Zweimal Murks mit Kürbiskernen und Schokolade
Frau Schnuppschnüss ist schuld. Sie veröffentlicht teuflische Rezepte, die sündige Begierden wecken. Diesfalls und hierorts nach nussiger Schokocreme ohne Nüsse, denn Nüsse mag ich nicht. Ich mag aber Kürbiskerne, die auch nussig schmecken und zufällig im Haus waren ... So nahm das Unheil seinen Lauf:
Ich bastelte freihändig einen Schokoaufstrich. Aus Kürbiskernen, Kakao, Zucker, Salz - und Kürbiskernöl, auf dass die Sache geschmeidig werde. Bedachte aber nicht, dass im Verlaufe des nötigen geduldigen Häckselns der Zutaten auch Öl aus den Kürbiskernen freigesetzt werden würde. Ergo endete mein Tun mit einem Aufstrich, der nicht nur zu dünn, sondern vor allem viel, viel, viel zu ölig war. So ölig, dass selbst (m)eine kummergewohnte und frustrationstolerante Galle schon beim ersten Test-Löffelchen zu protestieren begann. Was wiederum mich frustrierte, denn der Geschmack war durchaus einer, der nach mehr verlangen ließ.
Folglich überlegte ich, wie die Sache sich zum Zwecke des Genusses entschärfen ließe und beschloss, einen Kuchen damit zu backen. Ebenfalls freihändig. Ergebnis: lecker, aber trotz sparsamem Buttereinsatz viel, viel, viel zu fett. Und zudem nur an einer einzigen kleinen Stelle durchgebacken - genau dort, wo die Stäbchenprobe erfolgte. Der große Rest aber ...
Am Weg zur Mülltonne zögerte ich jedoch: Meine Güte, ich nasche ja sonst auch gern ein bisschen rohen Teig. Und während dieser im Rohr war, hatte ich einen Überzug für den Kuchen angerührt, mit dem restlichen Kürbiskernschokoaufstrich drin. Weil dieser aber ganz offenbar Teufelszeug ist, war auch das schiefgegangen: Statt eines halben Bechers landete die volle Sahnemenge im Topf und verwandelte die geplante Creme in ein dünnes Sößchen. Welches ebenfalls viel, viel, viel zu fett war.
Dennoch milderte es, über den Kuchen gegossen, das zäh-klebrige Gefühl, das roher Rührteig am Gaumen hinterlässt und ermöglichte vorsichtiges Kosten von zwei, drei Löffelchen. Können auch vier oder fünf gewesen sein. Vielleicht auch sechs oder sieben, mehr gewiss nicht, jedenfalls nicht viel mehr. Der Geschmack schien nicht schlecht zu sein, so weit man das nach einem Stückchen Kuchen beurteilen kann, aber mir war es das dann. Schlecht, meine ich. :-(
Und weil damit hinreichend beweisen ist, dass es zu nix Gutem führt, sich von nussigen Schokoaufstrichen verführen zu lassen, werde ich weiteren Experimenten widersagen, sittsam am Pfad der Tugend bleiben und Kalorien zählen. Jedenfalls ein, zwei Tage lang, bis die Galle nicht mehr murrt. :-)
5 Kommentar(e):
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Grins - noch jemand, der gerne rohen Teig nascht... Am schlimmsten ist Plätzchenteig, ich krieg immer nach den Weihnachtsbäckerei-Abenden meine Gallenprobleme!
Das sieht aber mehr als sündig und gut aus...kann mir gar nicht vorstellen dass man das nicht essen konnte :-(
Jaja, unsere Göttergatten machen schon einiges mit ;-) .
Wobei ich auch sagen muss, dass das Foto durchaus Geschmack verspricht :-D !
Hihihi, sogar Murks sieht bei Dir gut aus. Schade, dass es nicht so geklappt hat, wie Du es gerne gehabt hättest. Aber, Herausforderungen sind doch auch schön!
Mir hätte das glaube ich auch geschmeckt - rohen Teig liebe ich, und dann das ganze Fett der Sahne und des Aufstrichs... ;-)