Freitag, 2. Jänner 2009

Lasagne mit Chinakohl-Sabzi


Chinakohl-Lasagne

Angesichts dieser Portion Gelb auf dem Teller möchte mans kaum glauben, aber das Wort Sabzi leitet sich vom persischen Begriff für "grün" ab. :-) Im Iran bezeichnet Sabzi eine Kräutermischung, die nicht nur, aber vor allem in einem würzigen Schmortopf verwendet wird, dem Ghormeh Sabzi, der vor einigen Monden Frau Schnuppschnüss sehr begeistert hat.

Aber Wörter sind, wie nicht nur Anglizismen-Bejammerer wissen, reiselustig. Das Wort Sabzi wanderte, so berichtet Madhur Jaffrey in ihrer "Curry-Bibel", mit iranischen Eroberern nach Nordindien. Dort wurde es, ebenso wie in Pakistan, zu einem bis heute üblichen Sammelbegriff für Gemüse, dessen Händler Sabziwallah genannt wird. Wenn im nordindischen Raum Speisen als Sabzi bezeichnet werden, sind Gemüsegerichte gemeint, die nicht zusammen mit Fleisch zubereitet werden.

So wie diese Lasagne, deren Füllung auf Madhur Jaffreys Rezept für Weißkohl-Sabzi basiert. Ich hab statt dessen Chinakohl genommen, und weil der so ganz allein an kalten Wintertagen doch nicht richtig wärmt, drumherum noch Pasta und Béchamel gepackt. Letztere mit Kichererbsenmehl zubereitet, damits zum indischen Stil passt, was zusammen mit dem Kurkuma ein strahlend sonnengelbes Essen ergab - Sabzi-Grün hin oder her. :-)

Lasagne mit Chinakohl-Sabzi

Sabzi:
ca 1 kg Chinakohl, feine Streifen
1 Zwiebel, dünne Streifen
2-3 Knoblauchzehen, gepresst
3 cm Ingwer, feinst gehackt oder gerieben
1 TL Salz
3/4 TL Kurkuma
1/2 TL Garam Masala
Chili, getrocknet, fein gemörsert,
      Menge nach Schärfe & Geschmack
ca 60 g Wasser
2 EL neutrales Pflanzenöl

Béchamel:
70 g Butter
60 g Kichererbsenmehl
Garflüssigkeit vom Chinakohl, mit:
Milch auf 750 g aufgefüllt
Salz & Pfeffer, aus der Mühle

außerdem:
Lasagneplatten, nach Bedarf

Temperatur: 200 Grad, O/U-Hitze, vorgeheizt
Backdauer: ca 35-40 Minuten

Für das Sabzi alle Zutaten außer dem Öl in einem breiten Topf gut vermengen. Einen dicht schließenden Deckel auflegen und bei mittlerer bis hoher Temperatur erhitzen. Sobald Dampf austritt, Hitze reduzieren und das Gemüse in etwa 8 Minuten knapp gar köcheln lassen. Deckel abnehmen, Öl zugeben. Bei starker Hitze die Flüssigkeit unter Rühren ein wenig einkochen lassen. Abschmecken. Kohl in einem Sieb gut abtropfen lassen, Flüssigkeit auffangen. (Im Originalrezept wird alle Flüssigkeit verkocht und der Kohl anschließend noch kurz pfannengerührt.)

Für die Béchamel die Gemüseflüssigkeit mit Milch auf 750 g auffüllen. Butter aufschäumen und das Kichererbsenmehl darin anschwitzen. Vom Herd nehmen und unter Rühren die Milch zugießen. Mit Salz & Pfeffer würzen. Wieder auf die Platte stellen und unter Rühren andicken lassen. Abschmecken.

Boden einer Auflaufform mit einer Schicht Bechamelsauce bedecken. Lasagneplatten darauf verteilen, dann Chinakohl, dann wieder Sauce. Mit Bechamelsauce abschließen. Ins Rohr schieben und backen, bis die Oberfläche schön goldgelb ist. Vor dem Servieren ein paar Minuten rasten lassen.

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5 Kommentar(e):

Schnuppschnuess meint:

Das ist ja mal wieder eine interessante Abhandlung. Übrigens habe ich mir vorgenommen, Deine Fotos nur noch zu kommentieren, wenn sie mir nicht gefallen - ich wiederhole mich sonst bei jedem Kommentar. Einmal noch: Super Foto!!! Und dieses Chinakohl-Sabzi sieht nicht nur gut aus, es liest sich auch sehr fein.

Barbara meint:

Und wieder was gelernt! :-)

Sivie meint:

Ich kann mich den Vorschreiberinnen nur anschließen. Davon hätte ich auch eine Portion genommen.

Anonym meint:

Ein äußerst lecker verpackter Chinakohl.

KochSinn meint:

Lasagne mit Chinakohl hab ich bis jetzt auch nocht nicht gesehen, geschweige gegessen.Auf was man so alles kommt :-). Wir doch glatt nachgekocht.