Heute Eintopf, morgen Brotaufstrich
Vor vielen Jahren fand mal ein dünnes Büchlein zum Thema selbst gemachte Brotaufstriche den Weg in die Low Budget-Küche. Seines Bleibens war nicht lang, weil ich die Rezepte nicht sonderlich überzeugend fand. Zu den wenigen Ausnahmen zählte ein Linsenaufstrich - aber einen Fingerhut voll Linsen extra dafür kochen? Wer macht denn sowas? Wo doch Reste eines schönen dicken Linseneintopfs über Nacht noch nachquellen und sich so ganz von selbst in einen herzhaften Brotaufstrich verwandeln. So wie die spärlichen Überbleibsel vom abendlichen Linsencurry, das seinerseits schon eine Verwertung von Resten war - überreife Tomaten, zum Schrumpeln ansetzende Möhrchen, in Frühlingslaune fröhlich treibende Zwiebeln, vergessene Paprikaschoten, ein einsames Selleriestängelchen, das letzte Eckchen einer Ingwerknolle ... was sich eben kurz vor dem nächsten Großeinkauf noch so in Kühlschrank und Speisekammer rumtreibt. Das Büchlein meinte damals übrigens, die fertig gegarten Linsen sollten fein zerstampft oder zu einer Creme püriert werden. Hab ich hier auch kurz erwogen - dann hätte es nicht so offensichtlich nach dem Essen vom Vortag ausgesehen, sondern mehr nach gezielter Produktion. Aber mit bunten Stückchen fand ichs doch hübscher. Eine gezielte Produktion war es dennoch: Von solchen Linseneintöpfen koche ich immer gleich ein bisschen mehr, damits für ein Gläschen Aufstrich reicht. Muss ja nicht gleich am nächsten Tag gegessen werden, das hält im Kühlschrank ein paar Tage. Jedenfalls theoretisch. :-)
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