Freitag, 17. Oktober 2008

Angenähert & vermurkst: Cheesecake Brownies


Cheesecake Brownies

Schuld sind die beiden Möchtegernpräsidenten: Ihretwegen hatte ich mir die Nacht um die Ohren geschlagen und den folgenden Tag wenig überraschend in einem Zustand verbracht, der hierzulande als "tramhappert" bezeichnet wird. Nicht gerade die optimale Verfassung für Backaktivitäten, aber es war so ein einfaches Rezept, eins, das eigentlich im Schlaf befolgt werden können müsste, und somit erst recht im Halbschlaf ... denkste. :-)

Es fing mit den Zutaten für David Lebovitz' Cheesecake Brownies an: Kein Philadelphia mehr im Haus - egal, Quark ist ohnedies hüftfreundlicher. Auch keine Schokochips, dafür dunkle Schokolade mit Kakaonibs - auch gut, nehm ich eben mehr davon und auch mehr Kakao, dann passt das schon. 200 Gramm Zucker insgesamt fand ich für das bisschen Teig doch zu amerikanisch üppig; und was sollte ich mit einem einzelnen übrigen Eiweiß anfangen? Gar nichts, also auch rein damit.

Diese Änderungen haben den Brownies nicht wirklich geschadet, obwohl die Käsemasse mit Philadelphia gewiss schöner geworden wäre als mit dem trockenen Magerquark. Der echte Murks ließ aber nicht lange auf sich warten: Lebovitz backt die Brownies in einer quadratischen 23-cm-Form. In meiner 20-cm-Form würde das ein bisschen eng, dachte ich, und rechnete im Geiste schon, um wie viel ich die Backzeit verlängern müsste. Aber statt über den Rand zu quellen, bedeckte die Sache mit Müh und Not den Boden der Form. Die ist, fiel mir erst jetzt auf, gar nicht quadratisch. Und hat auch keine 20-cm-Kanten, sondern misst 24x28 cm. Das würde ziemlich flache Brownies geben, aber dafür wären sie schneller fertig. 20 Minuten Backzeit sollten dicke reichen, dachte ich, notierte das und stellte die Uhr - auf 35 Minuten, wie's bei Lebovitz geschrieben steht. Was mir aber erst bewusst wurde, als sie bimmelte und alles zu spät und die Brownies aber sowas von durchgebacken waren ... Und etwas zu figurfreundlich außerdem - angesichts der dunklen Schokolade hätte ich nicht gar so sparsam mit dem Zucker umgehen müssen. Da tats mir dann Leid, dass ich faulerweise die Käsemasse einfach draufgestrichen hatte, statt sie nett zu marmorieren: Dann hätte ich zwar vermurkste, aber wenigstens hübsche Brownies gehabt. Lecker sind sie dennoch und werden auf jeden Fall wiederholt. In wachem Zustand dann aber. :-)

Cheesecake Brownies

Cheesecake Brownies, frei nach David Lebovitz

Schokomasse:
85 g Butter, gewürfelt
125 g Schokolade, 78%, mit Kakao-Nibs
      (DL: 115 g Halbbitter)
90 g Zucker
      (DL: 130 g)
2 Eier
70 g Mehl
25 g Kakao
      (DL: 1 EL)
1 Prise Salz
      (DL zusätzlich: 1 TL Vanilleextrakt, 80 g Schokochips)

Käsemasse:
200 g Quark, 10%
      (DL: Doppelrahmfrischkäse)
1 Ei, Eigelb & Schnee
      (DL: nur Eigelb)
50 g Vanillezucker
      (DL: 75 g)
      (DL zusätzlich: 1/8 TL Vanilleextrakt)

Temperatur: 180 Grad, Ober-/Unterhitze, vorgeheizt
Backzeit: 30-35 Minuten
Form: Quadrat, 23 cm, mit Backpapier belegt

Für die Schokomasse Butter mit Schokolade schmelzen, vom Herd ziehen und erst den Zucker, dann die Eier gründlich einrühren. Restliche Zutaten untermengen (Vanille & Schokochips, wenn verwendet, zum Schluss). In die Form streichen.

Für die Käsemasse Quark mit Eigelb und Zucker (sowie Vanilleextrakt, wenn verwendet) glattrühren. Nach Belieben Eischnee unterheben. In kleinen Häufchen auf die Schokomasse setzen und mithilfe eines Messers ein wenig marmorieren. (Ich hab die Käsemasse einfach glatt aufgestrichen.)

Ins Rohr schieben und backen, bis der Teig in der Mitte der Form sich eben gesetzt hat.

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9 Kommentar(e):

Essenslust meint:

Wenn diese schon so gut aussehen, wie sollen die anderen (im wachen Zustand) erst werden?
Davon könnt ich jetzt einiges verdrücken!!

Sivie meint:

Die Schokoschicht sieht trotz der langen Backzeit noch schön saftig aus.

Anonym meint:

Weißt du eigentlich annähernd, was du einem mit diesen Fotos antust??? Diese irre leckeren Brownies scheinen einem aus dem Bildschirm heraus anzuspringen und was ist: Pustekuchen! GEMEIN!!!! - Würdest du sie nä Mal genau nach seinem Rezept machen oder was würdest du nur ändern??

Anonym meint:

Jaja, die mitternächtlichen Vergnügungen fordern ihren Tribut ;-)

Anonym meint:

Bin gerade durch Zufall hiergelandet. Mein Kind saß neben mir als die Seite sich öffnete. Erster und einziger Kommentar: "BOOOOOAH Mama, das musst Du auch mal machen!"

Recht hat sie. So sei es :-)

Nysa meint:

immerhin hast du ja noch ein bißchen rechnen können, in diesem tramhapperten zustand! ich würde auch ein stück verdrücken - bin aber schon auf die marmorierten gespannt! lg

Anonym meint:

Lecker und vermurkst sehen die wirklich nicht aus.

Hedonistin meint:

@Sivie - Die Brownies auf den Fotos sind aus der Mitte vom Blech, die haben halbwegs gepasst. Alles drumherum war trocken, weil die Teigschicht einfach zu dünn war. Nach zwei Tagen Lagerung waren sie dann zwar durchgezogen, aber Brownies sollten vom Blech weg "fudgy" sein und gegessen werden könne, finde ich. :-)

@Multiples - Halten Sie sich beim Nachbacken näher am Originalrezept als ich, das ist sicher besser. :-)

@Eva - Beim nächsten Mal würde ich vor allem darauf achten, dass die Teighöhe gleichmäßig und passend ist - trockene Brownies sind kein Vergnügen.

Ansonsten: Die Käsemasse ist bei Lebovitz sicher besser - Quark&Eischnee haben die Sache unnötig trocken gemacht, da würde ich unbedingt Philadelphia nehmen und eben kein Eiweiß, damits schön fett und cremig ist. Beim Teig würde ich auch näher am Original bleiben - zwar mindestens 70%ige Schoko nehmen, aber nicht mehr Kakao und die Zuckermenge nicht so stark reduzieren wie diesmal. Brwonies müssen süß sein. :-)

Unknown meint:

Die schaun ja sensationell aus! Ich schließ mich Eva an, das ist pure Gemeinheit!