Angenähert: Kleiner Schokoladen-Kaffee-Guglhupf
Welch unterschiedliche Reaktionen doch ein Kuchen hervorrufen kann: Jauchzender Jubel und seliges Seufzen waren in der Low Budget-Küche zu vernehmen, während andernorts bloß lakonisch konstatiert wurde, dass Schokoladenliebhaber auf ihre Kosten kämen. Ein Fazit, das ich ob seiner diskret zurückhaltenden Formulierung zunächst glatt übersehen habe. Zum Nachbacken motivierte mich der Hinweis auf den flüssigen Teig - einen solchen hatte ich ja schon beim Zebrakuchen schätzen gelernt. Dieser Teig ist noch um einiges dünner - frau möchte kaum glauben, dass so ein Süppchen sich tatsächlich in Kuchen verwandeln kann. Kanns ja auch nicht wirklich: Was aus dem Ofen kam, war kein Kuchen, sondern Guglhupf gewordenes Schokoladenparadies. :-)
Das Originalrezept erfuhr hierorts einige Abwandlungen - als Flüssigkeit kam nur Kaffee in den Teig, gewürzt wurde mit Muskat und Orangenschale - und wurde zudem halbiert, womit es genau eine 16er-Guglhupfform füllte. Die Zuckermenge habe ich noch drastischer reduziert als Petra (und fand es genau richtig so), und hab etwas mehr Mehl verwendet als sie: denn wie locker ich es auch siebe und aufplustere, unter 150 Gramm je Cup komme ich nicht weg.
Von der Konsistenz her erinnert der Kuchen, wie auch Petra schreibt, an Brownies, ist aber in meiner Version - mit relativ wenig Zucker, ohne Likör und ohne extra Schokostückchen - nicht allzu mächtig: Da kann frau sich durchaus mehr als ein Stück gönnen, ohne ermattet aufs Sofa zu sinken. Sind bei so einem kleinen Kuchen ja ohnedies nur ganz kleine Stückchen. :-)
Kleiner Schokoladen-Kaffee-GuglhupfPin It
240 g starker Kaffee, heiß
45 g Kakaopulver
110 g Butter
100 g Zucker
1 Ei
1 guter TL Orangenschale, fein gerieben
[die Angabe ist ein Schätzwert: mangels Bio-Orange
habe ich 1/2 Pk Finesse von Dr.Ö. verwendet]
1 kräftige Prise Muskat
150 g Mehl
3/4 TL Backpulver
1/4 TL Salz
Temperatur: 160 Grad, O/U-Hitze, vorgeheizt
Backdauer: ca 45 Minuten
Form: Guglhupf, 16 cm, gefettet
Kakao mit Kaffee klümpchenfrei verrühren, Butter darin schmelzen und den Zucker einrühren, bis er gelöst ist. Ei mit Orangenschale/Finesse und Muskat verquirlen, zum Kaffee geben und gut verrühren. Mit Backpulver und Salz versiebtes Mehl zugeben und nur kurz glattrühren. Den sehr flüssigen Teig in die Form gießen, ins Rohr schieben und bis zur erfolgreichen Stäbchenprobe backen. 10 Minuten in der Form abkühlen lassen, dann erst stürzen. Idealerweise wenigstens einen Tag durchziehen lassen.
9 Kommentar(e):
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Obwohl Whisky-Fan hatte mich dieser Kuchen irgendwie nicht sonderlich gereizt ...
Die Kombination Whisky & Schoko ist gar nicht mein Fall, Schoko & Zitrus liebe ich. Petras Likör-Version hätte mich schon sehr gereizt - aber mit jugendfreier Orangenschale wars auch köstlich. :-)
Orange und Schokolade passen für mich perfekt zusammen :-)
Das klingt wiedermal sehr lecker!
Erinnert mich ein bisschen an die Schokotorte mit Erdnussbuttercremefüllung - nur halt ohne Füllung.
Liebe Grüsse, Beltane.
Ein großer Kuchen von diesem Rezept wäre mir auch zu sündig. Aber die kleine Variante kann ich mir durchaus vorstellen.
Zum Glück sind die Geschmäcker verschieden. Ich glaube, der wäre mir zu klitschig, und wohl fälschlicherweise unter PP&P gelandet. ;-)
@Zorra - Nicht klitschig. Chewy ist der, wir reden hier schließlich von Brownies in Kuchenform. :-)
Aber wäre ich bezüglich der Konsistenz nicht vorgewarnt gewesen, hätte ich ihn als Kuchen für misslungen gehalten und nicht verbloggt. Aber begeistert gegessen. :-)
Der Kuchen sieht nicht nur lecker aus...er war es auch ;-) Ich habe allerdings den Kaffe zum Teil durch Orangenlikör ersetzt (wie bei Chili und Ciabatta beschrieben) und die Zuckermenge wieder erhöht...lecker!
Gerade nachgebacken! Sehr lecker!