Zwetschgentarte mit Zimtbaiser
Eigentlich bin ich kein Fan von Kuchen mit Baiserhäubchen. Entsprechende Rezepte in Büchern und Zeitschriften überblättere ich desinteressiert. Normalerweise. Aber das Unbewusste macht manchmal seltsame Schlenker. Als ich gestern durch ein altes Kraut&Rüben-Heft blätterte, blieb mein Blick auf den Rezeptseiten zuerst an dem Tischtuch hängen, das den Fotohintergrund bildete: eine pseudorustikal bedruckte Plastikscheußlichkeit mit hohem ästhetischem Gänsehautfaktor. In Kombination mit der darauf befindlichen Baiser-Tarte doppelt Grund, schnell weiterzublättern. Aber wie mensch auch bei schröcklichsten Gruselfilmen doch neugierig unter der furchtsam übern Kopf gezogenen Decke rauslinst, konnte ich einfach nicht weggucken. Ich las das Rezept: frisch gemahlener Weizen. Es schauderte mich noch mehr, denn Vollkornkuchen sind so überhaupt nicht meine Sache. Warum ich dennoch wenig später wie ein willenloser Zombie in die Küche schlurfte und die Tarte buk, könnte wohl nur ein Psychoanalytiker herausfinden. Aber wozu? Ich habe kein Trauma davongetragen, im Gegenteil: Die Tarte war richtig lecker. :-)
Gut, mit so viel Zwetschgen drauf muss ein Kuchen ja schmecken. :-) Das Vollkornmehl hab ich durch normales Weißmehl ersetzt und von der Eischneemasse nur die halbe Menge gemacht. Das hat zwar nicht gereicht, um die ganze Tarte damit zu bedecken, aber im Originalrezept sitzt das Häubchen auch nur in der Mitte des Kuchens.
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Teig:
200 g Mehl (K&R: Weizen, fein gemahlen)
125 g Butter, kalt
50 g Zucker (K&R: 60 g Honig)
1 TL Zitronensaft (K&R: 1 EL)
Wasser, nach Bedarf
1 Eigelb
1 Prise Salz
Belag:
ca 750 g Zwetschgen, halbiert oder geviertelt
Baiser:
2 Eiweiß (K&R: 4)
20 g Zucker (K&R: 50 g Vollrohrzucker)
1/4 TL Zimt (K&R: 1/2 TL)
1 Prise Salz
Temperatur: 200 Grad, Ober-Unterhitze, vorgeheizt
Backzeit: 25-30 + 15 Minuten
Form: Springform. 24 cm
Für den Teig die Zutaten glatt verkneten, ausrollen und in die Form legen, dabei einen Rand bilden. Im Kühlschrank parken, während die Zwetschgen vorbereitet werden. Den Teig möglichst dicht mit den Früchten (hochkant stellen) bestücken, ins Rohr schieben und eine knappe halbe Stunde backen.
Eiweiß mit Salz steifschlagen, Zucker und Zimt einrieseln lassen und weiterschlagen, bis der Zucker gelöst ist. Masse auf den Zwetschgen verteilen und weitere 15 Minuten backen, bis die Oberfläche goldbraun ist.
Anmerkung: Im K&R-Rezept wird der Teig vor dem Belegen 15 Minuten blindgebacken. Die von mir verwendeten Zwetschgen waren aber erst knapp reif und nur mäßig saftig, deshalb hab ich das übersprungen.
10 Kommentar(e):
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Ich mag eigebtlichn auch keinen Baiser, aber hier wÜrdeich dann ddoch mal gerne probieren!
Sieht klasse aus!
Diese Nahaufnahmen immer - das ist so was von gemein! Wo ich doch Zwetschgenkuchen bzw Tarte über alles liebe....
Das liegt an den Schokoplätzchen zum Frühstück, verbunden mit Schlafmangel wegen des nächtlichen Backevents... ganz gefährlich!
Yummy ... Das wär wohl auch was für mich, zum testen ... ^^
Außerdem, du hast einen Blog-Award bei mir erhalten! :)
Schönen Rest-Sonntag!
deine fotos sind immer wieder beeindruckend. irre.
Bei uns ist Baiser sehr beliebt. Der Kuchen kommt auf die unsägliche, unendliche Liste.
es wird Herbst, die leckeren Früchtchen vertragen da schon etwas isolierend-wärmende Hülle aus Zimtschaum.
Blogrezept Nr.599 zum "unbedingt nachbacken" *seufz
und das wo ich heute eine Diät begonnen habe ..... und draussen regnet's.
Zimtbaiser und Zwetschgen, eine wahre Verführung.