Donnerstag, 10. Dezember 2009

Burgenländer Monde


Burgenländer Mond

Klein & fein müssen Weihnachtsplätzchen sein. Was in Butterbrotgröße daherkommt, hat am bunten Teller nichts verloren. Das seh ich genauso wie die Genussmousse-Crew - obwohl die Produktion von Bonsai-Keksen erhöhte Anforderungen an Geduld & Feingefühl stellt. Die Bezuckergussung von Sternchen etwa, die kaum drei Zentimeter von Spitze zu Spitze messen, fördert bei der Grobmotorikerin Wortschätze zutage, die so gar nicht in den Advent passen. :-)

Zur entspannenden Abwechslung gibts aber Plätzchen, die sich nicht beliebig verkleinern lassen, Plätzchen, bei denen unter Handtellergröße einfach nix geht, Plätzchen wie die Burgenländer Monde. Obwohl - als ich Tante Google dazu befragte, verwies sie mich in ein Forum, wo eine Userin schrieb, sie produziere dies Gebäck aus Rollen von grade mal 2 cm Durchmesser ... Nun ja, Ausnahmen bestätigen die Regel. :-) Ich habs ja auch wirklich versucht und mich um Kleinräumigkeit bemüht, aber es half nichts: Meine Burgenländer Monde wurden so, wie ich sie aus Kindheitstagen in Erinnerung habe - für grobe Pranken gemacht, nicht für zierliche Pfötchen. :-)

Die Füllung der Burgenländer Monde besteht eigentlich aus Eischnee und Nüssen. Letzteres ging hierorts natürlich gar nicht. Alternativ sind etwa Kürbiskerne denkbar oder Kokosraspel oder was sonst grad zur Hand ist: Kekse beispielsweise. :-) Genauer gesagt, zerkrümelte Exemplare einer weniger überzeugenden Sorte. Mit noch ein paar Cranberrys extra zerkleinert, machten sie sich im Innenleben der Monde ganz wunderbar.

Burgenländer Monde

Teig:
1 Eigelb
20-25 g Milch
2-3 g Trockenhefe
1 TL Puderzucker
75 g Butter (Raumtemperatur)
135 g Mehl
1 Prise Salz

Fülle:
1 Eiweiß
45 g Zucker, ein Teil davon Vanillezucker
ca 35 g Nüsse (oder Saaten, Trockenfrüchte etc), beliebig fein gehackt

Temperatur: 180 Grad, O/U-Hitze, vorgeheizt
Backdauer: 15-20 Minuten
ergibt: 1 Blech, mit Backpapier belegt

Hefe mit Milch verrühren und kurz quellen lassen, dann mit Eigelb und Zucker verrühren. Butter mit Mehl und Salz verkrümeln. Hefemischung zugeben und rasch zu einem glatten Teig kneten. In Folie wickeln und 1/2 Stunde rasten lassen.

Für die Fülle das Eiweiß zu festem Schnee schlagen (allenfalls über Dampf, um ein möglichst stabiles Ergebnis zu erhalten), dabei den Zucker einrieseln lassen.

Teig dünn (2-3 mm) zu einem schmalen Rechteck ausrollen. Eischnee darauf verteilen und mit Nüssen bestreuen. Teig von der Längsseite her aufrollen. Mit einem kleinen Krapfenausstecher Halbmonde ausstechen. Dass dabei Füllung rausquillt, ist unvermeidlich und muss so sein. :-) Die Monde aufs Blech setzen und zart goldgelb backen. Auf einem Gitter abkühlen lassen, dann mit Puderzucker bestäuben.


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5 Kommentar(e):

Schnuppschnuess meint:

Plätzchentechnisch schwer was los in der Küche hier. Und eines schöner als das andere. Wo soll das bloß enden? Schritt 1 zur Erkenntnis: ich schmeisse meine Personenwaage auf den Müll.

Anonym meint:

ach daher hat Matthias Claudius die Inspiration für sein Gedicht "Der Mond ist aufgegangen"

Sivie meint:

Ein tolles Bild, nur für den Plätzchenteller scheinen mir die Monde auch nicht so geeignet...

Arthurs Tochter meint:

schwupps, schon vom Lesen gleich wieder zugenommen. Dafür dass ich nicht backe, esse ich Plätzchen um so lieber!

Cherry Blossom meint:

ds ist ja ein tolles Gericht fast schon romantisch mit dem Mondaufgang und ein super Foto hast Du da wieder gezaubert!!...