Weihnachtsbäckerei: Husarenkrapferl mit Espresso-Ganache
Obige Kekse sind ganz klar weder Engelsaugen noch Liebesgrübchen. Aber irgendeinen Namen müssen die Kinder ja kriegen, also hab ich sie den Husarenkrapferl zugerechnet. Falls jemand das abschließende "N" bei den Krapferl vermisst: Sein Fehlen ist eine alpenrepublikanische Spezialität bei Verniedlichungen auf "-erl". Ob ein oder mehrere Nockerl, Kipferl, Krapferl gemeint sind, erkennt man, wenn Hauptstädter sprechen, gar nicht; in manchen Provinzregionen aber am Artikel: "a Krapferl" ist eins, "ane Krapferl" sind viele. Nur im Süden der Republik wird die Mehrzahl erkennbar verniedlicht, per Endung auf "-alan": Krapfalan. :-)
Diese schokoladigen Krapferl sind aber gar nicht alpenrepublikanischen Ursprungs. Zuerst hab ich sie bei Foodgawker gesehen. Der Link führte zu einem Blog in italienischer Sprache, die ich nicht mal rudimentär beherrsche; daher suchte ich die Kekse auf der als Quelle genannten Martha-Stewart-Seite, wo ich statt des Rezepts für Chocolate Thumbprints aber nur eine Fehlermeldung erhielt. Also zurück nach Italien und mit Tante Googles Hilfe das Rezept für Schokokekse mit Honig-Ganache übersetzt. Das klappte ganz gut - die Tante nannte die Zutaten, und ich machte damit, was ich für richtig hielt, weil mir ihre holprige Anleitung auf den Keks ging. :-)
Als es aber an die Zubereitung der Ganache ging, kam ich doch ins Grübeln, denn Tante Google befahl: "Sie heizen die Sahne und Honig Kuchen in Brand, fügen Sie die Schokolade und rühren zu umrühren". Verheizen wollte ich die zu jenem Zeitpunkt perfekten Krapferl eigentlich nicht, und erst recht nicht dann noch gute Schokolade ins Feuer werfen. Und weil ich die Kombination von Schokolade und Honig ohnedies nicht sehr reizvoll finde, beschloss ich, auf die hierorts schon erprobte Espresso-Ganache von Martha Stewart auszuweichen. Die erwies sich tatsächlich als perfekte Ergänzung zu den Krapferl, deren Teig auch eine großzügige Menge groben Salzes enthält. Honig würde dazu sicher nicht halb so gut passen wie Espresso. :-)
Husarenkrapferl mit Espresso-Ganache
Teig:
115 g Butter
115 g Zucker
1 Eigelb
1 EL Sahne
120 g Mehl
60 g Kakao
1 TL grobes Meersalz
Ganache:
70 g Sahne
60 g Schokolade, 75%, zerbröckelt
1 knapper TL gemahlene Espresso-Kaffeebohnen
Temperatur: 175 Grad, O/U-Hitze, vorgeheizt
Backdauer: 10 Minuten
ergibt:ca 40-50 Stück
Butter mit Zucker cremig rühren. Erst das Eigelb, dann die Sahne gut einarbeiten. Mit Kakao und Salz gemischtes Mehl zugeben, kurz verrühren, dann mit den Händen schnell zu einem glatten Teig kneten. Zu einer Rolle formen und 30 Minuten kühlen. Teig in 20 (oder mehr für kleinere Kekse) Stücke teilen, diese zu Kugeln rollen und diese wiederum halbieren. Auf ein mit Backpapier belegtes Blech setzen und mit einem Kochlöffelstiel Vertiefungen hineindrücken. Nochmal für einige Minuten kühlen, während der Ofen vorheizt. Ins Rohr schieben und backen, bis die Kekse so gerade eben durch sind, lieber zu kurz als zu lang. Auf einem Gitter abkühlen lassen.
Für die Ganache die Sahne mit dem Kaffeepulver nur kurz aufkochen, dann durch ein feines Sieb auf die Schokolade gießen. 2-3 Minuten stehen lassen, dann glattrühren. Leicht abgekühlt mithilfe eines Spritzbeutels (dünner glatte Tülle) in die Vertiefungen der Krapferl füllen.
Mit der angegebenen Ganache-Menge bin ich haarscharf ausgekommen - lieber etwas mehr machen. Reste werden sicher nicht alt. :-)
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7 Kommentar(e):
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Super Rezept und megatolles Foto!
Stimmt, das Foto ist genial, aber die Ganache macht mich noch mehr an!!
Eigentlich wollte ich ja keine neuen Plätzle-Rezepte mehr ausprobieren ... aber die hier ... machen mich wirklich an.
Tolles Foto, und diese Husarenkrapferl (irgendwie erinnert mich das an Loriots Kosakenzipfel) sehen köstlich aus.
Wie köstlich klingt das denn! Rezept ist schon ausgedruckt.
deine fotos sind immer der wahnsinn! ich würde am liebsten sofort den bildschirm abschlecken ;-) toll!!! lg
die sehen ja mehr als lecker aus! ich könnte mir gut vorstellen, dass die mit einem fitzelchen blattgold veredelt ein superschönes weihnachtsgeschenk abgeben.
muss ich unbedingt ausprobieren
nia,
die sich zu weihnachten noch immer von muttern bebacken lässt.. jetzt aber lust auf schokoladiges bekommen hat (liegt warscheinlich auch am leckeren bild *g*)