Das Wort zum Wochenende: Kochkunst
Bei Fichte ist noch die besondere Schwierigkeit, dass er dem Geiste zumutet, sich selber zu beobachten, während er tätig ist. Das Ich soll über seine intellektuellen Handlungen Betrachtungen anstellen, während es sie ausführt. Der Gedanke soll sich selber belauschen, während er denkt, während er allmählich warm und wärmer und endlich gar wird. Diese Operation mahnt uns an den Affen, der am Feuerherde vor einem kupfernen Kessel sitzt und seinen eigenen Schwanz kocht. Denn er meinte: Die wahre Kochkunst besteht nicht darin, dass man bloß objektiv kocht, sondern auch subjektiv des Kochens bewusst wird.
Heinrich Heine: Zur Geschichte der Religion und Philosophie in Deutschland
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2 Kommentar(e):
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In der Kur habe ich gerade gelernt, dass der Geist ein Affe sei und es gilt, ihn am Schwanz zu packen. Ob gekocht oder roh, wurde nicht dazu gesagt.
Offenbar ein ungelöstes Problem zwischen Kochkunst, Philosophie und Wellness?
Ein großartiges Zitat, und ein weiterer, deutlicher Grund, endlich mal wieder Heine zu lesen!