Fein kaffeeschokoladig, locker, flaumig und saftig: ein Schokokuchen, wie er sein soll. Ein Schokokuchen, der selbst dem Gefährten, der gut ohne Schokolade durchs Leben käme, ein wohlig geseufztes "Oooohhh" entlockte. Ein Schokokuchen, dem selbst bei misstrauischster Skepsis nicht anzuschmecken ist, dass es sich um veganes Backwerk handelt. Ohne Ei, ohne Milch, ohne Butter - aber auch ohne jedwedes Sojazeugs oder woraus auch sonst pflanzliche Ersatzprodukte für Milch und Eier hergestellt werden. Ein Schokokuchen, den es in der Low Budget-Küche noch öfter geben wird. Nicht, weil er vegan ist. Nicht nur, weil er, wie's in den König-Rezepten immer so nett heißt, sparsam ist, und zudem im Handumdrehen angerührt. Sondern, weil er schmeckt und glücklich macht. Wenn er dann noch der Milchkuh und dem halben Dutzend Legehennen, die für mich arbeiten, ein bisschen Freizeit verschafft: umso besser. :-)
Ich gestehe aber: So ganz hab ich der Sache zunächst nicht getraut. Hatte nicht erst neulich Ann von Dillspitzen ein totales veganes Schokokuchendesaster erlebt? Darum hab ich, während der Kuchen abkühlte, ein bisschen Espresso-Ganache vorbereitet. Auf dass einem eventuell enttäuschenden, zähen, gummiartigen oder trockenen Kuchen zur Genießbarkeit verholfen werden möge. Aber: Das hätts nicht gebraucht. Der größte Teil der Ganache wartet jetzt im Kühlschrank auf bessere Zeiten, weil wir - abgesehen von den Foto-Portionen - den Kuchen "trocken" verputzt und die Schokosahne überhaupt nicht vermisst haben.
Das Rezept hab ich übrigens bei love food eat entdeckt und nur leicht modifiziert: Olivenöl durch Rapsöl ersetzt und statt Schokochips gehackte Schokolade verwendet. Die hab ich auch nicht auf die Teigoberfläche gestreut, sondern untergemischt. Im Originalrezept ist keine Backformgröße angegeben - ich hab die halbe Teigmenge in die kleiner 18er-Kastenform geschüttet. Auf den ersten Blick ein bisschen viel Form für so wenig Teig, denn obwohl er schön aufgeht, hat der fertige Kuchen nicht die Höhe eines "richtigen" Kastenkuchens. Das ist aber so gewollt, weils ja eigentlich ein Blechkuchen ist, und bei Chinmayie auch in Würfel geschnitten serviert wird. Die Teigmenge aus dem Originalrezept müsste in etwa für eine flache Form von 20x20 cm passen.
Ach ja: Bedenken wegen des Essigs sind nicht nötig. Der wird vor allem gebraucht, um mit seiner Säure dem Natron auf die Sprünge zu helfen und den Teig schön aufgehen zu lassen, aber er ist absolut nicht rauszuschmecken.
Kaffee-Schoko-Kuchen, vegan
100 g Mehl
50 g Zucker, ein Teil davon Vanillezucker
1 TL Instant-Espressopulver
guter 1/2 TL Backpulver
1/2 TL Natron
1 Prise Salz
50 g Schokolade, 81%, gehackt
120 g Kaffee, stark, abgekühlt
2 EL neutrales Öl
1 EL Essig, mild
Temperatur: 155-160 Grad, Heißluft
Backdauer: 25-30 Minuten, die ersten 10 Minuten reine Unterhitze
Form: Kastenform, 18 cm, gefettet
Mehl mit Backpulver und Natron versieben und mit den anderen trockenen Zutaten in einer Schüssel gut vermischen. Kaffee, Öl und Essig verrühren, zur Mehlmischung gießen und vermengen. Nicht überrühren! In die vorbereitete Form füllen, ins Rohr schieben und bis zur erfolgreichen Stäbchenprobe backen. Einige Minuten in der Form, dann auf einem Gitter abkühlen lassen.
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