Samstag, 29. September 2007

Steirisches Frühstückstommerl


Das traditionelle Frühstücksgericht im Steirerland ist wie für Morgenmuffel erfunden, die selbst zubereitetes frisches Gebäck zum Frühstück lieben, aber noch zu keinen aufwändigen Küchenaktionen fähig sind. Der Teig wird am schon Vorabend angerührt, geht über Nacht gemütlich vor sich hin, und wird in der Früh nur noch in den Backofen geschoben. Nachteilig ist nur die relativ lange Backdauer: 30 bis 45 Minuten muss man einkalkulieren. Als Stadtmensch, der keine Schweine zu füttern oder Kühe zu melken hat, womit sich die Zeit trefflich überbrücken ließe, geht man derweilen eine Runde joggen oder marschiert mit dem Hund nicht nur einmal kurz um den Block wie sonst, sondern auf die große Wiese im Park. So macht das Frühstückstommerl nicht nur den Menschen, sondern auch das liebe Vieh glücklich. :-)

Traditionell wird das Tommerl übrigens ohne Zucker zubereitet und zu saurer Suppe gegessen: Dafür wird Wasser (besser noch: Molke oder saure Milch) mit Salz und Kümmel aufgekocht und etwas dunkles Mehl eingesprudelt. Das Ganze wird sämig gekocht, bei Verwendung von Wasser statt Molke mit einem Schuss Essig versehen und mit Sahne oder Sauerrahm abgerundet. Zum Servieren wird die Suppe über das grob zerbröckelte Frühstückstommerl gegossen. Um das zu mögen, muss man allerdings schon ein sehr traditionsverbundener Steirer sein. :-)

Zum Glück schmeckt das weichflaumige Tommerl mit seiner dünnen, aber reschen Kruste auch, wenn man es Bissen für Bissen mit Butter und Marmelade bestreicht und ganz einfach zum Kaffee genießt.

Steirisches Frühstückstommerl

Steirisches Frühstückstommerl

235 g Weizenmehl
35 g Buchweizenmehl (oder Weizenmehl)
250 g Milch
1 g Trockenhefe (oder 5 g Frischhefe)
1 Prise Salz
evt etwas Zucker, nach Belieben
Fett, für die Form (klassisch: Schweineschmalz)

Temperatur: 150-175 Grad (Ober-/Unterhitze), vorgeheizt
Backzeit: ca 30-45 Minuten

Am Vorabend die Hefe mit knapp der Hälfte der Milch und des Weizenmehls verrühren und einige Zeit (20-60 Minuten) stehen lassen. Dann die restlichen Zutaten zugeben und zu einem Teig schlagen, der relativ dickflüssig und zäh ist. Abgedeckt bei Zimmertemperatur stehen lassen.

Am Morgen den Teig in die gefettete Form schütten und etwa fingerdick verstreichen. Ins Rohr schieben und goldgelb backen.

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1 Kommentar(e):

Anonym meint:

Klingt sehr interessant.
Wie sehr schmeckt man den eh geringen Buchweizenmehlanteil raus?

Ansonsten bin ich wie immer hingerissen!

Dein Fan