Montag, 22. Oktober 2007

Apfelkuchen mit Warnhinweisen oder Wie doof kann frau sich anstellen?


Warnung #1
Es spricht grundsätzlich nichts dagegen, kühlschrankkalte, steinharte Butter kurz im sich gerade aufheizenden Backofen zu erweichen. Es muss jedoch davor gewarnt werden, den Butterwürfel auf einem winzigen Tellerchen in den Backofen zu stellen. Sollte dies unvermeidlich sein, weil der kleine Teller nun mal der gewohnheitsmäßige Butterwiegeteller ist, sollte frau wenigstens davon absehen, sich in der Wartezeit zum Zwecke der Apfelernte in den Garten zu begeben. Andernfalls darf frau sich jedenfalls nicht wundern, wenns bei ihrer Rückkehr im Backofen zischt und raucht, weil der große Bütterwürfel sich in eine ebensolche Pfütze verwandelt hat, die auf dem kleinen Tellerchen keinen Platz fand und daher über dessen Ränder hinaus auf den Backofenboden getropft ist.

Warnung #2
Auch wenn im Kühlschrank nur noch ein winziges Butterrestchen lagert und frau für die Apfelkuchenproduktion auf die Butterpfütze im Backofen angewiesen ist: Niemals in einem panischen Rettungsversuch fluchend den Backofen öffnen und mit bloßen Händen nach dem inzwischen auf 180 Grad aufgeheizten Tellerchen greifen! Das hat nämlich zur Folge, dass später, beim Aufschlagen der Eier über der Rührschüssel, diese nicht aufgeschlagen, sondern von schmerzenden Fingern zerquetscht werden. Wodurch sich unzählige klitzekleine Eierschalenteile mit Eigelb, Eiweiß und dem bereits in der Schüssel befindlichen Zucker vermengen. Diese Schalenfutzel mit brandblasigen Fingern wieder rauszufischen, ist trotz der kühlenden Wirkung der Eierpampe kein reines Vergnügen.

Einfacher Apfelkuchen

Einfacher Apfelkuchen

2 große Eier
75 g Zucker
75 g Butter, weich
300 g Mehl
1 Pk Backpulver
1 Prise Nelken, gemahlen
1 Prise Salz
6 mittelgroße säuerliche Äpfel, nicht zu grob geraspelt
1 Zitrone, Saft

Temperatur: 175 Grad (Ober-/Unterhitze), vorgeheizt
Backzeit: ca 45 Minuten
Form: Springform, 24 cm

Eier mit Zucker hellschaumig schlagen. Butter einrühren, dann die Äpfel mit Zitronensaft und schließlich Mehl mit Backpulver, Nelken und Salz untermengen. Sollte der Teig zu fest sein, mit einem Schlückchen Milch oder flüssigem Joghurt Abhilfe schaffen. In die Form füllen, glattstreichen und goldgelb backen.

Dazu passt Sahne, Vanillecreme, Vanilleeis …

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4 Kommentar(e):

Barbara meint:

Ich dachte, sowas passiert nur mir??!! ;-))

Aber der Kuchen sieht total lecker aus - ich komme gerade nicht zum Selberbacken, kann ich bitte ein Stückchen abhaben?!

Anonym meint:

Und das nennst du einfachen Apfelkuchen? Das nenne ich schweren Apfelkuchen oder zumindest Apfelkuchen unter schwersten Bedingungen :-)

Anonym meint:

Der schön drapierte Theatervorhang (oder ists eine Gardine ?) gibt den richtigen Hintergrund für das Apfelkuchendrama. Dass Butter an der Hitze schmilzt, musste ich mit Kräuterbutter auch schon mal erfahren. Die Isolation des Ofens erinnert sich heute noch an den Geruch der Kräuter.

Hedonistin meint:

@Barbara - leider nix mehr übrig. Mein altes Leiden: Die Gier ist stärker als das Wissen, dass Rührteig (schon gar angereicherter) viel besser schmeckt, wenn er richtig durchgezogen ist.

Aber froh bin ich, dass nicht nur mir allein solche Sachen passieren. Das reduziert die Selbstzweifel ein wenig. :-)