Freitag, 7. September 2012

Wenn Kochen lästige Pflicht ist: Kürbiseintopf mit Käferbohnen


Kürbiseintopf mit Käferbohnen

"Kochen und Essen soll ja stets zur Kür und nicht zur Pflicht zählen", schrieb Frau Salzkorn neulich. Und ganz beschämt outete ich mich dort in den Kommentaren als eine, die sich immer wieder mal nur höchst unlustig an den Herd begibt, weils halt sein muss. Und die dann natürlich auch keine Ahnung hat, was sie kochen soll: Wenn die Lust zum Kochen fehlt, dann wirken auch Rezepte und Fotos in Büchern oder Foodblogs, die mich an anderen Tagen hurtig in die Küche sausen ließen, kein bisschen motivierend. Ich will eben nicht. Aber ich muss. Heute zum Beispiel hatte der Gefährte sich ausdauernd sportlich betätigt und konnte nicht einfach mit einem Käsebrot und etwas Obst abgespeist werden. Ok, er hätte sich wohl nicht beschwert, aber mein Gewissen hätte genagt, und das ist ja auch kein Spaß. Also griff ich zu Trick 17: Einfach schon mal eine Zwiebel anschwitzen und hoffen, dass sich alles Weitere daraus ergibt. Und zwar von selbst. :-)

Am Ende blubberte, nach langer, gemütlicher Garzeit, eine Art dicke Kürbissuppe im Topf, nicht püriert, sondern stückig, mit Kartoffeln und - für den kleinen Farbakzent - Käferbohnen. An Gewürzen war auch nicht viel drin, Salz und Pfeffer natürlich, Chili, Senfsaat, Zitronenschale, viel Lorbeer und ein bisschen Thymian und Rosmarin. Das Zusammenspiel von Kürbis und Bohnen brachte einen leicht süßlichen Grundton rein, Senf, Chili und ein Spritzer Zitronensaft ließen aber keine Langeweile aufkommen. Vor allem die Chili nicht - die Schoten hatte ich als mild gekauft und blindlings entsprechend großzügig dosiert. :-)

Keine Kür, so insgesamt betrachtet, aber die Unlust beim Kochen war dem fertigen Eintopf jedenfalls nicht anzuschmecken. :-)




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4 Kommentar(e):

Wilde Henne meint:

Einfach mal eine Zwiebel anschwitzen... jepp, das kenn ich. In der Zeit, in der die Zwiebel schwitzt, gucke ich dann mal im Kühlschrank nach, was da so rumdümpelt. Irgendwie kommt dann irgendwas Eintopfiges auf den Tisch, das eigentlich ganz gut schmeckt, das es aber nie wieder genau so geben wird. Denn eben, es wurde nach dem Zufallsprinzip gekocht.
Dein Kürbis-Eintopf sieht jedenfalls ganz nach meinem Geschmack aus. Du weisst ja, ich und Suppen/Eintöpfe gehören zusammen ;-)

grain de sel meint:

Beim nächsten Unlust-Anfall werde ich den *Ich beginne einfach mal damit, Zwiebeln anzuschwitzen*-Trick auf jeden (!) Fall anwenden - allein schon wegen der Aussicht, möglicherweise mit einem solchen Kürbiseintopf belohnt zu werden :)

Ti saluto Ticino/Bonjour Alsace meint:

Die besten Rezepte beginnen mit "Schwitzen Sie eine Zwiebel an...."
Viele Tessiner Grüße

Heike meint:

Mein Standard-Unlust-Kühlschrank-leer-Rezept:
Zwiebel anschwitzen, TK-Erbsen dazu, Pastawasser dazu, Pasta dazu und Oregano und Käse drauf.
Mögen zum Glück alle, puhh!