Samstag, 14. Jänner 2012

Jetzt ist aber wirklich Schluss!


Mohnschöberl

Schluss mit Kochzeitschriften nämlich. Ein Vorsatz, den ich schon mehr als einmal gefasst habe. Und ich hab das letzte Mal auch lange durchgehalten, aber neulich wurde ich doch wieder schwach. Da lachte mich beim schnellen Durchblättern im Laden nämlich eine Mohnsuppe mit Mohnschöberln an. Und im Kühlschrank wartete noch ein Restchen Mohn, das hält ja auch nicht ewig - ich musste das Heft kaufen. Und die Suppe gleich nachkochen. Und vor allem die Schöberln backen. Aber so wirklich viel versäumt hätte ich nicht, wenn ichs gelassen hätte.

Wofür allerdings, das will ich nicht verschweigen, das Rezept nicht allein verantwortlich ist: Die Suppe wollt ich nämlich schon beim Lesen abwandeln, und hab das dann auch getan: Statt mit Dörrpflaumen wie im Original, hab ich das Süppchen mit Äpfeln zubereitet. Das war vom Geschmack her schon passend - aber die Optik, herrje! Wo die Pflaumen einen dunklen Ton als Kontrast zu den Mohnschöberln reingebracht hätten, schwappte in meinem Teller ein traurig grau-beiges Süppchen von fast exakt jener Farbe, wie sie früher bei den Gehäusen von Desktoprechnern trüber Standard war - und das biss sich auch noch mit den zartgoldenen Schöberln. Ästhetisch schon mal komplett vermurkst.

Die Schöberln, exakt nach Rezept zubereitet, waren geschmacklich okay - aber auch nicht mehr. Da fehlte jeder Pfiff und außerdem ein bisserl Fett in der Masse. Muss ich so nicht wieder haben. Die Suppe kriegt - ein Häppchen Mohn ist immer noch übrig - eine zweite Chance, rezeptgetreu mit Dörrpflaumen, vielleicht ist sie dann ja doch eine Offenbarung und versöhnt mich mit dem Heftkauf. In dem Fall tipp ich dann auch das Rezept ab. Aber Kochzeitschriften kauf ich keine mehr, wirklich nicht! :-)



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1 Kommentar(e):

Ginger in the Basement meint:

Das Foto sieht aber trotzdem schön aus - aber die Mohnschöberlr ocken das Bild, die Suppe ist nur der dezente Hintergrund.