Mittwoch, 10. Dezember 2008

Zitronen-Muskat-Kekse


Zitronen-Muskat-Kekse

Seit vielen Jahren Fixstarter bei der Weihnachtsplätzchen-Rallye in der low budget-Küche, obwohl ich immer grummle: Der Teig verläuft beim Backen ziemlich, sodass in ästhetischer Hinsicht Hopfen und Malz verloren ist - ich kann mich an ein Jahr erinnern, wo viele sorgsam ausgestochene kleine Sterne als backblechgroßes Rechteck aus dem Ofen kamen, ohne sichtbare Nahtstellen. Seither schneide ich nur noch Plätzchen von der Rolle. :-)

Wahrscheinlich ließe sich das Rezept verbessern, aber das mag ich in diesem Fall nicht ausprobieren. Es hat ja seinen Grund, warum sie alljährlich bestellt werden: weil sie nämlich nach leichtem Knuspereffekt zitronig-würzig auf der Zunge zergehen. Wer weiß, ob das bei einem geänderten Verhältnis von Mehl, Stärke und Butter auch so wäre? Und so werden auch in heuer am Ende des Heiligabend-Menüs verwortakelte kleine Kekskreise neben den Espressotassen liegen - und keiner wird übrig bleiben. :-)

Zitronen-Muskat-Kekse   [ Lemon Nutmeg Cookies ]

75 g Butter, weich
30 g Zucker
1 TL Zitronenschale, fein gerieben
1 knapper TL Zitronensaft
1/4 TL Muskat (oder mehr), frisch gerieben
1 großzügige Prise Meersalz
70 g Mehl
30 g Speisestärke
1 Prise Backpulver
Zucker und Muskat, zum Wälzen

Temperatur: 160 Grad, O/U-Hitze, vorgeheizt
Backdauer: 13-15 Minuten
ergibt: 1 Blech

Butter mit Zucker, Muskat, Salz, Zitronensaft und -schale cremig rühren. Mit Stärke und Backpulver vermischtes Mehl zufügen und flott zu einem glatten Teig kneten. Zu einer Rolle von höchstens 3 cm Durchmesser formen, in Folie wickeln und 1/2 Stunde kühlen. Die Rolle in Muskatzucker wälzen. Scheiben (ca 5 mm) abschneiden, und mit ausreichend Abstand auf einem mit Backpapier belegten Blech backen - sie sollten vornehm blass bleiben.

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9 Kommentar(e):

Anonym meint:

Die Beschreibung wie diese Kekse auf der Zunge zergehen hört sich sehr köstlich an. Und: Never change a schmecking Keksrezept! ;-)

Anonym meint:

das rezept klingt gut und wird ausprobiert (wie ja beinahe alle deine keksrezepte), aber: was ist "verwortakelt"?

Hedonistin meint:

@Mipi - Genau das ist die Devise. :-)

@Marie - Verwortakelt (oder verwordagelt) ist ein österreichischer Dialektausdruck und bezeichnet etwas, das verdreht, verbogen, windschief, aus der Form geraten ... in jedem Falle gleichermaßen unbeabsichtigt wie unvorteilhaft verändert ist. :-)

Anonym meint:

diese dinger verwoardagelt zu nennen, nenne ich "fishing for compliments" ;-) weisst du noch, wo das rezept ursprünglich herkam? würde mich interessieren. klingt schon wieder nach so einer super-kombination... (und ich liebe muskat!)

Hedonistin meint:

@Katha - Vermutlich hatte ichs aus einer Zeitschrift, kann aber auch ein Kochbuch gewesen sein - ich weiß es nicht mehr.

Nysa meint:

ui... und ich mein backofen funzt immer noch nicht :-(

Hedonistin meint:

@Nysa - Schreibst du nicht, dass er heizt, nur eben immer volle Pulle? Dann häng ein Ofenthermometer rein, lass ihn auf etwas mehr als die benötigte Temperatur kommen, schieb das Keksblech rein und schalt den Ofen ab. Die 10 oder 15 Minuten, die Kekse brauchen, bleibt er gut im richtigen Temperaturbereich.

Anonym meint:

Der Teig für die Zitronen-Muskat Kekse war sehr krümelig (meine Butter war nicht weich, sondern Zimmertemperatur) habe ihn zur Rolle geformt und 2 Stunden im Kühlschrank gelagert, leider sind die Taler nach dem Schneiden zum größten Teil auseinander gebrochen. Darf ich die Zutaten überhaupt mit dem Handrührgerät mixen? Cremig rühren - funktioniert das nur mit weicher Butter? oder kann die Butter auch im Topf zerlassen werden? Was heißt hier kneten? Handarbeit?

Der Teig war allerdings super lecker und die gebackenen Kekse auch. *yummie*

Hedonistin meint:

@Anonym - Dieser Teig ist ein bisschen tückisch. :-)

Die Butter sollte schön weich, aber nicht flüssig sein. Dann lässt sie sich mit dem Handmixer gut cremig rühren - so lange, bis keine Zuckerkörnchen mehr knirschen. Geknetet wird dann mit den Händen, gründlich, aber flott. Die Rolle sollte wirklich nicht mehr als 3 cm dick sein: Je kleiner die Scheiben sind, umso geringer die Gefahr, dass sie brechen. Es hilft, die Rolle nicht direkt aus dem Kühlschrank raus zu schneiden, dann ist der Teig noch kalt und sehr spröd - ein paar Minuten akklimatisieren lassen. Ohne viel Druck schneiden, die Scheiben gleich mit dem Messer auffangen und vorsichtig aufs Blech bugsieren.