Mittwoch, 11. November 2009

Anhaltende Frische



Frischfleisch, zukunftsweisend

Da sag noch wer, die heimische Wirtschaft sei nicht zukunftsorientiert: Da liegt heute schon im Kühlregal, was morgen erst produziert wird. :-)

(Etwas anderes als ein unbeabsichtigtes Versehen will ich dem Supermarkt natürlich nicht unterstellen, der am 11.11. Hackfleisch mit dem Herstellungsdatum 12.11. anbietet. Dass der Fehler es rein theoretisch ermöglichen würde, unverkaufte Packungen morgen nochmal feilzubieten, und das ganz ohne Umetikettierungsaufwand, ist wirklich nur allergraueste Theorie. Schließlich käme doch kein Supermarktbetreiber auf die Idee, die Vorschriften zum Verfallsdatum zu missachten.)

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22 Kommentar(e):

blubbermouth meint:

Auf keinen Fall!

Arthurs Tochter meint:

nein, und man käme auch nie auf die Idee, dass es eh aus dem Jahre 2008 stammen könnte... Ein Schelm, wer Böses dabei denkt...

ostwestwind meint:

*Klugscheißmodus an*
Es handelt sich nicht um das Verfalldatum, sondern um das Verbrauchsdatum, im Gegensatz zum Mindeshaltbarkeitsdatum.
*Klugscheißmodus aus*

Ich hatte mir doch so viel Mühe gegeben.

Anonym meint:

Ulrike: Geduld, noch 4 Stunden warten, dann ist alles korrekt.

nata meint:

@ostwestwind: Da steht aber eindeutig "HERGESTELLT AM 12.11.2009". Oder sehe ich das falsch?

ostwestwind meint:

Jo, das Herstelldatum wurde ja von mir auch nicht *beklugscheißt* sondern dieser Satz:

"Vorschriften zum Verfallsdatum zu missachten"

Es gibt bei Lebensmitteln eben nur ein Herstell-, Verbrauchs- oder ein Mindesthaltbarkeitsdatum, aber kein Verfalldatum.

Hedonistin meint:

@Ulrike - Dies ist ein Blog und keine amtliche Verlautbarung, weswegen ich mir die Freiheit nehme, zu formulieren, wie mir der Schnabel gewachsen ist - vor allem, wenn Missverständnisse ausgeschlossen sind. Wie hier:

Die Angabe des Verbrauchsdatums ist für jene Lebensmittel vorgeschrieben, die bei Überschreitung desselben eine unmittelbare Gefahr für die Gesundheit darstellen können.

Daher ist es rein inhaltlich korrekt, den umgangssprachlich üblichen Begriff "Verfallsdatum" zu verwenden. Jedem & jeder ist klar, was damit gemeint ist: Nach Ablauf der Frist ist das Lebensmittel ein Fall für die Tonne.

Dass die GesetzgeberInnen bei Lebens- und Arzneimittel unterschiedliche Begriffe für denselben Sachverhalt (Verkaufsverbot nach Fristablauf wegen möglicher Gesundheitsgefahren) gewählt haben, muss die VerbraucherInnen in ihren alltagssprachlichen Formulierungen wirklich nicht kratzen. Wichtig ist, zu wissen, was gemeint ist und die Unterschiede zwischen MHD und VD zu kennen - ich schwöre, ich kenne ihn :-) - aber nicht, sich selbst eines korrekten Juristendeutschs zu bedienen.

katha meint:

genau hingeschaut, sehr gut! ich würde bei merkur (?) aber um eine stellungnahme bitten. würde mich schon interessieren, wie so etwas begründet wird.
und was die genaue wortwahl bez. datum betrifft: alle wissen, was gemeint ist und der wissenszuwachs bei der verwendung des korrekten begriffes "verbrauchsdatum" hält sich in grenzen. bin ganz deiner meinung.

Chris meint:
Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.
Chris meint:

Abgesehen von alldem hoffe ich doch, dass das nicht ein Produkt war, das in deinem Einkaufswagen gelandet, sondern dir nur zufällig aufgefallen ist.

Denn alles andere als Bio-Fleisch ist moralisch und ökologisch mehr als verwerflich und unverantwortlich. Lese dein Blog wirklich sehr gerne und deshalb würde es mich sehr freuen, wenn dem nicht so wäre.

claus meint:

Sowas wäre in Deutschland absolut undenkbar, UNDENKBAR.......oder?

ostwestwind meint:

@CLaus: Wohl kaum ...

Nur dort hieße es Hackfleisch

peppinella meint:

unglaublich. ich glotze auf das etikett und staune.

fressack meint:

Endlich ein Fleischbild hier.

Buntköchin meint:

Eckelhafte Vorstellung. Auf die Idee, dass das voretikettiert wird, bin ich noch nicht gekommen. Aber ich kaufe Faschiertes immer frisch. Da kann niemand etwas voretikettieren.

kulinaria katastrophalia meint:

Die Ettiketierfähigkeit ist wahrlich manchmal überraschend. Erinnert an den Besuch eines vielgelobten Vapiano-Kettenrestaurants, in welchem ein dermaßen geschmackloses und nur pappig auf der Zunge schmeckendes Tiramisu geordert worden war. Das Zeug musste also alt sein.

Ein auf unter dem Glas befestigtigtes Klebezettelchen klärte mit einem Datum auf, was allerdings zu der Frage bei den Verkäufern führte, ob dies das Mindesthaltbarkeitsdatum oder das Herstellungsdatum wäre.

Die "Antwort" das sie das nicht wissen würden, aber alles täglich frisch zubereitet würde, konnte zumindest nicht stimmen; die Datumsangabe war schon zwei Tage alt...

... und selbst das war wohl schon geschönt angesichts des Geschmackes.

Josef meint:

also ich habe mal einen Sommer lang hinter in diesem Bereich gearbeitet.

Du holst das Fleisch.
Drehst es um...
Ihr kennt ja diese üblen Flecken die entstehen, wenn das Fleisch länger liegt...
Neue Packung
Neues Etikett
neues Ablaufdatum

Everything is fine

Hedonistin meint:

@Chris - "Bio" ist kein Synonym für artgerechte Tierhaltung. EU-konformem Bio-Nutzvieh gehts ein bisserl besser als den ArtgenossInnen in agrarindustrieller Massenhaltung; aber letztlich ist die entsprechende Verordnung ein kleinster gemeinsamer Nenner, und so schauts auch aus. Die seit heuer geltende Fassung enthält zudem eine "Flexibilitätsregelung", um klimatische, strukturelle oder kulturelle Besonderheiten der Mitgliedsstaaten berücksichtigen zu können; anders gesagt, die Mitgliedsstaaten haben einigen Auslegungsspielraum zur Verwässerung ...

Abgesehen davon finde ich es ungebracht, die Moralkeule zu schwingen. Kaufentscheidungen sind subjektiv und von individuellen Rahmenbedingungen und Prioritäten abhängig. Und natürlich von den zur Verfügung stehenden Informationen; auf diesem Weg lässt sich - in Grenzen - manches bewegen. Mit vernichtenden Werturteilen wohl kaum, zumal auch die eine höchst subjektive Angelegenheit sind.

@Fressack - Vielleicht sollte ich LBC in einen Hunde- und Katzenfutter-Blog umwandeln? Dann könnte ich täglich Fleischbilder posten. :-)

@Kulinaria - Auch Etikettendruckpapier ist geduldig. :-)

@Tanja&Josef - Das war in grauer Vorzeit, nehme ich an; heutzutage tut sowas doch längst keiner mehr. :-)

Besagtem Supermarkt traue ich jedenfalls beim besten Willen keine Absicht dabei zu - dafür treiben die dortigen Etikettierungen zu viele teils skurrile Blüten. Wer Rindfleisch als Forelle beschriftet, mag auch mit dem Kalender seine Probleme haben. :-)

Chris meint:

@Hedonistin
Ja, aber auch wenn es dem Tier, wie du sagst, nur ein "bisserl" besser geht, ist es ihm schon geholfen. Abgesehen davon bezweifle ich, dass der Unterschied wirklich so marginal ist. Sicher stimmt aber, dass es schon alleine in Österreich ziemliche Unterschiede zwischen Bio-Lebensmittel hier und da gibt. Ich traue mich mal zu sagen, dass es den Tieren der Bauern, die an Ja! Natürlich liefern, besser geht, als denen, die "Rohstoff" für das Bio-Fleisch von Lidl sind. Zudem gibt es ja noch immer lokale Bio-Zeichen, die sicher strengere Kritierien haben, als das der EU.

Abgesehen davon: Für den Nicht-Kauf von Bio-Fleisch gibt es meiner Meinung nach keine Entschuldigung, außer das Geld fehlt. Alle anderen Umstände rechtfertigen niemals den Kauf von konventionellem Fleisch, denn bei Bio hängt ja noch viel mehr dran als "nur" das Wohl der Tiere. Wenns das Teil, das ich brauche, mal nicht in Bio gibt, koche ich halt was anderes oder such mir eine Alternative.

Aber natürlich kannst du, und jeder andere, kaufen, was du möchtest. Ich finds halt nur immer wieder schade, dass selbst heute größtenteils das Bewusstsein für das Wohl des Tieres und generell die Umstände der Lebensmittel-Erzeugung noch nicht da sind.

Hedonistin meint:

@Chris - Wenn es ihnen denn wirklich ein bisserl besser geht: Es kann Nicht-Bio-Rindern durchaus besser gehen als Bio-Rindern. Die dürfen - beispielsweise - nur auf Bio-Weiden, steht keine solche zur Verfügung, verbringt das Bio-Rind sein Leben im Stall (dort ist Anbindehaltung genauso wenig generell verboten wie Spalten- oder Gitterrostböden). MaW: Das Bio-Siegel sagt nichts darüber aus, ob das Rind jemals eine Weide gesehen hat - wem das am Herzen liegt, ist mit Produkten aus garantierter Weidehaltung besser bedient, auch wenn sie kein Bio-Siegel tragen.

Zum anderen: Moral ist keine objektive Kategorie. Dein ethisches Wertsystem kann nur für dich selbst eine Richtschnur sein. Wer ein anderes Wertsystem hat als du, wird sich kaum von deinen Einschätzungen beeindrucken lassen. Wenn du Überzeugungsarbeit leisten willst, ist die Moralkeule das denkbar schlechteste Instrument.

Chris meint:

1:0, ich gebe mich geschlagen. Wenn jedes Argument mit einem Gegenargument erschlagen wird, dann hat man keine Chance und muss seinen Hut ziehen. Das tue ich hiermit.

Hedonistin meint:

@Chris - Schade. Ich war doch grad erst noch beim Aufwärmen. ;-)