Montag, 6. August 2007

Ofenkartoffeln mit chinesischem Knollenknoblauch

Ofenkartoffeln mit Knoblauch

Heute kam das Essen mal wieder aus dem Backofen, einfach, aber lecker: Kartoffeln, rote Paprika, Zitronen und Knoblauch mit Thymian aufs großzügig olivengeölte Blech gepackt, kurz vor Schluss noch Salbei dazu – mehr brauchts nicht zum Glücklichsein. Obwohl der dazu servierte Feta, mit Chili eingelegt, der Zufriedenheit nicht abträglich war. :-)

Chinesischer Knollenknoblauch, ungeschält Der Chinesische Knollenknoblauch (auch als Single Bulb Garlic, Solo Garlic oder Aglio Monobulbo verkauft; der heute von mir verwendete war gar als "knoblauchartige Solo-Knolle" etikettiert) aus der Provinz Yunnan präsentiert sich höchst geheimnisvoll: "Im zweiten Jahr der zweijährigen Pflanze werden alte überlieferte Kulturtechniken angewendet, sodass der Knoblauch keine Zehen, sondern Knollen bildet", ist auf vielen Websites zu lesen. Aber selbst mächtige chinesische Magier könnten aus einer in Zehen unterteilten Knoblauchknolle keine Einzelzwiebel machen. Tatsächlich ist es genau andersrum: Ganz gewöhnlicher Knoblauch (Allium sativum) kann nicht nur aus den Zehen der unterirdischen Knolle vermehrt werden, sondern auch aus Brutzwiebelchen, die an der Dolde gebildet werden. Steckt man so ein Brutknöllchen in die Erde, bildet die Pflanze im ersten Jahr jene Zwiebel, die als Knollenknoblauch in den Handel kommt.

Chinesischer Knollenknoblauch, geschält Wird sie nicht geerntet, sondern darf weiterwachsen, entwickelt sich die Zwiebel im zweiten Jahr zur bekannten Knoblauchknolle mit den vielen Zehen - die Ansätze dazu sind an der geschälten Zwiebel des ersten Jahres bereits deutlich zu erkennen.

Im Geschmack besteht kein Unterschied zur bekannten normalen Knoblauchknolle. Die chinesische Solo-Knolle lässt sich allerdings viel leichter schälen. Dafür ist sie nicht so praktisch zu portionieren wie die Zehenknolle, sondern muss gleich aufgebraucht werden. Was aber nicht allzu schwer sein sollte - die Knöllchen sind doch eher klein und entsprechen vielleicht vier oder fünf normalen Knoblauchzehen. Für Freunde der kleinen Stinker ist das ein Klacks. :-)

Pin It

3 Kommentar(e):

Barbara meint:

Danke fürs Zusammenstellen der Infos. Ich habe davon gerade auch welche in der Speisekammer und verwende sie großzügig (eine Knolle pro Gericht eben... ;-)).
In China habe ich sie allerdings bewusst noch nicht gesehen.

Anonym meint:

Danke für die Infos und Bilder!

Was mir noch unklar ist: Besteht ein Zusammenhang zwischen "Chinesischem Koblauch" und "Knoblauch-Schnittlauch"?

In diesem SWR3-Feature wird das behauptet, aber in dem Wikipedia-Artikel zu Knoblauch-Schnittlauch (Stand 01.01.2012) nicht bestätigt.

Hedonistin meint:

Der Zusammenhang besteht imho nur darin, dass auch der Schnittknoblauch (Allium tuberosum) manchmal als Chinesischer Knoblauch bezeichnet wird. Aber meiner Erinnerung nach (ist schon ein paar Jahre her, dass ich ihn im Garten hatte) bildet der Schnittknoblauch gar keine erkennbaren Knollen, sondern nur eine andeutungsweise Verdickung am unteren Stängelende - so ähnlich wie ganz junge Lauchzwiebelchen, nur insgesamt filigraner - und von dort aus gleich ein dicht verzweigtes Wurzelwerk. Verwendet wird vom Schnittknoblauch auch nur das Grünzeug. Sieht aus wie Schnittlauch, riecht und schmeckt aber knoblauchig.

Der hier beschriebene Knollenknoblauch ist aber "stink"-normaler Knoblauch, also Allium sativum. Die Betonung seiner chinesischen Herkunft ist vermutlich ein reiner Marketing-Gag, der ihm exotisches Flair verleihen soll. Ist ja aber nicht so, dass der nur in China wächst - es kommen nur halt fast 80% der weltweiten Knoblauchernte von dort. :-)