Sonntag, 20. Jänner 2008

Er arbeitet zuverlässig und ohne Aufsicht ...


Barbara zeigt heute mal nicht ihre Spielwiese, sondern ihren Kühlschrank. Von innen. Ich werde mich hüten, diesem Beispiel zu folgen: Mein Kühlschrank ist ein Spiegel meiner Seele - und dieses Chaos muss fremden Blicken gut verborgen bleiben. :-)

Aber ich kann mit etwas theoretischem Unterfutter dienen. Denn unter den Kochbüchern der Vorfahrin findet sich auch dieses:

Rezeptbuch für den Siemens-Absorptionskühlschrank

Rezepte für den Kühlschrank? Aus heutiger Sicht vielleicht zum Lachen, aber in den 50ern und frühen 60ern des vorigen Jahrhunderts gehörte ein Kühlschrank noch keineswegs zur Standardausstattung einer alpenrepublikanischen Küche. Sondern war so ungewöhnlich, dass von Herstellerseite weniger die Vorzüge eines bestimmten Modells, sondern erstmal die grundsätzlichen Vorteile des Kühlschranks an sich gepriesen wurden:

Vorteile des Kühlschranks

Aus heutiger Sicht wissen wir natürlich, dass die damals neue Technik nicht all ihre Versprechen halten konnte: Dass ohne viel Kopfzerbrechen stets neue Gerichte bereitet werden können, hat sich ja leider als unzutreffend erwiesen. Bisher jedenfalls. Aber noch ist ja nicht aller Tag Abend. Und ich hoffe immer noch auf den Kühlschrank, der seinen Inhalt selbsttätig erfassen, mit einer umfangreichen Datenbank abgleichen und dann auf die Frage "Was koche ich heute?" vergnügt eine Liste mit Rezeptvorschlägen ausspucken kann. Siemens hat anno dunnemal ja schon einen Schritt auf diesem Weg getan ...

Kühlschrank-Rezepte

... es besteht also Hoffnung für die Zukunft. Und wenn der Kühlschrank sich dann auch noch selbst aufräumt, zeig ich auch ein Foto. :-)


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10 Kommentar(e):

Anonym meint:

Ich bin echt begeistert, was Du da immer wieder für Schätzchen ausgräbst! :-)

Anonym meint:

Vom Arzt verordnete Eispackungen - das ist wirklich gut :D
Unser Kühlschrank ist auch eher unstrukturierter Natur

ostwestwind meint:

Da mein Vater bei AEG arbeitete, war unser Haushalt mit sämtlichen (Vorführ-)Geräten dieser Firma ausgestattet :-), leider hat meine Vorfahrin keine Schätze gehortet...

Anonym meint:

Dieses Ordnungsgen ist auch an mir vorbeigegangen... Aber so langsam habe ich das Alter, dass mir für manches die Zeit zu schade ist. Auch Schlüssel und Geldbeutel haben feste Plätze - naja, meistens... ;-)
Ich kämpfe fleißig gegen mein Chaos: Klasse ist das Buch Feng Shui gegen das Gerümpel des Alltags - das motiviert.

Nysa meint:

"Mein Kühlschrank ist ein Spiegel meiner Seele - und dieses Chaos muss fremden Blicken gut verborgen bleiben. :-)" Toller Satz!!! bei uns ist es auch sehr unordentlich... also der kühlschrank, und mein zimmer... und mein leben.. neee.. so schlimm auch nun wieder nicht. aber unordung ist toll wenn man als verursacher noch den überblick behält und wo es steril alles aufgeräumt ist, da könnt ich nicht leben.

Nysa meint:

PS: danke für die tollen tipps für den mikrowellenkuchen.. werde ich noch in den eintrag mit einfließen lassen :-)

Schnuppschnuess meint:

Herrlich. Und meinen Kühlschrank kann ich auch keinesfalls präsentieren. Dein Beitrag hat mich ein wenig zum Nachdenken angeregt. Was täte ich bloß ohne Kühlschrank? Im Winter geht es ja noch (falls es irgendwann noch mal Winter werden sollte), aber im Sommer... ist schon toll, solch' ein Gerät nutzen zu können!

Anonym meint:

Adsorptionskühlschränke gibts heute leider keine mehr. Die hatten bei hohen Sommertemperaturen die Tendenz, Gasblasen im Kältekreislauf zu bilden und nicht mehr zu kühlen (jedenfalls unser SIBIR). Dem konnte abgeholfen werden durch ausräumen, kurz auf den Kopf stellen und wieder einräumen. Damit war der Kühlschrank wieder aufgeräumt und funktionstüchtig.

Hedonistin meint:

@Hr.L. - schau dich mal bei Campingausstattern um. :-)

@Barbara - Hier gibts zwar ausreichend Entrümpelungspotenzial, aber bei den Vorräten eigentlich nicht. Da ist das Problem wirklich "nur" der Mangel an Ordnung. Genauer der leidige Drang, Sachen einfach eilig am erstbesten freien Platz zu deponieren - "Das sortier ich dann später richtig", aber "später" ist definitonsgemäß eben immer in der Zukunft. :-)

Anonym meint:

Ich muss gestehen, dass mein Kühlschrank maximal für Uneingeweihte unordentlich wirken kann: ich werde regelmäßig grantig, wenn andere die Sachen im Kühlschrank verstauen, ohne meine Ordnungsprinzipien anzuwenden...

Dafür scheint er regelmäßig zu klein zu sein. Unabhängig davon, ob ich ein Upgrade auf ein größeres Modell hatte...