Mittwoch, 30. September 2009

Kleiner Birnen-Apfel-Kuchen mit Sahnekaramell


Birnen-Apfel-Kuchen mit Karamellsauce

Als ich diesen Kuchen in einer großen Version bei Zoë Bakes sah, war zweierlei klar: dass er mir viel zu süß sein - und dass ich ihn trotzdem backen würde. Denn da war dieses eine Foto mit der Sauce ... am liebsten wäre ich in den Bildschirm gekrochen. :-)

Das Rezept für den Kuchen selbst hab ich kaum verändert: die Mengen für die kleine Kastenform gedrittelt und dabei den Zucker reduziert, zudem Nüsse und Calvados weggelassen. Etwas entschiedener hab ich das Saucenrezept bearbeitet. Alle Zutaten bloß miteinander aufzukochen, ergäbe doch eher Zuckersirup als Karamellsauce, dachte ich, und hab mich daher am klassischen Zubereitungsweg orientiert.

Das Kuchen selbst war schön fruchtig und nicht zu süß: nett, aber nicht aufregend. Das änderte sich, sobald die Karamellsauce mit ihrem Hauch von Salz ins Spiel kam. Da wurde schlichter Alltagskuchen zu einem "Oh, sehr fein"-Erlebnis. :-)

Birnen-Apfel-Kuchen mit Sahne-Karamell

Kleiner Birnen-Apfel-Kuchen mit Karamellsauce

Kuchen:
1 Birne, reif, aber fest; dünne Scheiben
100 g neutrales Pflanzenöl
65 g Zucker, davon 1 1/2 EL Vanillezucker
1 Ei
125 g Mehl (je nach Saftigkeit des Apfels 1-2 TL mehr)
1 EL Stärkemehl
1/2 TL Natron
1 Pr Salz
Zimt & Muskat, frisch gerieben, nach Geschmack
150 g Apfel (roter Boskoop), fein gewürfelt

Karamellsauce:
50 g Zucker
1 1/2 EL Wasser
1 EL Butter
1 Prise Meersalz
ca 5 EL Sahne (oder mehr)

Temperatur: 190 Grad, O/U-Hitze, vorgeheizt
Backdauer:ca 50 Minuten
Form: Kastenform, 20 cm, Boden mit gefettetem & gezuckertem Backpapier belegt

Die Birnenscheiben überlappend auf dem Boden der Form anordnen.

Öl, Zucker und Ei hellcremig mixen. Mehl, Stärke, Natron und Gewürze zugeben und kurz verrühren, bis die Masse glatt ist. Apfelwürfel untermengen. Den Teig über die Birnen löffeln und glattstreichen. Ins Rohr schieben und bis zur erfolgreichen Stäbchenprobe backen. Vor dem Stürzen 20 Minuten in der Form abkühlen lassen.

Für die Sauce Zucker mit Wasser verrühren. Bei mittlerer Temperatur erhitzen und nicht zu dunkel karamellisieren lassen. Vom Herd nehmen und zuerst Butter und Salz zugeben, dann so viel Sahne, bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist - dabei bedenken, dass die Sauce beim Abkühlen andickt. Allenfalls nochmal kurz erhitzen, um Klümpchen oder Zuckerkristalle aufzulösen.

Sauce über den Kuchen träufeln und genießen. :-)

 
Pear & Apple Cake with Caramel Glaze

cake:
1 pear, thin slices
100 g vegetable oil
65 g sugar, including 1 1/2 tb vanilla sugar
1 egg
125 g flour (use 1-2 ts more, if apples are very juicy)
1 tb cornstarch
1/2 ts baking soda
1 pn salt cinnamon & nutmeg, freshly ground, according to taste
150 g apple (tart variety), finely diced

caramel sauce:
50 g sugar
1 1/2 tb water
1 tb butter
1 pn sea salt
approx. 5 tb heavy cream

oven: 190 deg C, preheated; 50 min
pan: loaf pan, 20 cm, bottom covered with greased parchment paper, sprinkled with sugar

Arrange the pears overlapping at the bottom of the pan. Whisk together flour, cornstarch, baking soda and spices, set aside. Combine oil, sugar and egg, whisk until creamy and light in color. Add the flour mixture and stir until well combined. Add the apples. Spoon the batter over the pears. Bake until a toothpick comes out clean. Allow to cool for about 20 minutes before inverting onto a cake plate.

For the glaze, mix sugar and water. Heat over medium temperature and caramelize not too dark. Remove from heat. Add butter and salt. Whisk in as much heavy cream as needed for the desired consistency (keep in mind, that the sauce will thicken while cooling). Allow the glaze to cool slightly, then pour it over the cake.



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Dienstag, 29. September 2009

Pasta mit Feigen


Pasta mit Feigen

Als ich bei Zorra die Spaghetti mit Feigen No 2 sah, wanderten sie direkt an die Spitze meiner Nachkochliste. Und meinereine wäre sofort in die Küche gelaufen, hätten dort Feigen auf mich gewartet, aber die sind heuer ein seltenes Gut im hiesigen Handel. Zum Wochenende hatte ich aber doch ein kleines Schälchen der kostbaren Früchte erworben. In homöopatischer Dosierung langte das für drei Zubereitungen - die süßen Feigenkörbchen habe ich schon vorgestellt -, eine davon natürlich die Pasta nach Zorras Rezept. Das Hühnerbrüstchen hab ich ersatzlos gestrichen, Tagliatelle statt Spaghetti verwendet und einen kleinen Spritzer Zitrone ergänzt: Das cremige Sößchen sieht nach gar nichts aus, schmeckt aber großartig, leicht süßlich, fruchtig und scharf, wie es hier geschätzt wird. Das wird in einem besseren Feigenjahr wiederholt, dann aber in vernünftiger Portionsgröße. :-)


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Montag, 28. September 2009

Kleine Kuchen #03 - Zwetschgen & andere Köstlichkeiten im September


 
So viele köstliche kleine Kuchen! Und so viele davon mit Zwetschgen & Pflaumen - sogar ein pikanter ist dabei, und bei den süßen Kreationen ist sowieso eine verlockender als die andere. Zwetschgen mit Kokos, mit Mohn, mit Marzipan ... Ich schwelge. :-)


Runde Form, 18 cm


Einfach guad ist dieser Kokos-Zwetschgen-Traum aus dem gleichnamigen Blog. Hier noch ohne die abschließende Kokos-Streuselschicht zu sehen -, frau braucht schließlich ein bisschen Gelegenheit zum Naschen, wenn sie den fruchtig-cremigen Traum mit Mascarpone-Kokos-Füllung schon zu verschenken plant. :-)



Inspiriert von Frau Deichrunner's Kreation, aber nicht nur mangels Dickmilch schließlich doch ganz anders geworden ist meine Zwetschgen-Joghurt-Torte. Die Früchte für die Joghurt-Creme wurden kurz pochiert, wodurch auch ausreichend Saft für einen abschließenden Geleespiegel entstand.



Mandeln, Pinienkerne, Nüsse, Schokolade, Grappa, exotische Gewürze: All das steckt in dieser Torta di Pane aus dem Misox-Tal. Das ist eine ärmliche Gegend, erzählt Hr.L., deshalb kommt kein teurer Zucker in den Kuchen, sondern nur kandierte und getrocknete Früchte, kein kostbares Mehl, sondern Brot und trockene Kekse. Diese Arme-Leute-Küche nach Schweizer Modell wird auch in China geschätzt und wird zweifellos auch den Rest der Welt erobern. :-)



Mit tiefgekühlten Früchten nicht nur in der Beeren-Saison, sondern das ganze Jahr über zu verwirklichen ist diese Himbeermousse-Torte. Schokoladenbiskuit, darauf sahnige Himbeermousse und schließlich ein glänzender Himbeergelee-Spiegel: Kein Wunder, dass der Mann an Stefanies Seite wünscht, sie möge öfter Torten backen. :-)




Runde Form, 20 cm


Wessen Herz würde nicht ganz verliebt für diesen Pflaumen-Mohnkuchen schlagen, den Zorra gebacken hat? Und dazu gibts noch Schmetterlinge im Bauch für alle, die Streusel lieben: Zorra hat beim Runterrechnen des "großen" Rezepts die Streuselmenge unverändert gelassen. Zum Ausgleich wurde die Zuckermenge reduziert: Diese Kuchenliebe ist also ganz gewiss keine Sünde, und die Kombination von Pflaumen und Mohn ein guter Grund, ewige Treue zu schwören. :-)



Eimerweise Falläpfel hat Gaby von Crockyblog zu verarbeiten. Kleine Kuchen sind, ich gebs ja zu, vielleicht nicht die idealste Methode, um solchen Überfluss zügig zu reduzieren. Aber dieser Spanische Apfelkuchen ist wunderbar saftig (was aber kein Wunder ist: Die Äpfel dürfen in Rum baden :-) ) und darob gut haltbar: Da lassen sich auch gleich zwei, drei oder vier Exemplare backen. Einen genießt frau selbst, die anderen werden an glückliche MitmenschInnen verschenkt. Das macht auch einen viel besseren Eindruck als knausrige einzelne Probierstückchen. :-)



In Blau sind Zwetschgen und Pflaumen bei den Herren des Hauses Küchenlatein nicht so beliebt. In Gestalt gelber Mirabellen fanden sie aber Zuspruch. Kein Wunder, diese prächtige Elsässer Mirabellentarte, auf der sich zwischen goldgelben Früchten auch cremiger Flan versteckt, verlockt ja zum Zugreifen. Ein großzüger Klecks Sahne rundet das Vergnügen ab, muss aber nicht sein.



Kein Bild von einem Kuchen, der ein Bild von einem Kuchen ist: Der bretonische Zwetschgenkuchen war eins der ersten Rezepte, die Kochschlampe säuberlich in einer Kladde notiert hat. Ganz so säuberlich siehts jetzt nicht mehr aus - was beweist, dass der Kuchen äußerst lecker ist und deshalb immer wieder gebacken wird.



Lieber Besuch hatte sich zum Kaffee angekündigt, aber Kaffee ohne Kuchen geht natürlich gar nicht. Also hat Kerstin von Terragina's Blog ganz fix, aber ein wenig hektisch diesen Pflaumenkuchen mit Pudding & Streuseln gebacken. Wer könnte da widerstehen? Die nette Kaffeerunde jedenfalls nicht. Nach demselben Rezept kann übrigens auch Apfelkuchen gebacken werden.



Wer kleine Kuchen backen will, findet immer einen Grund: So ein Mini macht sich als Geburtstagsgeschenk ebenso gut wie zur Gästebewirtung. Diesen gedeckten Apfelkuchen hat Kerstin als kleine Stärkung für den Nachwuchs gebacken. Der Teig - Weizen- und Dinkelmehl mit Quark, Sauerrahm und einem Schluck Apfelessig - ist ein wenig klebrig, lässt sich aber dennoch gut verarbeiten.




Eckige Form


1/2 Backblech

Alle kleinen süßen Hauszwetschgen haben einen großen Traum: Sie möchten mal runter von ihrem Baum und in einem weichen Teigbett auf einem richtigen Backblech liegen. Dieser Wunsch wurde erfüllt, und so räkelten sich verträumte blaue Früchte glücklich in einem Zwetschgenkuchen mit Kokos und Buttermilch - und der wiederum machte Selinchen glücklich. :-)



18x18 cm [ oder: rund, 20 cm ]

Absolut köstlich sind die Espresso-Käsekuchen-Brownies, meint Frau Küchenlatein, und dem stimme ich aus glücklicher Erfahrung zu. Das sind gar göttliche kleine Dinger, fein schokoladig und mit einem Schluck Espresso unter der Sauerrahmhaube. Wer fragt da nach Kalorien?



Kastenform, 16 cm

Nicht schnöde Rosinen, sondern frische Weinbeeren stecken im Schoko-Trauben-Kuchen, den Selinchen von Tanz mit dem Kochlöffel gebacken hat, um sich nach einem harten Bürotag zu entspannen. Mit diesem Rezept funktioniert das: Früchte spenden Vitamine, Nüsse Energie und Schokolade Glücksgefühle. :-)




Muffins, Cupcakes & Tartelettes:


Bei Ilka&Ulli wird spätsommers in Tartes geschwelgt. Basis ist immer ein knuspriger Pâte-brisée-Boden. Für die kleinen Zwetschgentartes wird hauchdünner Teig dicht mit süßen Früchten belegt, mit Mandeln & Zimtzucker bestreut und mit Sahne und extra Zwetschgenkompott serviert: ein herbstliches Gedicht! (FreundInnen herzhafter Genüsse sollten sich auch die feinen Tartelettes mit Blutwurst nicht entgehen lassen!)





Tipps & Tricks:


"Soll doch Excel rechnen!", meint Alex von AlleKochen.com und stellt ein hilfreiches Tool bereit: Sein Kuchenform-Umrechner erspart beim Umgang mit der Kreiszahl Pi den Daumen und liefert auch viel exaktere Ergebnisse als dieser. :-)



Claudia von Fool for Food hat den Taschenrechner arbeiten lassen. Das Ergebnis ist eine übersichtliche Liste der Umrechnungsfaktoren für gängige Backformgrößen.






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Sonntag, 27. September 2009

Feigenkörbchen


Feigenkörbchen mit Rosenpudding

In diesem Jahr sind Feigen hierorts bislang Mangelware und in Gold aufzuwiegen. Da heißt es sorg- und sparsam mit den kostbaren Früchten umzugehen und sie z.B. als kleinen Luxus zum Sonntagnachmittagstee zu servieren.

Feigenkörbchen

Feigenkörbchen mit Rosenpudding

1 Pk Blätterteig
1/4 l Milch
20 g Stärkemehl
10 g Vanillezucker
1/8 TL gemahlene Vanille
1 Pr Salz
1 TL Rosenwasser (nach Geschmack auch etwas mehr)
2 Feigen, in Spalten
3 TL Duftrosengelee

Temperatur: 200 Grad, O/U-Hitze, vorgeheizt
Backdauer: 15+5 Minuten
ergibt: 6 Stück

Aus dem Blätterteig Kreise ausstechen, in Muffinformen o.Ä. drapieren, mit Bohnen (auf Backpapier) füllen und 15 Minuten blindbacken. Bohnen entfernen, noch weitere 5 Minuten backen.

Unterdessen einen Teil der Milch mit Vanillezucker, Vanillepulver, Salz und Stärke glattrühren. Restliche Milch aufkochen, vom Herd nehmen, Stärkemischung einrühren, nochmal kurz aufkochen. Rosenwasser einrühren.

Fertige Blätterteigkörbchen abkühlen lassen, mit Pudding füllen, Feigenspalten darauf verteilen und je einen Klecks Rosengelee darüberlöffeln.

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Donnerstag, 24. September 2009

Abgekupfert: Zwetschgenteilchen aus Quark-Ölteig


Zwetschgenteilchen

Morgens bei Frau Deichrunner gesehen, die das Rezept zum Kleine-Kuchen-Event eingereicht hat, nachmittags in der Low Budget-Küche zum Kaffee serviert. Feine Teilchen sind das, im Handumdrehen gemacht, fruchtig & cremig, lauwarm ein Genuss. Bestimmt schmecken sie auch abgekühlt, aber dafür hat die Geduld nicht gereicht. :-)

Das Rezept hab ich nur minimal abgewandelt, und zwar beim verlangten backfesten Puddingcremepulver. Sowas hab ich nicht. Statt dessen Milch mit einem Löffelchen Stärke, Zucker und etwas Vanille glattgerührt, aufgekocht, vom Herd genommen und noch mit einem Spritzer Rosenwasser - das passt so wunderbar zu Pflaumen - aromatisiert. Besser kann das Cremepulverprodukt auch nicht sein, schneller auch nicht bei so kleinen Mengen, und ob ein Mixbecher oder ein Minitöpfchen zu spülen ist, ist auch egal. :-)

Anzumerken ist nach diesem Testlauf allerdings: Das Rezept passt eigentlich nicht in die Kleine-Kuchen-Sammlung. Vier Teilchen sind nämlich viel zu wenig. Der Gefährte hat gleich beim letzten Bissen Nachschub bestellt. :-)


Dessert

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Mittwoch, 23. September 2009

Kelek


Kelek - unreife Honigmelone

"Was für eine Entdeckung!", schrieb Kulinaria Katastrophalia über die kleinen Früchtchen, und ich stimme eifrig nickend zu. Als ich sie am türkischen Gemüsestand entdeckte, zwischen Salat-, Feld- und künftigen kleinen Essiggurken lagernd, hielt ich sie für eine interessante neue Gurkensorte, klein, eher dick und niedlich gestreift. Der Name - Kelek - sagte mir nichts, und ich nahm nur eine Hand voll von den kleinen Dingern mit. Ach, hätte ich doch im Laden um eine Kostprobe gebeten - die ganze Kiste hätte ich gekauft. :-)

Der/die/das Kelek ist keine Gurke, sondern eine unreif geerntete Zucker- oder Honigmelone. Im ganz leicht herben Geschmack durchaus an Gurke erinnernd, aber fruchtiger und wärmer, mit einem angenehmen Hauch von Süße, dank der Unreife aber noch weit vom typischen Melonenaroma entfernt. Wunderbar, um einfach so geknabbert zu werden; typischerweise werden sie aber wohl sauer eingelegt und heißen dann Kelek Turşusu.

Leider ist die Haltbarkeit eng begrenzt: Die noch hauchdünne Schale der Melonenbabys bietet den Früchtchen wenig Schutz und beginnt schnell zu schrumpeln. Knapp zwei Tage Aufbewahrung sind schon fast zu viel, wie sich zeigte. Weshalb die zwei letzten kleinen Keleks heute flugs mit den süßen Zwergtomaten vermählt wurde, ein bisschen Ziegenkäse dazu, Thymian, und Olivenöl natürlich - mehr brauchts nicht. Aber zu wenig wars. :-)

Zwergtomaten, Kelek & Ziegenkäse


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Sonntag, 20. September 2009

Kein kleiner Zebrakuchen


Kein Zebrakuchen

Warum aus dem geplanten Zebrakuchen keiner wurde, weiß ich nicht genau, aber wenn ich eine Vermutung äußern sollte, würd ich meinen: Mein Unterbewusstsein hat mein Augenmaß manipuliert. Schon als Kind war ich nämlich überzeugt, dass der ideale Marmorkuchen nur aus Schokoteig bestehen und der helle Anteil sich maximal auf eine dünne Schicht Puderzucker obenauf beschränken sollte. Und wenn ich mal ganz ehrlich zu mir selbst bin: Eigentlich seh ich das immer noch so. :-)

Insofern wars vielleicht kein unglücklicher Zufall, sondern gezielte Aktivität verborgener Psychoregionen, dass ich zum Teilen des Teigs verschieden große und auch verschieden geformte Schüsseln einsetzte. In die ich dann ratlos blickte, nicht zweifelsfrei beurteilen könnend, ob da nun jeweils ungefähr die gleiche Menge Teig drin war. Aber im Vertrauen auf mein Augenmaß und mein Gefühl und meine Kuchenbackerfahrung, kurz: in krasser Selbstüberschätzung war ich überzeugt, die Masse exakt halbiert zu haben. Und tatsächlich ging sichs beim Füllen der Form auch genau aus, jeweils gleich viele Schöpfer vom hellen und vom dunklen Teig. Bloß: Der Schöpflöffel für den dunklen Teig war dreimal so groß wie der andere. :-) Wenig überraschend also, dass der fertige Kuchen weniger nach Zebra und mehr nach Fury (kann sich noch wer an die Serie erinnern?) aussah. :-)

Aber was sind schon Äußerlichkeiten? Flaumig wie ein Federbällchen und schön schokoladig macht Kuchen glücklich - Zebra hin, Pferd her. :-)

Kleiner Zebrakuchen

30 g Kakaopulver
40-50 g starker Kaffee
2 Eier
75 g Zucker, ein Teil davon Vanillezucker
100 g neutrales Pflanzenöl
125 g Milch
150 g Mehl
1 1/2 TL Backpulver
1 Prise Salz

Temperatur: 180 Grad, O/U-Hitze, vorgeheizt
Backdauer: 45 Minuten
Form: Springform, 18 cm, Boden mit Backpapier belegt

Kakaopulver mit dem Kaffee glattrühren, abkühlen lassen.

Eier mit Zucker hellcremig rühren. Unter ständigem Rühren erst Öl, dann Milch zugeben. Mit Backpulver und Salz vermischtes Mehl nur kurz einrühren. Den dickflüssigen Teig auf zwei Schüsseln verteilen, in eine Hälfte den Kakao einrühren. Mit einem Schöpflöffel zügig abwechselnd hellen und dunklen Teig in die Mitte der Form gießen. Ins Rohr schieben und bis zur erfolgreichen Stäbchenprobe backen.


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Mittwoch, 16. September 2009

Vorsichtig angenähert: Zwetschgen-Windräder


Zwetschgen-Windrad

Keine Hexerei sind diese fruchtigen Windräder - schon gar nicht, wenn frau sie in einer höchst reduzierten Version nachbackt. Im Original bei der süßen Hex erhält der Blätterteig noch eine Auflage aus süßem Mürbteig, und als "Verschluss" kommen Amaretti auf die Windräder. Das klang ebenso reiz- wie gehaltvoll, aber auch nach etwas mehr Aufwand. Und der war mir heute für die halbe Rezeptmenge zu groß, zudem hätte ich dann eine halbe Packung Blätterteig übrig behalten, die ebenfalls nach Verarbeitung gerufen hätte, sodass ich am Ende dann doch zu viel Gebäck produziert haben würde, wo ich doch nur eine Kleinigkeit zum Nachmittagskaffee wollte ...

Zwetschgen-Windräder

Also hab ich aus der ganzen Packung Blätterteig das vorgesehene Dutzend Windräder gebastelt, aber ohne Mürbteig und ohne Kekse. Meine Riesenzwetschgen hab ich in Scheiben geschnitten, ein Scheibchen als Füllung, ein Randstück als Verschluss. Ein schmaler Teigstreifen blieb übrig, der reichte noch für ein halbes Dutzend Rädchen mit ohne Füllung. :-)

Mini-Windräder

Und ich habs mir schon hinter die Ohren geschrieben: So nett geformt macht so ein Teilchen doch gleich mehr her als mein üblicher "In Vierecke schneiden, Obst drauflegen, backen"-Husch-Pfusch. :-)


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Montag, 14. September 2009

Kokos-Milchreis und Zwetschgen aus dem Backofen


Kokos-Milchreis mit Zwetschgen

Als faule Köchin war mir das ofengebackene Risotto von Donna Hay gleich sehr sympathisch. Weshalb ich es auch als Milchreis-Variante probieren musste. Das bot Gelegenheit, eine Zutaten-Neuerwerbung zu testen:

Kokosmilchpulver Kokosnussmilchpulver sieht aus wie puderfein gemahlenes Kokosette (Kokosraspel) und ist vermutlich genau das, allerdings angereichert mit etwas Maltodextrin und Milcheiweiß (für Veganerinnen also ungeeignet). Das Pulver wird einfach mit warmem Wasser angerührt und ergibt ja nach Pulvermenge dünne Kokosmilch oder sämige Kokoscreme. Wie für mich gemacht, dachte ich, als ichs bei meinem Lieblingsinder entdeckte, denn preiswerte große Dosen Kokosmilch sind für unseren kleinen Haushalt immer zu groß, die kleinen Gebinde sind verhältnismäßig teuer und vor allem: Diese verflixten Dosen sind nie im Vorratsschrank, wenn ich sie brauche. Und Kokosmilch aus Kokosraspeln zu machen, ist mir für die paar Schlückchen, die ich meist nur brauche, immer zu viel Aufwand. Also wurde eine Schachtel von dem Pulver eingepackt - und hat sich beim Milchreistest zu meiner Zufriedenheit benommen. :-)

Um Energie zu sparen (die aus der Steckdose, meine aber auch), hab ich das Zwetschgenkompott gleich im Backofen mitgegart, der ja mit zwei Portionen Milchreis nicht voll ausgelastet war. Das Gesamtergebnis war ein wunderbarer und gemütlich am Sofa zu löffelnder Seelenwärmer, und mit der feinen Kombination von Kokosnuss und Rosenwasser auch sonntagstauglich. :-)

Kokosmilchreis und Zwetschgen aus dem Backofen

Milchreis:
10 g Butter
75 g Risotto-Reis
350 g Milch
150 g Wasser
2 1/2 EL Kokosmilchpulver
20 g Vanillezucker
1 Prise Salz

Kompott:
500 g Zwetschgen
2 EL Vanillezucker
1-1 1/2 EL Rosenwasser

Temperatur: 200 Grad, O/U-Hitze, vorgeheizt
Backdauer: ca 60 Minuten (Reis) bzw 45 Minuten (Zwetschgen)

Butter schmelzen, Reis darin glasig werden lassen. In eine Auflaufform umfüllen. Milch, Wasser, Vanillezucker und Salz erwärmen. Kokosmilchpulver einrühren und aufkochen. Über den Reis gießen und umrühren. Form mit Alufolie verschließen und ins Rohr schieben. Gegen Ende der Garzeit kontrollieren und nötigenfalls noch etwas Milch einrühren.

Zwetschgen entkernen und je nach Größe halbieren, vierteln oder achteln. In einer ofenfesten Form mit Vanillezucker und Rosenwasser vermischen. Zum Reis ins Rohr schieben.

Heiß, lauwarm oder kalt servieren.

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Donnerstag, 10. September 2009

Muffins mit Weintrauben


Muffins mit Weintrauben


Manche Tage fangen schon vor dem Frühstück gut an. Nach langen Jahren voller Versuche und Irrtümer endlich ein Rezept für nahezu perfekte Frühstücksmuffins zu entdecken, ist fast so aufmunternd wie die erste Tasse Kaffee des Tages. Die ich auf Donna Hay und ihre locker-leichten und sehr variablen Blaubeermuffins gehoben habe. :-)

Trauben-Muffin

Trauben-Muffins

135 g Mehl
1 TL Backpulver
50 g Zucker
1 Prise Salz
125 g Sauerrahm
1 Ei
40 g neutrales Pflanzenöl
100-125 g sehr kleine Weinbeeren (kernlose Sorte)

Temperatur: 180 Grad, O/U-Hitze, vorgeheizt
Backdauer: ca 20 Minuten
ergibt: 6 Muffins

Mehl, Backpulver, Zucker und Salz mischen. Sauerrahm, Ei und Öl gut verrühren. Zur Mehlmischung gießen und nur kurz verrühren. Weinbeeren unterheben. In Muffinförmchen füllen, ins Rohr schieben und bis zur erfolgreichen Stäbchenprobe backen.

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Mittwoch, 9. September 2009

Zwetschgen-Joghurt-Torte


Zwetschgen-Joghurt-Torte

Zu gern hätte ich ein Stückchen von Frau Deichrunners Pflaumen-Dickmilch-Torte genascht, die mich heute früh anlachte. Aber der Bildschirm weigerte sich, mich zugreifen zu lassen. Kurz schmollte ich, aber: Selbst ist die Frau, also begab ich mich in die Küche, um so ein Törtchen ganz für mich allein zu backen. :-)

Was nicht ohne Änderungen am Rezept abging: Dickmilch ist hierorts nicht zu bekommen. Früher, ganz früher hat die Vorfahrin sie selbst gemacht - damals in den Roaring Sixties, als es noch Milch zu kaufen gab, die nicht homogenisiert, pasteurisiert und wasweißich noch alles war. Ohne eigene Milchkuh - oder Nachbarn mit einer solchen - spielts das heute nicht mehr. Im Kühlschrank fand sich ein Becher schön fettes griechisches Joghurt, das schien mir eine nette Alternative. Dazu Zwetschgen statt Pflaumen und diese kurz gegart: Auch an einem kleinen 18er-Törtchen würde ich doch eine ganze Weile zu naschen haben - da wollte ich keine rohen Zwetschgen verarbeiten, die sich dann nach und nach unschön verfärben könnten. Der Sud vom Pochieren bot sich dann an, in einen Fruchtspiegel verwandelt zu werden; zudem hab ich Agar-Agar statt Gelatine eingesetzt, und überhaupt nur die halbe Teigmenge gemacht: Damit ist die Torte weit genug von Frau Deichrunner's inspirierendem Vorbild entfernt, dass sie als eigener Beitrag zum septemberlichen Kleine-Kuchen-Event durchgehen kann. :-)

Ein Missgeschick ist mir in der hungrigen Eile leider auch passiert: Als ich die nötige Agar-Menge für die Creme überschlug, vergaß ich das Joghurt einzurechnen. So hatte die Creme zwar ausreichend Stand, war aber nicht schnittfest, was zu einem unansehnlichen Anschnitt führte - deshalb gibts auch kein Foto davon. Im Rezept hab ich schon eine größere Agardosis angegeben. Letztlich ists aber egal: Das Törtchen ist so klein wie lecker, sodass frau - wenn keiner guckt - sich den Umweg übers Stückeschneiden sparen und die Kuchengabel direkt ansetzen könnte. Das klappt auch, wenn einer guckt - der kriegt auch eine Gabel, und eine halbe Stunde später ist nichts mehr zu sehen. ;-)

Zwetschgen-Joghurt-Torte

Teig:
1 Ei, getrennt
1 EL Wasser
35 g Vanillezucker
35 g Mehl
1/4 TL Weinstein-Backpulver

Creme & Guss:
350 g Zwetschgen, gewürfelt
1 großes Lorbeerblatt, frisch
1-2 EL Vanillezucker [1]
250 g Wasser
Agar-Agar [1] für 1/8 l Flüssigkeit lt Hersteller (1-2 g)
200 g Joghurt, 10% Fett
150 g Sahne
2 EL Vanillezucker [2]
Agar-Agar [2] für 1/4 l Flüssigkeit lt Hersteller (2-3 g)

Temperatur: 180 Grad, O/U-Hitze, vorgeheizt
Backdauer: 15 Minuten
Form: Springform, 18 cm, Boden mit Backpapier belegt

Eiweiß mit Wasser steifschlagen. Zucker einrieseln lassen und weiterschlagen, bis er gelöst ist. Eigelb unterschlagen. Mit Backpulver gemischtes Mehl auf den Schnee sieben und vorsichtig unterziehen. In die Form füllen und goldgelb backen. Backpapier abziehen und abkühlen lassen.

Wasser mit Vanillezucker [1] und Lorbeer aufkochen. Temperatur reduzieren, Zwetschgenwürfel einlegen und knapp unterm Siedepunkt pochieren. Herausheben und gut abtropfen, dann abkühlen lassen. Sud auf etwa die Hälfte einkochen, Agar [1] zugeben und 2 Minuten köcheln. Durch ein feines Sieb abgießen.

Sahne mit Vanillezucker und Agar [2] aufkochen, 2 Minuten unter Rühren köcheln, durch ein Sieb gießen und abkühlen lassen. Mit dem Joghurt verrühren. Zwetschgenwürfel untermengen. Tortenring um den Biskuit legen, Joghurtmasse darauf verteilen und glattstreichen. Eine Weile im Kühlschrank parken. Den zwischenzeitlich vermutlich gelierten Zwetschgensaft unter Rühren nur so weit erwärmen, dass er wieder flüssig ist. Vorsichtig auf die kalte Joghurtmasse gießen und festwerden lassen.

Anmerkungen:
Der Fruchtsaft ist durch die kurze Garzeit der Zwetschgenwürfel relativ blass. Dem ließe sich z.B. mit Lebensmittelfarbe abhelfen. Ich habe ein Löffelchen Powidl zugegeben, was wenig überraschend zu einem leichten Braunstich geführt hat. Tiefe Nachmittagssonne und eine rote Serviette im Hintergrund vertuschen das. :-) Besser wärs aber, ein paar von den Zwetschgenwürfeln mitzukochen. Oder gleich schöne rote Pflaumen statt Zwetschgen zu nehmen. :-)

Ich mag die Kombination von Zwetschgen, Vanille und frischem Lorbeer. Ist aber vielleicht nicht jedermenschs Sache. Dann den Lorbeer weglassen und alternativ einen Löffel Rosenwasser zugeben.


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Dienstag, 8. September 2009

Kürbisrisotto aus dem Backrohr


Kürbis-Risotto aus dem Backofen

Dem Kürbisrisotto in Donna Hay's Modern Classics hätte ich eigentlich keinen zweiten Blick schenken wollen - das hat frau doch im kleinen Finger, da brauchts kein Rezept -, wären da nicht die Worte "Backofen vorheizen" gewesen. Backofen? Für Risotto? Das war nun doch einen zweiten Blick wert. Tatsächlich: Das Rezept sieht vor, alle Zutaten fürs Risotto in einer Auflaufform zu mischen und gut verschlossen im Backofen zu garen. Gerührt wird erst, wenn der Reis gar ist.

Das musste ich nun unverzüglich ausprobieren, zumal ein kleiner Hokkaido-Kürbis der Verwertung harrte. Also frisch ans Werk. Das Rezept ist ja denkbar einfach, alle Zutaten in die Form und selbige ins Backrohr, da wird nichts angeschwitzt und Zwiebeln muss ich auch nicht hacken. Noch ein Blick ins Buch - und da kam meine Besserwisserei zum Zuge: Das Foto zeigt den Reis in einer großen, eckigen und eher flachen Auflaufform. Das schien mir nicht sonderlich kommod, hieß es doch im Text, das fertig gegarte Risotto solle einige Minuten gerührt werden. Also nahm ich eine schön hohe runde Form. Möglicherweise war das ein Fehler: Jedenfalls war der Reis nach den angegebenen 30 Minuten Garzeit noch weit davon entfernt, fertig zu sein. Erst nach einer Stunde war es so weit, dass ich endlich den Kochlöffel einsetzen und rühren, rühren, rühren konnte. Fünf Minuten lang. Danach lockte ein Risotto, das den Vergleich mit den klassisch im Topf zubereiteten Varianten nicht zu scheuen brauchte, sämig und cremig, wie es sein soll. Und das ganz ohne schwitzenden Daueraufenthalt am heißen Herd. :-) Donna Hay rührt übrigens am Schluss noch gebratene und gewürfelte Hühnerbrüstchen unters Risotto. Das hab ich ersatzlos gestrichen, aber wers braucht ...

Kürbisrisotto aus dem Backofen

350 g Kürbis, kleine Würfel
225 g Risotto-Reis
600 g leichte Gemüsebrühe
30 g Butter
2 Lorbeerblätter, frisch
Parmesan, gerieben
Petersilie, gehackt
Salz & Pfeffer, aus der Mühle

Temperatur: 200 Grad, O/U-Hitze, vorgeheizt
Backdauer: 30-60 Minuten

Kürbis, Reis, Brühe, Butter und Lorbeer in einer Auflaufform mischen. Gut mit Alufolie verschließen (oder einen Deckel auflegen) und im Rohr garen. Laut Donna Hay dauert das 30 Minuten, hierorts war eine ganze Stunde nötig. Sobald der Reis gar ist, Käse und Petersilie zugeben, mit Salz & Pfeffer abschmecken und 5 Minuten fleißig rühren, bis das Risotto schön cremig ist. Konsistenz bei Bedarf noch mit etwas Brühe ausgleichen, je nachdem, wie "suppig" es geschätzt wird. Sofort servieren.

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