Freitag, 3. Juli 2009

Wunderwasserbrot


Olivenbrot mit Granderwasser

Ganz unscheinbar kommt dieses Olivenbrot daher. Im Supermarkt unauffällig zwischen anderen Brotsorten arrangiert, auf der Verpackung nur beworben als frei von Konservierungsmitteln und täglich frisch gebacken. Keine aufwändige Präsentation als Wellnesswohlfühlgebäck. Nicht der kleinste Hinweis darauf, dass es - mit etwas Glück nur und ohne Garantie natürlich - Hühneraugen und Migräne beseitigen könnte, und schlechte Laune sowieso: Nebst Oliven enthält das Brot nämlich auch Granderwasser.

Zutatenliste Olivenbrot

Marketingtechnisch könnten die Bäcker noch von den Fleischern lernen, scheints, die wunderwässriges Fleischprodukt als Wellness-Schinken unters gesundheitsbewusste Volk bringen. Wiewohl die langfristige Wirkung solcher Anpreisung bezweifelt werden darf: Der Schinken kam bei den hiesigen Vierbeinern nicht besonders gut an und wurde daher auch kein zweites Mal gekauft. Und das Brot ... nun ja, es ist okay. Saftiger dürfts sein, aber was solls? Bis es geschmacklich mit dem schlichten Olivenweißbrot vom türkischen Bäcker mithalten kann und sich wie dieses im Notfall sogar mit Marillenknödeln verbinden dürfte, wird noch sehr viel Wunderwasser durch die Leitungen fließen müssen. :-)


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4 Kommentar(e):

ostwestwind meint:

Ich hatte 'mal so'nen Granderwasservertreter eingeladen. Ob Frau es glaubt oder nicht, es war ein Unterschied belebter und unbelebter Speisen ist schmeckbar, aber auch reichlich teuer. Wir haben die Belebungsanlage nicht erworben

Ulrike @ Küchenlatein

Anonym meint:

Wieder etwas gelernt, jetzt weiß ich auch was Ganderwasser ist!

kulinaria katastrophalia meint:

Zwar war Granderwasser als Marke nicht bekannt :D Zur Zeit ist es zwar mit wissenschaftlichen Methoden nicht nachweisbar, dass wahrscheinlich gesunderes Quellwasser andere Eigenschaften besitzt als bspw. Flusswasser, durch einfaches Erschmecken aber durchaus nachvollziehbar.
Merkwürdigerweise "schlängelt" Quellwasser beim Heruntergießen auf einem Brett im Gegensatz zum anderen Wasser und schlägt auch mehr Wellen beim berüchtigten Steinereinwerfen.

Bei der Blindverkostung wird spätestens jede schwach ;-)

Hedonistin meint:

@Ulrike - Wissenschaftlich korrekter Blindversuch, will ich doch annehmen? :-)

@Kulinaria - Dass Wasser nicht gleich Wasser ist und höchst unterschiedlich schmeckt, wird wohl niemand in Abrede stellen.

Dass aber ein beliebiges Wasser X die Eigenschaften eines anderen Wassers G allein dadurch übernimmt, dass es einen verschlossenen Metallbehälter mit G-Wasser entlangfließt (das das Prinzip der G-Wasserbelebung), klingt doch ein wenig ... märchenhaft. :-)

Andererseits ist irgendwie beruhigend, dass die G-Methode auf direkten Kontakt der Wässer verzichtet, denn die Sache mit der Belebung des Wassers scheint wörtlich gemeint:

Es gelinge nämlich, so heißt auf der G-Website, mit der "Verbesserung der Wasserstruktur ein neues, gesundes Milieu für nützliche Mikroorganismen zu schaffen, die in gesundem Wasser immer vorhanden sein sollten."

Die Trinkwasserverordnung sieht das afaik ein wenig anders - aber was wissen diese Bürokraten schon? Herr G jedenfalls hat keine Mühe gescheut, die kleinen Wasserbewohner zu finden, es war sogar "notwendig, unter dem Mikroskop mit sehr hohen Auflösungen zu arbeiten. Die Mikroorganismen in einem einzigen Tropfen sind äußerst vielfältig."

*tränentropfenwegwisch* :-)