Kartoffel-Quark-Plätzchen mit Feigen
Das Jahr der Kartoffel neigt sich dem Ende zu, und in den Läden der näheren Umgebung hat man sich schon wieder auf den Brauch der vergangenen Jahre besonnen und bietet keine mehlig kochenden Kartoffeln mehr an. Womit ich, wenn mir der Sinn nach Kartoffelteigigem steht, wieder die Wahl habe: Lass ich mich von ungeeigneten, weil (vorwiegend) festkochenden Knollen frustrieren oder verwende ich ein Tütenprodukt? Gestern fiel die Entscheidung zu Gunsten der Tüte, denn eben dies sah das Rezept für Marillentaler vor, dessen Foto mich im Augustheft von Gusto angelacht hatte und von dem ich dachte, dass es sich mit Feigen ebenso gut, wenn nicht besser machen würde. Allerdings hatte ich das verlangte Kartoffelknödelpulver nicht im Haus, sondern nur einfache Kartoffelflocken. Nach Art der lustigen Weiber angerührt, erfüllten sie aber ganz hervorragend ihren Zweck.
Auch sonst hab ich mich nicht ganz ans Rezept gehalten: Die Zuckermenge - 90 Gramm insgesamt - hab ich drastisch reduziert, und selbst meine 20 Gramm waren für mich noch hart an der Grenze des Erträglichen, vor allem solange die Plätzchen noch warm waren. Abgekühlt verlor sich die Süße; bei einer Wiederholung würde ich aber gar keinen Zucker zugeben. Früchte bzw Sirup bringen ja genug Süße mit. Die Idee, die Plätzchen schon mit Früchten belegt und nur einseitig in sehr viel Öl zu braten (und dabei immer wieder mit Fett zu übergießen), fand ich auch nicht überzeugend, und hab die Feigen lieber extra pochiert.
Als Dessert reichen die angebenen Mengen für eine Großfamilie; mit etwas mehr Kompott serviert ists ein süßes Hauptgericht für 2-3 Leute.
Kartoffel-Quark-Plätzchen mit Feigen
Kartoffelplätzchen:
1 Tüte Kartoffelpüreeflocken
(G: Kartoffelknödelteig)
300 g Wasser, kochend
1 Prise Salz
1 Ei, verquirlt
8 EL Mehl, doppelgriffig/Dunst
75 g Quark, 10%
(G: 100 g)
20 g Zucker
(G: 60 g Puderzucker plus 2 Pk Vanillezucker)
1/4 TL Zitronenschale, gerieben
(G: Schale von 1 Zitrone)
(zusätzlich lt. G: 1 Vanilleschote, Mark; 20 g Pistazien, gehackt)
Ghee und/oder Öl, zum Braten
Feigen:
frische Feigen, geachtelt
Granatapfelsirup
Wasser
etwas Vanillezucker
ergibt: 20 kleine Plätzchen
Kartoffelflocken mit Salz unter Rühren ins kochende Wasser streuen und zu einer gleichmäßig feuchten Masse rühren/kneten. Zuerst das Ei gut unterrühren, dann etwa 3/4 vom Mehl. Quark mit Zucker und Zitronenschale (G: auch Vanillemark und Pistazien) verrühren, unter die Kartoffelmasse mengen. Restliches Mehl einarbeiten, bis die Masse nur noch mäßig klebrig-matschig ist. 15-30 Minuten quellen lassen, bis die Konsistenz passt.
Mit leicht feuchten Händen kleine Plätzchen formen, im heißen Fett (nicht zu wenig nehmen) beidseitig goldbraun braten, auf Küchenkrepp abtropfen. Nach Belieben abkühlen lassen.
Granatapfelsirup mit Wasser (ich hab beides nicht abgemessen, die Feigen waren nebeneinander liegend knapp bedeckt und die Flüssigkeit schmeckte schön granatapfelig) und etwas Zucker aufkochen. Feigen einlegen, vom Herd nehmen und 1-2 Minuten ziehen lassen. Feigen vorsichtig herausheben, Topf wieder auf den Herd stellen und die Flüssigkeit zu Sirup einkochen.
Zum Servieren die heißen Feigen auf den Plätzchen verteilen und mit Sirup beträufeln.
Anmerkung: Im Gusto-Rezept werden die Früchte (Marillenhälften) schon vor dem Braten auf die Plätzchen gesetzt und angedrückt. Die Plätzchen werden dann nur einseitig, aber in sehr viel Öl (damit auch die obere Seite was abkriegt) gebraten und dabei auch mehrfach mit Fett übergossen. Die Plätzchen werden heiß mit Schokosauce und gehackten Pistazien serviert.
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8 Kommentar(e):
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nett nett, sieht klasse aus!
Das sieht schon gerade zu unverschämt gut aus....dieser herunterlaufende Saft von den Feigen oder ist es das Sirup....- da läuft einem geradezu das Wasser im Mund zusammen!
Ein Gedicht!
Tolle Bilder!
bin sprachlos, sage nur noch Lacrymae fichi.
... genau, was ich grad suche - süße Kartoffelrezepte - bei Deinen Fotos bekomme ich gleich Lust, damit anzufangen!
Wenn es nur halb so lecker schmeckt, wie es aussieht....hmmmm
lg Maude
Solche Kartoffelplätzchen hab ich am Wochenende auch fabriziert für Freunde, nur waren sie ungarisch unspektakulärer ohne Feige, dafür mit Apfelmus.
This combines two of my favorite foods: figs and pomegranates. Beautiful!