Dienstag, 1. September 2009

Grüne Gedächtnisstütze: Gotu Kola


Centella asiatica

Drei Tauchbäder hat sie schon hinter sich, aber immer noch krabbeln viele fröhliche Blattläuse auf ihr rum. Das sieht nicht appetitlich aus, deshalb zeig ich die Pflanze auch nicht näher - sie ist nämlich essbar. Das wusste ich noch nicht, als ich sie am Flohmarkt adoptierte. Einerseits aus Mitleid für das vertrocknete, vergilbte Etwas, das so tapfer durchzuhalten versuchte. Und andererseits, weil ich die Form der Blätter hübsch fand - sehen so aus, als müssten quakende kleine Frösche darauf sitzen, dachte ich. Würde passen, denn Centella asiatica ist eine Sumpfpflanze - und ein Gemüse, wie mir Tante Google erzählte. Und was für eins! Antibiotisch, antimykotisch und zytostatisch soll es wirken, den Blutdruck senken, die Wundheilung fördern, die Haut straffen und vor allem das Gedächtnis stärken. Wegen der hautstraffenden Wirkung wurde der Indische Wassernabel - auch als Tigergras oder unter seinem singhalesischen Namen Gotu Kola bekannt - von der Kosmetikindustrie entdeckt. In seinen Herkunftsgebieten wird er von der traditionellen chinesischen und der ayurvedischen Medizin eingesetzt, aber auch in der Küche verwendet, weiß Onkel Wiki.

Insbesondere ist der Wassernabel eine Zutat für Mallung, das zu Reis oder Currys gereicht wird und dessen singhalesischer Name schlicht "Durcheinander" bedeutet. Als shredded green leaves with coconut beschreibt Charmaine Solomon in ihrem Asia-Kochbuch das Durcheinander, das frische Kokosnuss, grüne Chili, Kurkuma, Limettensaft und eben verschiedene Blattgemüse enthält. Neben dem Wassernabel seien auch Cassia- und Passionsfruchtblätter beliebt, schreibt Solomon, es gibt aber auch eine Variante mit dem hierzulande leichter erhältlichen Kohl, Gova Mallung.

Warum erzähle ich das alles eigentlich? Ist ja (noch) nichts draus geworden. Dabei hatte ich alle Zutaten im Haus, sogar eine frische Kokosnuss. Aber solange die kleinen grünen Tierchen, die keine Frösche sind, darauf krabbeln, kommt mir der Wassernabel nicht in den Kochtopf. Hierorts wird vegetarische Kost bevorzugt. :-)


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2 Kommentar(e):

Schnuppschnuess meint:

Die Blattläuse wissen auch, was ihnen gut tut.

Hedonistin meint:

:-)))
So hab ich das noch gar nicht betrachtet. :-)