Samstag, 14. April 2012

Blumenkohl mit allem Drum und Dran :-)


Biomüll

Ohne jemals darüber nachzudenken, habe ich Blumenkohl immer so behandelt, wie ichs schon bei der Vorfahrin und deren Vorfahrin gesehen habe: erstmal weg mit den Blättern. Und immer wieder mal hab ich mich geärgert, wenn von einem schönen großen Kopf nach dieser Behandlung nur ein ziemlich kleines weißes Bällchen übrig war. Trotzdem kam ich nie auf die Idee, auch die Blätter zu verwerten. Bis neulich. Da absolvierte ich den ersten Kochkurs meines Lebens, und es galt Blumenkohl vorzubereiten. Bergeweise landeten Blätter in den Biomülleimern, und die Kursleiterin fischte sie hurtig wieder raus: "Nicht wegwerfen! Wäre doch schade drum! Die kochen wir mit!" Das gab große Augen bei den TeilnehmerInnen, gefolgt von der Einsicht: Die Blätter sind tatsächlich zu schade für den Kompost.

Die hellgrünen Blättchen ganz innen schmecken mild, leicht nussig, und sind so zart, dass sie auch frisch als Salat gegessen werden können. Die derberen Außenblätter machen sich als Rohkost nicht so gut, und je dunkler sie sind, umso herber der Geschmack. Für Gemüsebrühe taugen sie aber auf alle Fälle, und je nach Rezept vertragen sie sich auch bestens mit den weißen Röschen. Zum Beispiel als "trockenes" Curry in der Pfanne gebraten und scharf gewürzt:

Blumenkohl auf indische Art

Blumenkohl-Curry

1 Kopf Blumenkohl
neutrales Pflanzenöl
1 TL Kreuzkümmel, ganz
1 1/2 TL Senfkörner
8-10 Curryblätter, frisch
1/2 TL Asafoetida
2 TL Ingwer, gerieben
1-2 Chilis, grün, feine Ringe
3 Tomaten, gewürfelt
1 TL Kurkuma
3 TL Garam Masala
Salz
Koriandergrün, gehackt, nach Belieben

Blumenkohl wie gewohnt vorbereiten und in Röschen teilen, dabei aber Blätter (ausgenommen gelbe und welke Exemplare) und Strunk nicht entsorgen, sondern ebenfalls putzen. Strunk und dicke Blattrippen würfeln, Blattgrün in Streifen schneiden.

Öl in einer hohen Pfanne gut erhitzen. Kreuzkümmel, Senfkörner, Asafoetida und Curryblätter zugeben und anrösten, bis die Senfkörner zu hüpfen beginnen. Ingwer und Chili (wers nicht so scharf mag, brät die Schoten im Ganzen oder grob geviertelt mit und fischt sie beizeiten wieder raus) zugeben und kurz rösten. Tomatenwürfel zugeben, Hitze etwas reduzieren und unter Rühren braten, bis die Tomaten weich sind. Kurkuma und Garam Masala einrühren, Blumenkohl zugeben, salzen und auf eher kleiner Flamme (allenfalls zugedeckt) etwa 15-20 Minuten garen, bis der Blumenkohl weich ist. Zwischendurch umrühren und bei Bedarf ein Schlückchen Wasser zugießen, aber zurückhaltend - die Sache sollte als saftiges Bratgemüse enden, nicht als Ragout. :-)

Mit einem dicken Klecks Joghurt und nach Belieben mit Koriandergrün bestreut servieren. Dazu passen Reis und/oder Chapatis.



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3 Kommentar(e):

Barbara meint:

Ja, super!!! Man lernt nie aus.

Blumenkohl mag ich auch gerne als Curry, schön indisch gewürzt, superlecker.

Hedonistin meint:

@Barbara - Ich dachte ja bisher, dass ich nix verschwende. Aber diese Kursleiterin hat zuhause vermutlich einen Fingerhut als Biomülleimer ... Die Kapseln vom Kardamom? Zum Reis geben und mitkochen. Gurkenschalen? Aufs Gesicht damit! Nur die Zwiebelschalen durften weg. Gibt wohl keine Tradition naturgefärbter Ostereier in Indien. :-)

~Lilly meint:

Die inneren, zarten Blätter habe ich schon immer mit gegessen aber auf die Idee die dunklen, äußeren zu verwerten kam ich bisher nicht. Danke für die Info dass das auch geht :)

Und toll sieht dein Curry aus, bei mir gibts heute Blumenkohl-Bärlauch-Salat. Und die Blätter heb ich auf!