Donnerstag, 29. Mai 2008

Angenähert: Rhabarber-Erdbeer-Käsekuchen


Käsekuchen mit Rhabarber & Erdbeeren

In Bolli's Küche gab es gestern Rhabarber-Streusel-Cheesecake mit Erdbeeren, dessen Anblick mich den Gefährten sofort zum Einkauf der nötigen Zutaten abkommandieren ließ. Leider waren die Erdbeeren von äußerst bescheidener Qualität - kein Gedanke, sie dekorativ auf dem Kuchen zu verteilen, die konnten nur püriert werden. Und weil ich schon mal beim Abändern war, erwischte es auch gleich den Teig - Streusel brauch ich nicht zum Glücklichsein - und auch die Käsecreme, denn Mascarpone hatte ich auf die Einkaufsliste zu setzen vergessen. Orangen wären zwar im Haus gewesen, wurden aber ersatzlos gestrichen, da sich durch das Erdbeerpüree ein zusätzlicher Sirup erübrigte, fand ich. Aber von diesen Kleinigkeiten abgesehen, ists praktisch der gleiche Kuchen wie bei Bolli. Und ist, wie von ihr versprochen, so lecker, dass er schon angenagt wird, noch ehe das erste Stück am Teller gelandet ist. :-)

Ach ja, der Erdbeerguss kann natürlich auch mit Gelatine zubereitet werden (und muss dann auch nicht gekocht werden). Agartine bzw Agar-Agar hat aber den Vorteil höherer Erstarrungstemperaturen: An heißen Sommertagen schmilzt das Gelee dann nicht schon bei Zimmertemperatur. Und der Kuchen kann sehr viel schneller angeschnitten werden - bis der Kaffee durchgelaufen ist, ist das Gelee auch schon fest. :-)

Käsekuchen mit Rhabarber & Erdbeeren

Teig:
200 g Mehl
100 g Butter, weich
60 g Buttermilch
30 g Zucker, die Hälfte Vanillezucker
1 Prise Salz

Rhabarber-Käsecreme:
500 g Rhabarber, in kleinen Stücken
3 EL Vanillezucker, oder nach Geschmack mehr
250 g Sauerrahm
250 g Quark, mager
3 EL Stärkemehl
2 Eier

Guss:
500 g Erdbeeren
1/2 Zitrone, Saft
50 g Zucker, ein Teil davon Vanillezucker
1 Pk Agartine für 1/2 l Flüssigkeit

Temperatur: 200 Grad, Ober-/Unterhitze, vorgeheizt,
      gegen Ende der Backzeit reduziert auf 175 Grad
Backzeit: 10 + ca 30-35 Minuten
Form: Tortenring, eckig, 27x21 cm

Rhabarber mit Zucker verrühren und etwa 30 Minuten ziehen lassen. Mit dem entstandenen Saft weichgaren, anschließend pürieren und auskühlen lassen.

Die Zutaten für den Teig in der Küchenmaschine zu einer glatten Masse verarbeiten, in den Tortenring drücken und 1/2 Stunde kühlen. 10 Minuten bei 200 Grad vorbacken.

Sauerrahm, Quark und Stärkemehl gut verrühren, mit den Eiern verquirlen und das Rhabarberpüree unterrühren.

Rhabarberkäsecreme auf den vorgebackenen Teig gießen gießen und in ca 1/2 Stunde fertigbacken, dabei nach 15 Minuten die Temperatur auf 175 Grad reduzieren. Abkühlen lassen.

Erdbeeren mit Zitronensaft und Zucker pürieren. Etwa 1/3 des Pürees mit Agartine verrühren, aufkochen und 2 Minuten kochen lassen. Vom Herd nehmen und das restliche Püree zügig einrühren. Sofort auf dem abgekühlten Käsekuchen verteilen und fest werden lassen.

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Montag, 26. Mai 2008

Sauerrahmsuppe mit Kartoffeln


Sauerrahmsuppe mit Kartoffeln - Weißi Suppm

Im Burgenland, erst seit 1921 zur Alpenrepublik gehörig, gingen die Uhren langsamer. Was nicht besondere Gemütlichkeit bedeutete, sondern Armut: Die Bauernbefreiung nach 1848 hatte sich hier nur schleppend vollzogen, ein erklecklicher Teil der Nutzflächen blieb in den Händen weniger Großgrundbesitzer und Großbauern. Die Mehrzahl der Landwirtschaften waren Kleinstbetriebe, die kaum ihre Besitzer ernährten, weshalb viele Burgenländer ihr Heil in der Fremde suchten. Vor allem in den frühen 20er-Jahren wanderte - rein zahlenmäßig - allmonatlich ein ganzes Dorf aus. Ziel waren meist die USA; Chicago gilt den "Heanzn", wie die deutschsprachigen Burgenländer genannt werden, als größte burgenländische Stadt. Und wer sich dort eine Existenz aufgebaut hatte, kehrte nicht mehr zurück: Einflüsse von außen sind in der burgenländischen Küche kaum zu finden, stellt Franz Maier-Bruck in seinem Standardwerk über die österreichische Bauernküche ("Vom Essen auf dem Lande") fest, sie blieb eine regional geprägte und sehr bescheidene Küche, in der Suppen eine wesentliche Rolle spielten. Oft genug keine kräftigen, dicken Suppen, schon gar nicht auf Basis von Fleischbrühen, sondern heißes Wasser mit ein bisschen Geschmack. Der kümmelgewürzte Schrecken meiner Kindheit, die "ainprennti Suppm" (Einbrennsuppe) ist so eine Arme-Leute-Suppe; eine andere ist die Sauerrahmsuppe, im Heanzn-Dialekt schlicht "weißi Suppm" genannt. In ihrer einfachsten Form wird tatsächlich nur Wasser mit Salz und Kümmel gewürzt und mit etwas Sauerrahm und einem Löffel Mehl gebunden. Die Zugabe von Kartoffeln macht sie gehalt- und geschmackvoller (und gibt ihr auch ein bisschen Farbe), und dank kleiner Variationen bei den Gewürzen ist sie kaum noch als soupe des pauvres gens zu erkennen, sondern einfach nur lecker. :-)

Sauerrahmsuppe mit Kartoffeln

750 g Wasser (oder leichte Gemüsebrühe)
500 g Kartoffeln, mehlig, gewürfelt
250 g Sauerrahm
2 1/2 EL Mehl
1 Knoblauchzehe
3/4 TL Kreuzkümmel, grob gemörsert
1 Prise Chili, fein gemörsert
Salz & (Szechuan-)Pfeffer, aus der Mühle
Schnittlauch, zum Bestreuen

Kartoffeln und Knoblauch mit gesalzenem Wasser (oder Brühe) aufstellen und weichgaren. Knoblauch entfernen. Sauerrahm und Mehl gut verrühren, mit Kreuzkümmel und Chili zu den Kartoffeln geben. Unter Rühren aufkochen und 1-2 Minuten köcheln lassen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken und mit Schnittlauch bestreut servieren.

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Sonntag, 25. Mai 2008

Abgekupfert: Kühlschrankkipferln / Schnelle Orangenmarmelade


Germteigkipferln mit Orangenmarmelade

Die bei Cafe Johnsonia entdeckten Refrigerator Rolls sind auf dem besten Weg, zum Lieblingsregensonntagsfrühstücksgebäck in der low budget-Küche zu werden. Wunderbar zartflaumig, locker und weich sind sie aber nix für Leute, die es nach Brötchen mit resch-krachigen Krusten gelüstet.

Das Rezept für den sehr weichen Teig, der nicht geknetet, sondern gerührt wird und über Nacht (oder auch einige Tage) im Kühlschrank rastet, erinnert an das 5-Minuten-Brot, ist aber ein kleines bisschen aufwändiger und hinterlässt mindestens eine Schüssel mehr zum Spülen. Aber die kleine Mühe lohnt. :-)

Weil in der low budget-Küche nur vollbiologische und organische GeschirrspülerInnen arbeiten, hab ich gegenüber dem Originalrezept einen Zubereitungsschritt geändert, um Geschirr zu sparen: Statt die heiße Milch in die extra verquirlten Eier zu gießen, klopfe ich die Eier direkt in die heiße Milch. Bei kontrollierten 60 Grad Milchtemperatur und sofort eingesetztem Handmixer kein Problem. Gestern allerdings hab ich die Milch versehentlich zum Kochen gebracht und dann in meiner Ungeduld nur kurz abkühlen lassen. Prompt sind die Eier teilweise gestockt. Wovon ich mich nicht weiter beirren ließ (hätte auch nix genützt, es waren die letzten Eier :-) ) - und es hat auch nicht geschadet. Auch nicht, dass ich die dann immer noch sehr heiße Milch gleich ins Mehl gegossen habe: Die Hefe ist ja schon schön im Mehl verteilt, und die relativ langsame Milchzugabe mit Temperaturausgleich durch das Mehl reicht wohl aus, um die Pilzchen nicht den Hitzetod sterben zu lassen. Zur Nachahmung würde ich es dennoch nicht empfehlen. :-)

Während seines Kühlschrankaufenthalts wird der zunächst leicht klebrige Teig schön glatt und elastisch und wunderbar zu bearbeiten - weshalb ich gleich beim ersten Versuch statt Brötchen Kipferln geformt habe, ganz kleine Minikipferln. Die waren perfekt - bis sie im Ofen waren. In der Hitze verloren sie alle Hemmungen, ließen sich nur noch von ihren wilden Trieben leiten und endeten als kräftig aufgeplusterte Dreiecke. In Normalgröße behalten sie ihre Form wenigstens annähernd - aber perfekte Kipferln sehen anders aus. Ich übe weiter. :-)

Während die Kipferln im Rohr waren, hab ich, weil einige überfällige Orangen im Obstkorb lagen, schnell ein Glas Marmelade daraus gekocht, auf die denkbar einfachste Weise: Fruchtfleisch von 1/2 kg Orangen mit dem Saft einer Zitrone püriert, mit 1/2 Päckchen 2:1-Geliermittel aufgekocht, 175 Gramm Zucker zugegeben, 3 Minuten sprudelnd gekocht. Noch lauwarm auf die ebenfalls warmen Kipferln gestrichen - so muss ein Sonntag beginnen. :-)

Germteigkipferln / Hefeteighörnchen

Kühlschrankkipferln

75-80 g Butter
30 g Zucker
160 g Milch
2 Eier
400 g Mehl
7 g Trockenhefe
7-8 g Salz
Ei, Milch oder Butter zum Bestreichen, nach Belieben

Temperatur: 190 Grad, Ober-/Unterhitze, vorgeheizt
Backzeit: 15-25 Minuten, je nach Dicke der Gebäckstücke
ergibt: 12-15 Stück

Milch mit Butter und Zucker erhitzen, bis der Zucker gelöst und und die Butter geschmolzen ist (knapp 60 Grad). Eier verquirlen und die heiße Milch langsam und unter Rühren dazugießen (oder einfach die Eier in die Milch schlagen und sofort gut verrühren). Mehl mit Hefe vermischen, am besten in der Küchenmaschine. Bei laufendem Gerät die warme Eiermilch langsam zugießen. Gründlich verrühren, dann Salz zugeben und weitere 3-5 Minuten rühren. Der fertige Teig ist sehr weich und "speckig", aber nur leicht klebrig.

Teig in eine große geölte Schüssel geben und abgedeckt an einem warmen Platz auf doppelte Größe aufgehen lassen. Leicht bemehlen, abschlagen, kurz durchkneten und dann zugedeckt mindestens über Nacht in den Kühlschrank stellen.

Zur Weiterverarbeitung den kühlschrankkalten Teig abschlagen, kurz durchkneten, allenfalls auswalken und beliebig formen. Mit ausreichend Abstand auf ein Backblech mit Backpapier setzen, zugedeckt gehen lassen, bis das Volumen deutlich vergrößert ist, nach Belieben mit Ei, Milch oder Butter bestreichen (mach ich nicht), ins Rohr schieben und goldbraun backen.

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Samstag, 24. Mai 2008

Holunderblütengelee


Holunderblüten

Auch wenn ich übers nasstrübe Wetter meckere - für die Holunderblütenernte hätte es sich kaum besser treffen können: Die kräftigen Regengüsse haben alle lästigen Tierchen runtergewaschen und alle schon welken Blütenblättchen auch, sodass praktisch küchenfertige Dolden zu schneiden waren. So mag ich das. :-)

Für die Verarbeitung zu Gelee, Sirup oder Saft hat sich hierorts ein (Volumen-)Verhältnis von 1,5 zu 1 bewährt - das sind ca 18-20 Dolden auf 1 Liter Wasser. Die Blüten werden mit den Stielen nach oben in eine Schüssel gepackt, mit der Flüssigkeit übergossen, abgedeckt und an einen kühlen Platz gestellt.

Holunderblüten in Zitronenwasser

Nach 1-3 Tagen wird die Flüssigkeit abgeseiht und weiterverarbeitet - z.B. zu herrlich duftendem Holunderblütengelee.

Holunderblütengelee auf Brot

Holunderblütengelee

1 1/2 l Holunderblütendolden (ca 18-20 Stück)
1 l Wasser (oder z.B. spritziger Weißwein)
1-2 Zitronen, Saft (sowie nach Belieben Zesten)
1 Pk Pektin-Geliermittel 2:1 für 1 kg Frucht
350 g Zucker

Die von Tierchen befreiten Blütendolden mit den Stielen nach oben in eine Schüssel mit Wasser, Zitronensaft und nach Belieben Zitronenschale geben. Abgedeckt 1-3 Tage im Kühlschrank ruhen lassen.

Saft abseihen, abmessen und nötigenfalls auf 1 l auffüllen. Mit Gelierpulver aufkochen, Zucker zugeben, wieder aufkochen und 4 Minuten sprudelnd kochen lassen. Noch heiß in Gläser füllen und verschließen.

Anmerkung: Bei 2:1-Geliermittel ist eigentlich die Zugabe von 1/2 kg Zucker auf 1 kg Frucht/Saft vorgesehen. Die von mir verwendeten 350 Gramm reichen aber völlig aus - jedenfalls zum Gelieren. Beeinträchtigt durch die geringe Zuckermenge ist eventuell die Haltbarkeit, aber dieses wunderbare Gelee wird sowieso nicht alt. :-)

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Freitag, 23. Mai 2008

Überbackene Apfelspalten mit Thymian


Überbackene Apfelspalten mit Thymian & Vanillezucker

Nix Besonderes, aber lecker zum Naschen: Apfelspalten in Zitronensaft mit Vanillezucker und Thymian gewendet, hübsch nebeneinander in eine Form gesetzt, mit restlichem Saft begossen und mit Butterflöckchen belegt, bei 200 Grad 20 Minuten gebacken.

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Donnerstag, 22. Mai 2008

Bärlauch-Ziegenkäse-Strudel

Brot mit Bärlauch und Ziegenkäse

Nicht stramm genug gewickelt, daher Tunnel auf mehreren Ebenen erhalten. Was den Ameisen die Arbeit erleichtert hätte, wäre das Brot wie vorgesehen als Wanderproviant zum Einsatz gekommen. Aber das Wetter ist nicht picknickfreundlich, also müssen wir nicht mit der Fauna in Wald und Flur teilen. Letzteres zumindest freut, denn lecker ist das Brot: einfacher Weißbrotteig, gefüllt mit einer gleichteiligen Mischung aus Bärlauchpesto, Ziegen- und Doppelrahmfrischkäse.

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Mittwoch, 21. Mai 2008

Milchsuppe


Milchsuppe

Anhaltender Regen, Wind und keine zehn Grad draußen - am liebsten hätt ich eingeheizt. Aber ein dicker Pullover tats auch, und dann noch ein Kindheitserinnerungssüppchen, um die Seele zu wärmen ...

Milchsuppe brachte die Vorfahrin meist ungesüßt - wie im folgenden Rezept - auf den Tisch, manchmal aber auch gezuckert und mit Eischneebällchen drin. Die Begleitung war aber immer gleich: Bratkartoffeln mit vielen, ganz langsam gebratenen und dadurch süßlichen Zwiebeln, und Bauernbrot mit Powidl. Auf die Bratkartoffeln hab ich heute verzichtet, aber das Powidlbrot musste sein. Den Gefährten hat diese Kombination allerdings nicht überzeugt, er fand schlichtes Butterbrot passender.

Milchsuppe

750 g Milch
35 g Tapioka (oder Grieß, wenn man den "Froschlaich" nicht mag)
Salz
Butter, etwas
1 Eigelb, nach Belieben
Schnittlauch

Milch erwärmen und Tapioka einrühren, sobald sie lauwarm ist. Unter gelegentlichem Rühren aufkochen. Salzen und etwa 5-10 Minuten unter Rühren köcheln, dann noch 5 Minuten ziehen lassen. Butter und nach Belieben Eigelb unterziehen. Mit Schnittlauch bestreut servieren.

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Dienstag, 20. Mai 2008

Kernölnockerln mit Ei


Nockerln mit Kürbiskernöl und Ei

Nur kurz habe ich Christoph Wagners kleines "Schilcher, Sterz und Wurzelfleisch"-Büchlein aus den Tiefen des Bücherregals befreit, gerade lang genug für einen Auftritt bei FoodFreaks Kochbuch-Event - nun darf es wieder in seiner dunklen Ecke Staub ansetzen. Ich werds nicht vermissen: Es ist ganz nett, aber nicht weiter informativ oder gar beeindruckend. Das gilt auch für die Kernölnockerln, obwohl - vielleicht habe ich mit dem Speck auch den ultimativen Geschmackskick weggelassen? Ich glaubs aber nicht. :-) Die im 4-Portionen-Rezept genannten Mengen hatte ich übrigens gedrittelt, was für zwei Leute mehr ausreichend war.

Kernölnockerln

Teig:
500 g Mehl
200 g Milch
3 Eier
3 Eigelb
1 EL Kürbiskernöl

zum Fertigstellen:
2-3 EL Butterschmalz (hierorts: Ghee)
100 g Frühstücksspeck, fein gehackt (hierorts: 1 EL Kürbiskerne, mittelgrob geschrotet)
8 Eier
Salz & Pfeffer, aus der Mühle
Kürbiskernöl, zum Garnieren

Die Zutaten für die Nockerln zu einem glatten, geschmeidigen Teig verrühren und mit einem Spätzlehobel in viel siedendes Salzwasser befördern. Sobald sie an der Oberfläche schwimmen, abseihen und mit kaltem Wasser abschrecken.

Butterschmalz in einer Pfanne erhitzen, Speck hell anrösten, abgetropfte Spätzle zugeben, leicht Farbe nehmen, aber nicht braun und knusprig werden lassen. Eier verquirlen, salzen & pfeffern, über die Nockerln gießen und stocken, aber nicht ganz fest werden lassen. Mit etwas Kürbiskernöl beträufelt servieren.

Dazu passt Vogerlsalat mit Kernöl.

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Sonntag, 18. Mai 2008

Powidltascherln


Powidltatschkerln

Es sind zwar kleine Teigtaschen, Tascherln also, und so werden sie heute auch meistens genannt; aber eigentlich heißen diese Leckerchen Tatschkerln. Abgeleitet von der Tartsche, einem mittelalterlichen Turnierschild, der im Slawischen tarča genannt wurde und in der Verkleinerungsform tarčka jener altösterreichischen Mehlspeis den Namen gab, die der unvergessliche Hermann Leopoldi besungen hat: die böhmischen Powidltatschkerln, die das "allerschönste Glück" sind.

Powidltascherln

Teig:
400 g Kartoffeln, mehlig kochend
100 g Mehl
25 g Grieß
25 g Butter, weich
1 Eigelb
Salz

außerdem:
Powidl (Pflaumenmus/Latwerge), zum Füllen
etwas Rum, Orangenlikör, Orangensaft o.Ä., nach Belieben
Eiweiß, leicht verschlagen
ca 100 g Semmelbrösel
50 g Butter
1 EL Vanillezucker
Puderzucker, zum Bestreuen

Kartoffeln als Pellkartoffeln garen. Noch heiß schälen, kurz ausdampfen lassen, dann sofort durch die Presse drücken. Abgekühlt mit Mehl, Grieß, Butter, Eigelb und Salz zu einem Teig verarbeiten. Kurz rasten lassen, dann ca 1/2 cm dick ausrollen und Kreise von 8-10 cm Durchmesser ausstechen.

Powidl mit etwas Flüssigkeit (Rum, Likör, Saft) glattrühren. Jeweils einen Klecks in die Mitte der Kreise setzen. Teigränder mit Eiweiß bestreichen, in der Hälfte zusammenklappen und gut andrücken. Die Powidltascherln in siedendem Salzwasser garen, bis sie an die Oberfläche steigen (etwa 5 Minuten).

Unterdessen Butter mit Vanillezucker aufschäumen. Brösel zugeben und goldbraun rösten.

Fertige Powidltascherln mit einer Schaumkelle aus dem Wasser holen, gut abtropfen und etwas ausdampfen lassen. In den Bröseln wenden und mit Puderzucker bestreut servieren.

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Rhabarber-Cobbler


Rhabarber-Cobbler mit Rosmarin

Es muss nicht immer Ingwer oder Vanille sein - Rhabarber harmoniert auch hervorragend mit Rosmarin. Und mit Essig. Vermutlich auch mit Chili, aber das probiere ich ein andermal. :-)

Cobbler gelingen übrigens am besten mit frisch gekochtem, heißem Kompott. Auf kaltem Obst dauert es zu lange, bis der Teig auch von unten Temperatur kriegt, und er wird dann gern pappig und matschig. Alternativ kann man aber auch rohe Früchte verwenden, die man mit heißem, nach Belieben gewürztem Sirup übergießt.

Rhabarber-Cobbler

Rhabarberkompott:
100 g Zucker
50 g Balsamessig, hell
250 g Wasser
1 kg Rhabarber, in Stücken
2-3 Zweige Rosmarin, gehackte Nadeln

Teig:
35 g Zucker
1 Ei, Eigelb & Schnee
175 g Mehl
1/2 Pk Backpulver
1 Prise Salz
150 g Joghurt
100 g Milch

Temperatur: 180 Grad, Ober-/Unterhitze, vorgeheizt
Backzeit: ca 30 Minuten
Form: Auflaufform, 30x20 cm

Essig mit Zucker auf- und stark einkochen. Wasser zugießen, wieder zum Kochen bringen. Rhabarber und Rosmarin zugeben, einige Minuten pochieren.

Unterdessen für den Teig Zucker mit Eigelb hellcremig rühren. Mit Backpulver und Salz versiebtes Mehl abwechselnd mit Milch-Joghurt-Mischung einmengen, zuletzt den Eischnee unterheben.

Heißes Rhabarberkompott in die Form schütten, Teig esslöffelweise darauf verteilen - ruhig mit Abstand, er fließt beim Backen auseinander. Ins obere Drittel des Rohrs schieben und goldbraun backen.

Heiß servieren, nach Belieben mit Vanille-Eis oder Sahne.

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Mittwoch, 14. Mai 2008

Angenähert: Kleine Ziegenkäsekuchen


Kleine Ziegenkäsekuchen mit Mango-Chili-Mus

Bei :pastry studio hatte ich einen Ziegenkäsekuchen entdeckt, der mir die ideale Verwertung für einen Rest Ziegenkäse schien, der im Kühlschrank vor sich hinreifte und schon fast Beine bekommen hatte. Kein Ziegenfrischkäse wie im Originalrezept, sondern ein Weichkäse mit Schimmelrinde, der aber trotz seines intensiveren Geschmacks gut mit der Vanille harmonierte. Das Mango-Chili-Mus war allerdings nur eine suboptimale Begleitung: einmal der Farbe wegen (ein rotes Sößchen sähe viel besser aus), und auch wegen des Geschmacks - zu süß. Die Chilischote hat zwar einiges gerettet, aber besser wäre eine herbere Note, Brombeeren wie bei :pastry studio oder auch Preiselbeeren könnt ich mir gut vorstellen.

Kleine Ziegenkäsekuchen

35 g Zucker
1/3 Vanilleschote, ausgekratztes Mark
1/2 Zitrone, geriebene Schale & Saft
2 Eier, Eigelb & Schnee
100 g Ziegenkäse (Frisch- oder Weichkäse, z.B. Chevre d'Argental)
10 g Mehl

Temperatur: 180 Grad, Ober-/Unterhitze, vorgeheizt
Backzeit: 20-25 Minuten
Form: 3 Ramequinförmchen, gefettet & bemehlt

Zitronensaft, -schale, Vanille, Zucker und Eigelbe schaumig rühren. Ziegenkäse (allenfalls vorher zerdrücken) unterrühren, dann das Mehl und zuletzt den Eischnee unterheben. In die Förmchen füllen (ein Streifen Backpapier zum späteren Herausheben ist hilfreich) und goldbraun backen.

Kuchen noch warm servieren.

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Montag, 12. Mai 2008

Rhabarber-Vanille-Cake mit Rhabarbermus


Rhabarber-Vanille-Cake mit Rhabarbermus

Wie die meisten Rührteigkuchen schmeckt auch dieser Rhabarber-Cake am besten gut durchgezogen - jedenfalls vermute ich das. Denn obwohl ich diesen Kuchen schon unzählige Male gebacken habe, hat noch keiner das Stadium völliger Erkaltung erlebt, geschweige denn in aller Ruhe durchziehen können. :-) Das war auch bei diesem Exemplar nicht anders - und ließ mich zögern, das Rezept zu verbloggen: Wer mit dem Messer auf einen noch ziemlich heißen Kuchen losgeht, erzielt beim besten Willen keine schönen glatten Schnittflächen. Auf Zorras festlichem Jubiläumskuchenbuffet sieht das wohl ein bisschen peinlich aus. Aber weil ich nicht weiß, ob ich in den nächsten Tagen nochmal zum Kuchenbacken komme, stell ich ihn trotzdem dazu, diskret versteckt hinter den beiden anderen Rhabarberkuchen, die dort schon präsentiert werden. Geschmacklich muss er sich aber nicht verstecken, glaube ich, auch wenn er nicht so adrett daherkommt, wie es sich für eine Geburtstagsfeier eigentlich gehört. Und dass er schon der Dritte im Bunde ist - nun ja, vielleicht einfallslos, aber die Rhabarbersaison ist kurz, da ist keine Zeit für große Pausen zwischen den verschiedenen Kreationen. :-)

Rhabarbermus auf Rhabarberkuchen

Rhabarber-Vanille-Cake mit Rhabarbermus

Teig:
300 g Rhabarber, 1/2-cm-Stücke
30 g Mehl [1]
125 g Butter, weich
75 g Zucker
1 Vanilleschote, ausgekratztes Mark
1 Ei, Eigelb & Schnee
250 g Mehl [2]
1 TL Natron
1/2 TL Backpulver
1 Prise Salz
250 g Milch
1/2-1 EL (Vanille-)Zucker, zum Bestreuen

Rhabarbermus:
300 g Rhabarber, kleine Stücke
75 g Zucker, ein Teil als Vanillezucker
300 g Wasser

Temperatur: 180 Grad, Ober-/Unterhitze, vorgeheizt
Backzeit: 40-45 Minuten
Form: Springform, 24 cm

Rhabarberstücke mit Mehl [1] gut vermengen und eine Weile ziehen lassen. Unterdessen Butter mit Zucker und Vanillemark cremig rühren. Eigelb zugeben und hellcremig rühren. Mit Natron, Backpulver und Salz gesiebtes Mehl [2] abwechselnd mit Milch zugeben und nur kurz verrühren. Bemehlte Rhabarberstücke untermengen und zuletzt den Eischnee unterheben. Masse in die Form geben, glattstreichen und mit (Vanille-)Zucker bestreuen. Ins Rohr schieben und goldbraun backen.

Für das Mus (Vanille-)Zucker mit einem Schlückchen Wasser aufkochen und leicht karamellisieren. Rhabarber zugeben, einmal durchschwenken, mit restlichem Wasser aufgießen. Köcheln lassen, bis der Rhabarber weich ist, dann mit dem Mixstab pürieren und noch ein wenig einkochen lassen.

Rhabarbercake lauwarm oder abgekühlt mit Rhabarbermus und nach Belieben geschlagener Sahne servieren.

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Samstag, 10. Mai 2008

Püfferchen mit Cranberrys


Püfferchen mit Cranberrys

Noch immer an einem gemeinen, fiesen, hinterhältigen Schuss einer Hexe laborierend, brauch ich zum Frühstück einen Seelenwärmer, um nicht allzu trübe gelaunt durch den Tag zu kriechen. Kein Kaffee, kein gesundes, knuspriges Müsli, sondern heiße Schokolade und dazu goldgelbe flaumige Püfferchen ... Da ächzt es sich gleich ein bisschen entspannter. :-)

Püfferchen mit Cranberrys

150 g Mehl
25 g Cranberrys, getrocknet, grob gehackt
1/2 TL Backpulver
1/2 TL Natron
1/4 TL Salz
1 TL Vanillezucker
      (oder etwas mehr bei Verwendung ungezuckerter Cranberrys)
250 g Buttermilch
1 Ei
1/2 EL Butter, geschmolzen
Butter oder Ghee, zum Braten
Puderzucker, zum Bestreuen

Trockene Zutaten inklusive Cranberrys vermischen, verquirlte flüssige Zutaten untermengen und nur kurz verrühren. Butter oder Ghee in einer Pfanne bei moderater Temperatur erhitzen. Teig esslöffelweise hineingeben und die Püfferchen auf beiden Seiten in jeweils 2-3 Minuten goldgelb braten. Noch warm mit Puderzucker bestreut servieren.

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Freitag, 9. Mai 2008

Angenähert: Kürbiskernkekse


Kekse mit Kürbiskernen und Käse

Ganz kurz nur lachten mich heute in einem Foodblog Kürbiskernkekse an, die eindeutig nicht als Dauergebäck gedacht waren: Die Haltbarkeit, so hieß es, entspreche maximal der nötigen Zeit zum Abkühlen. Das klang verlockend. Ich überflog das Rezept, kontrollierte schnell den Vorratsschrank auf das Vorhandensein von Kürbiskernen und widmete mich dann anderen Dingen. Als ich später Zeit zum Backen fand und eben das Rezept notieren wollte, war es weg: Man hatte wohl beschlossen, das Geheimnis der Zubereitung der leckeren Knabberei doch nicht mit Hinz & Kunz teilen zu wollen.

Betrüblich - aber begreiflich ist das. Denn was nach Rekonstruktion durch mein altersschwaches Gedächtnis und ein wenig Improvisation aus dem Backrohr kam, waren Kekse, von denen nur wenige bis zum Fototermin überlebten. Zeit bis zum völligen Auskühlen blieb ihnen nicht. :-)

Kürbiskernkekse

100 g Mehl
50 g Butter (eher etwas mehr)
20 g Kürbiskerne, mittelfein gemahlen
20 g würziger Hartkäse, gerieben, z.B. Vorarlberger Bergkäse
      (im Original: Sbrinz)
1 Ei, mittel
1/2 TL Salz
Pfeffer, aus der Mühle
Buttermilch, etwas, nach Bedarf

Temperatur: 180 Grad, Ober-/Unterhitze, vorgeheizt
Backzeit: ca 15 Minuten
ergibt: ca 25 Stück

Alle Zutaten zu einem glatten Teig verkneten, zu einer Rolle formen und 30 Minuten kühlen. In Scheiben von ca 1/2 cm Dicke schneiden, auf ein mit Backpapier belegtes Blech setzen und backen, bis die Ränder grade eben goldgelb zu werden beginnen.

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Montag, 5. Mai 2008

Ziegenkäsetarte mit Birne & Orangensirup

Ziegenkäsetarte mit Birne und Orangensirup

Schnell zusammengeschustert, als Begleitung für ein kleines Schälchen Physalis, die solo ziemlich verloren wirkten ... Boden aus Buttermilchknetteig 20 Minuten vorgebacken, darauf Ziegenkäse-Sahnecreme mit Thymian & Orangenschalen sowie eine Lage Birnenscheiben, nochmal 10 Minuten ins Rohr, und schließlich großzügig mit Grapefruit-Orangen-Vanille-Sirup begossen und weitere 5 Minuten gebacken. Lauwarm mit Physalis serviert. Was sich optisch und geschmacklich gut machte. :-)

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Donnerstag, 1. Mai 2008

Schokolade-Kuppeltorte mit Himbeeren

Kuppeltorte mit Schokosahne und Himbeeren

Ich hätte den verlockenden Himbeeren, die mein Supermarkt am Wochenende feilbot, nicht ganz mühelos, aber doch widerstanden, wäre nicht just in dem Moment, da ich mir ein beschwörendes "Kommt nicht in Frage!" zumurmelte, das Preisschild um einen Minus-50%-Sticker ergänzt worden. Da hüpften sie praktisch von selbst in den Korb. :-) Aber weil so ein 100-Gramm-Schälchen nicht wirklich viel ist, mussten sie angereichert werden. Mit Schokolade natürlich. Das schien mir die ideale Gelegenheit, mich endlich an der Himbeer-Trüffel-Torte von Fool for Food zu versuchen, um die ich schon lange rumschleiche, die mich aber ob des Aufwands immer zurückschrecken ließ. Das war letztendlich auch diesmal so - aber ich hab mich immerhin ein klein wenig an die Vorlage herangetastet: Schokolade, Himbeeren und Kuppelform hab ich übernommen. :-)

Schokoladenkuppeltorte mit Himbeeren Da mir aber die ungewohnte Kuppelbastelei genug Stress für einen Backtag schien, griff ich auf bewährte Elemente zurück: eine halbe Rezeptmenge der ultimativen Schokoladentorte für den Teig, auf dem Blech gebacken und damit eine kleine Kuppelform (0,7 l) ausgekleidet. Gefüllt mit einfacher Schokosahne und der Hälfte der Himbeeren. Der restliche Teig als Boden drauf, das Ganze mit einer Mischung aus Schokosahne und Frischkäse bestrichen und die übrigen Himbeeren mäßig dekorativ drangedrückt.

Die Kaloriendichte dürfte bei etwa 1 Milliarde pro Bissen liegen - aber es steht dafür. :-)

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