Samstag, 10. Jänner 2009

Pressburger Mohnstrudel


Pressburger Mohnstrudel

Schon der Name verheißt süße böhmische Mehlspeisträume - obwohl Pressburg gar nicht zu Böhmen gehört und dieser Mohnstrudel nur wenig Zucker enthält. Letzteres war mir ganz recht, der Gefährte hätte ihn allerdings gern etwas süßer gehabt. Ansonsten gabs aber nichts auszusetzen: Das Rezept aus Marsanos "Kochbuch für Speisen, die mit Öl zubereitet werden" ist alt (1934), aber gut, und ergab einen flaumigen, saftigen Strudel, der zum Samstagnachmittagskaffee wunderbar gemundet hat.

Pressburger Mohnstrudel


Marsano's Ölkochbuch: Pressburger Mohnstrudel

Pressburger Mohnstrudel

Teig:
500 g Mehl
1/2 Pk Trockenhefe
15 g Vanillezucker
1 Pr Salz
1 Ei
60 g neutrales Pflanzenöl
ca 300 g Milch
etwas Öl, zum Bestreichen
Eigelb, verquirlt, zum Bestreichen

Mohnfülle:
375-400 g Milch
        [LBC: 2/3 Milch, 1/3 Sahne]
45 g (Vanille-)Zucker; nach Geschmack auch deutlich mehr
400 g (Grau-)Mohn, gerieben
2 EL neutrales Pflanzenöl
        [LBC: weggelassen wegen Sahne]
50 g Rosinen

Temperatur: 175 Grad, O/U-Hitze, vorgeheizt
Backdauer: ca 35 Minuten

Für die Fülle Milch (und Sahne, falls verwendet) mit Zucker aufkochen, Mohn, Öl und Rosinen einrühren, zu einem dicken Brei köcheln. Abkühlen lassen.

Mehl mit Salz, Hefe und Zucker vermischen. Mit Ei, Öl und so viel Milch verkneten, dass ein weicher Teig entsteht. Eine halbe Stunde gehen lassen. Teig halbieren, jede Hälfte rechteckig ausrollen, mit etwas Öl bestreichen und jeweils die Hälfte der abgekühlten Mohnmasse darauf verteilen. Einrollen, auf ein mit Backpapier belegtes Blech setzen, mit verquirltem Eigelb bepinseln und etwa 30 Minuten trocknen lassen. Mit einer Gabel mehrfach einstechen (hab ich vergessen), ins Rohr schieben und goldbraun backen.

Hinweis: Die im Originalrezept genannten Mengen für die Mohn- bzw Nussfülle reichen jeweils für die gesamte Teigmenge.

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12 Kommentar(e):

Anonym meint:

Dieses erste Bild...es springt einen nur so an, man möchte sich ein Stück davon grabschen; der sieht total gut aus!!

Sivie meint:

Sieht toll aus. Ich nehme mir auch ein Stück.

Barbara meint:

Das obere Foto ist echt der Knaller!!!

Überhaupt klingt es superlecker, an Strudel habe ich mich noch nie rangewagt. Mohn lieben wir. Gefällt mir echt gut.

Unknown meint:

Moh- und Nußstrudel werden bei uns seit Urzeiten am 24.12. gebacken.
Aber verboten wäre es zwischendurch eigentlich auch nicht. Deiner sieht ja genial aus!

Paula meint:

Dein blog ist echt super sowohl die photos als auch die rezepte. Und der mohn strudel sieht echt köstlich aus...

Nysa meint:

tolle fotos vom mohnstrudel - sehr fluffig und saftig... ;-)

Anonym meint:

Oh Mohnstrudel super. Ich habe jetzt gemahlenen Mohn im Handel entdeckt, das wäre mal was. Danke!

Hedonistin meint:

@Barbara - Wie das? Strudel sind doch bloß Schnecken, die nicht in Scheiben geschnitten wurden. ;-)

@Heidi - Ist das eine regionale Tradition, Mohnstrudel an Heiligabend?

@Paula - Dankeschön!

@Petra - Der gemahlene Mohn ist praktisch, wenn man selbst keine Mohnmühle hat; Reste muss man aber hurtig verbrauchen oder tiefkühlen, wird sonst schnell ranzig.

Barbara meint:

Hm, das stimmt eigentlich... :-)

Muss doch mal probiert werden!

Anonym meint:

Suuuuuuuuper lecker!

Anonym meint:

Das Ding schmeckt tatsächlich vorzüglich, allerdings gehört der gerollte "Mohnkuchen" aus Hefeteig (wie er in meiner Geburtsstadt Bratislava/ Pressburg heisst) keineswegs zur Familie der Strudel. Ein solcher wird niemals aus einem anderen als aus einem hauchdünnen Filoteig, der von den Ungaren und zu diesen von den Türken (während der beiden Türkenkriege) gebracht wurde, zubereitet. Bereits der relativ dicke Teig der wiener Strudelvariante entspricht nicht dem "Ur-Strudel"; ein gerollter Hefeteig -mag die Schnittfäche noch so schneckenartig aussehen- ist aber definitiv kein Strudel. Wenn also in Pressburg ein Strudel verlangt wird, kommt ein solcher auf den Teller; habt Ihr jedoch Lust auf den Hefekuchen hier, bestellt bitte einen "Mohnkuchen". Aber aufgepasst: Zum Mohnmahlen benötigt Ihr unbedint eine spezielle M o h n m ü h l e, die eigentlich eine "Quetsche" mit zwei Walzen ist, zu kaufen z.B. in Österreich. Habe in meiner Kindheit meine Mutter beim Mohnmahlen beobachtet -es ist eine Heidenarbeit (die sich allerdings sehr lohnt. Vergesst nicht die fertige Mohnmasse mit einer Prise geriebener frischer Bio-Zitronenschale zu parfümieren, so schmeckt es noch besser.

Hedonistin meint:

@Kein Strudel - Wenn ich mal nach Bratislava komme, werd ich es bedenken. Wenn Sie aber in Österreich Mohn- oder Nussstrudel bestellen, erhalten Sie einen Germteigwickel, keinen ausgezogenen Strudel. Diese Germteigstrudel finden sich schon in der "großen Prato", und die lassen wir uns genauso wenig wegdefinieren wie die Marillenmarmelade. .-)