Grießschmarren
Ein verregneter 13-Grad-Sommermorgen verlangt erstens nach tröstender Wärme, die zweitens ohne viel Aufwand herzustellen und drittens verzehrbereit sein sollte, wenn frau triefnass und frierend von jenem frühen Spaziergang zurückkehrt, zu dem sie den braven Hund begleiten musste. Herr Hund schüttelte über so viel Unverstand nur den Kopf: Er hätte viel lieber zuhause auf eine nachhaltige Wetterbesserung gewartet und sich bis dahin gern alles verkniffen. Ergo hatte er sich auch nur unter Anwendung sanfter Gewalt in die nasse Außenwelt ziehen lassen, wo er mit einer Miene neben hinter mir herschlich, die deutlich sagte: "Tierquälerin! Ich bin an eine Tierquälerin gekettet! Warum hilft mir denn niemand?!"
Zurück im trauten Heim waren wir dann aber beide wieder glücklich. Auf Herrn Hund wartete eine Portion Gulasch, auf mich der vorbereitete Grießschmarren. Die Vorbereitung ist wirklich im Handumdrehen erledigt und auch von Morgenmuffeln vor dem Frühstück zu bewerkstelligen, der Rest spielt sich im Backofen ab. Dazu mit den roten Schalen gekochtes und daher sonnenaufgangsfarbenes Pfirsichpüree - das versöhnt zumindest zeitweise mit einem Balkantief. :-)
Grießschmarren
500 g Milch
100 g Butter
1 Prise Salz
175 g Weizengrieß
1 Ei, getrennt
Zucker, nach Belieben, z.B. 25 g
Temperatur: 225 Grad, Ober-/Unterhitze
Backzeit: 30-35 Minuten
Der Schmarren kann ohne Zucker zubereitet werden und passt dann auch zu pikanter Begleitung. Falls Zucker gewünscht wird, diesen entweder dem Eischnee zugeben oder aber nach etwa der halben Backzeit den Schmarren damit bestreuen, sodass er leicht karamellisiert.
Die Hälfte der Butter in eine Auflaufform geben und in den Backofen stellen, während er aufheizt.
Milch mit der restlichen Butter und Salz aufkochen. Grieß unter Rühren mit einem Schneebesen einrieseln lassen. Herd abschalten und 1-2 Minuten weiterrühren, bis die Masse sehr dick ist. Vom Herd ziehen und kurz überkühlen lassen.
Unterdessen dabei Eiweiß zu Schnee schlagen, dabei nach Belieben Zucker einrieseln lassen. Eigelb kräftig unter die Grießmasse rühren, dann den Eischnee unterrühren. In der Auflaufform verteilen und goldbraun backen. Eventuell nach der halben Backzeit, auf jeden Fall aber in den letzten Minuten einmal umrühren (und dabei falls nötig auch zerkleinern), damit die Kruste nicht einseitig bleibt.
Mit Kompott, Fruchtmus, Vanillesauce o.Ä. servieren.
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10 Kommentar(e):
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Mmhhh, stell ich mir grad ei so kalt-nassem Wetter lecker vor!
Der arme Herr Hund....hat er so ein hartes, unbarmherziges Frauchen..tststs! - Aber mit diesem Grießschmarren lass hätt' ich mich neulich nach dem Lauf im Starkregen auch gerne trösten lassen...das nächste Mal bereite ich das dann auch vorher zu! - Für wie viele Personen ist deine Rezeptmenge gedacht? (hier scheint heute endlich wieder die Sonne am blauen Himmel - hoffentlich ist es bei euch ähnlich?!)
Ist vorgemerkt, für die kommenden Herbsttiefs, gerade ist es hier 28°warm, da ist mir nicht noch Greisschmaarn, obwohl, wenn Du ein Stück vorbeibringen würdest, schon!!!
Och, ich stelle mit den Schmarren auch bei warmen Wetter sehr lecker vor, da bin ich dann eh ein Süßschnabel. Klingt sehr verlockend! Ist notiert.
ich würde ihn ebenfalls auch beim jetzigen Wetter nehmen ;-)
sieht toll aus!
Ein Kindheitsessen.
Leider bin ich jetzt die einzige, die es liebt. Meine Familie kann ich damit nicht so erfreuen.
Schade.
In Berlin scheinen die verregneten Tage auch vorbei zu sein, aber der Winter wird schon kommen. Dazu wünsche ich mir dann einen heißen Grog!
Ach, Grieß, den habe ich ja schon seit Ewigkeiten nicht mehr gegessen. Das wär mal wieder was.
Hm.. klingt köstlich. Gerade ist es hier zwar eindeutig zu warm, aber das nächste Tief kommt bestimmt. Ist vorgemerkt!
Wir haben es in einer süßen Version nachgekocht. Der Schmarren ist wirklich sehr zu empfehlen!!