Kartoffel-Sellerie-Gemüse
Kartoffel-Sellerie-Gemüse. Fertig gegart, abgeschmeckt, gekostet und für gut befunden: Das könntest du eigentlich verbloggen, dachte ich mir, während ich mit dem großen Löffel eine Portion aus dem Topf holte und auf einen Teller klatschte. Aber nur, so dachte ich weiter, als ich auf den Teller guckte, für den Ugly-Food-Event. Jegerl, so ein gelbgrüngräuliches Häuflein, das sieht ja aus wie ... lieber nicht weiterdenken.
Nun liegts ja in der Natur von vielerlei Essen, dass feiner Geschmack sich nicht unbedingt in der Optik widerspiegelt. Ich sage nur Schokopudding. Oder Linseneintopf. Und wenn da noch eine Köchin dazukommt, die so gar kein Händchen dafür hat, das Essen künstlerisch anspruchsvoll auf den Tellern zu arrangieren, und die auch kein Talent für hübsche Tischdeko hat, die einen appetitlichen Gesamteindruck hervorrufen könnte: Dann brauchts schon Leute jener Art, die meine Oma "dankbare Esser" nannte. Wie den Gefährten, der dem Motto "Hauptsache, es schmeckt" anhängt, und der zudem meint, dass Tischdeko, falls überhaupt nötig, idealerweise aus bedrucktem Papier besteht. Etwa der aktuellen Zeit im praktischen Tischdeckenformat. :-)
Aber BlogleserInnen, die von Duft und Geschmack des Essens ja nix mitkriegen, kann frau so nicht abspeisen. Da muss ein halbwegs appetitliches Foto her. Aber angesichts des "Lieber nicht dran denken, woran das Häufchen erinnert"-Tellers würde auch meine bewährte Methode, einmal mit der Cam rund um den Teller zu laufen und alle fünf Grad den Auslöser zu drücken - in der Hoffnung, Statistik und Wahrscheinlichkeitstheorie möchten mit mir sein und wenigstens ein brauchbares Foto in die Masse schmuggeln -, auch nicht helfen, das war klar. Gehacktes Grünzeug drüber brachte auch keine optische Besserung, das hätte schon eine dicke Mulchschicht sein müssen. Oder ein dichter Wald. Wald? Selleriestangenspitzen reingesteckt - das versteckte nicht viel, sah erst doof aus und kippte dann um. Vielleicht statt Teller ein höheres, schmales Gefäß als Stütze? Das würde dann auch die sichtbare Oberfläche des Häufchens minimieren ...
Und so geschah es. Ok, verführerisch ist anders. Aber so im Glas angerichtet, ist das Gemüse gerade eben und haarscharf kein Kandidat für den Ugly-Food-Event, finde ich. Glück gehabt. :-)
Kartoffel-Sellerie-Gemüse
Olivenöl
1 Zwiebel, gewürfelt
1/2 TL Kreuzkümmel, ganz
1/4 - 1/2 TL getrocknete rote Chili, gemörsert
1/2 TL Ingwer, fein gerieben
500 g Kartoffeln, gewürfelt
300 g Stangensellerie, Scheibchen
3-4 EL Wasser
Salz
Pfeffer, weiß und schwarz, aus der Mühle
Rosa Beeren, aus der Mühle
Piment, nach Belieben
1/2 Zitrone, Saft und geriebene Schale
125 g Sauerrahm
Sellerieblättchen und Petersilie, grob gehackt
Öl erhitzen, Kreuzkümmel und Chili zugeben und kurz rösten. Zwiebelwürfel zufügen und goldgelb braten. Kartoffeln kurz mitbraten, dann Wasser zugeben, Deckel auflegen und bei mäßiger Mittelhitze wenige Minuten garen, bis die Kartoffeln halb weich sind. Sellerie zufügen, salzen und mit Pfeffer, Rosa Beeren und Zitronenschale würzen, nach Belieben auch einen Hauch Piment zusetzen. Wieder aufkochen und zugedeckt bei Mittelhitze garen, bis der Sellerie weich, aber noch bissfest ist. Sauerrahm und Zitronensaft einrühren und noch ein Weilchen ziehen, aber nicht mehr kochen lassen. Nochmal kräftig abschmecken und mit dem gehackten Grün servieren.
Tipp: Schmeckt auch kalt und gut durchgezogen, quasi als Kartoffelsalat, z.B. mit frischen, warmen Chapatis.
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