Freitag, 30. Jänner 2009

Unaussprechliches


Gebackene Apfelringe

Heiser bin ich geworden beim Versuch, dem Gefährten mitzuteilen, was es zu essen geben wird. Aber ich habs nicht geschafft. Selbst niederschreiben kann ich es kaum, ohne dass sich meine Finger an den fremdsprachigen Lauten verknoten: Öpfel-Chüechli gabs, gebacken in dem gestern eingetroffenen Öpfel-Chüechli-Blech von Betty Bossi - mein Gewinn bei Zorras kulinarischem Adventskalender-Quiz. Was große Freude bereitete: weil es erstens immer schön ist, was zu gewinnen. Und weil wir zweitens gebackene Apfelringe lieben. Ich es aber drittens hasse, sie zuzubereiten: das viele Fett für die paar Ringelchen!

Der Paketbote wurde also freudig empfangen und Herrn Hund ausnahmsweise verboten, ihn zu beißen. :-) Äpfel sind immer im Haus, ein Rezeptheft ("Chüechli Büechli" - unterscheiden sich Schweizer Kehlköpfe eigentlich von denen anderer Menschen? :-) ) lag bei, und so wurde unverzüglich losgelegt. Das Ergebnis enttäuschte nicht: Natürlich schmecken ofengebackene Apfelringe ein wenig anders als solche, die ein traditionelles Schmalztauchbad hinter sich haben - aber nicht schlechter, beileibe nicht, und zudem fallen noch die fetten Gewissensbisse weg. :-) Das Blech war in Windeseile leergefuttert, hat also das ideale Format für einen 2-Personen-Haushalt. Obwohl - Zorra fand für zwei Leute mit der halben Rezeptmenge das Auslangen. Unbegreiflich. Und sicher nicht gesund: Der Doktor empfiehlt bekanntlich einen ganzen Apfel pro Person. :-)

Öpfel-Chüechli

1 Ei, Eigelb & Schnee
175 g Milch
2 EL neutrales Pflanzenöl
70 g Mehl
15 g Vanillezucker
1 Prise Salz
1 Prise Backpulver
8 dicke Apfelscheiben, entkernt
Zimt-Zucker, nach Belieben

Temperatur: 200 Grad, O/U-Hitze, vorgeheizt
Backdauer: ca 20 Minuten
Form: Chüechli-Blech, gefettet & gekühlt

Milch, Öl und Eigelb verquirlen. Trockene Zutaten zugeben und gut verrühren, 15 Minuten rasten lassen, dann den Eischnee unterziehen. Apfelringe in die Form legen, Teig darübergießen. Ins Rohr schieben und goldgelb backen. Nach Belieben in Zimt-Zucker wenden und mit Vanillesauce servieren.

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Donnerstag, 29. Jänner 2009

Angenähert: Schoko-Erdnuss-Puddingkuchen


Schokolade-Erdnuss-Puddingkuchen

Nachdem sie mit einer Abwandlung dieser Limettenküchlein auf den Puddingkuchengeschmack gekommen war, lockte Gabi vom Crockyblog mit der Ankündigung eines Schoko-Erdnussbutter-Puddingkuchens. Obwohl ich keine Nüsse mag, liebe ich Erdnussbutter; besorgte also - gute Vorratshaltung ist alles - ein großes Glas derselben und harrte des Rezepts. Die Veröffentlichung verursachte dann aber erstmal einen kleinen Schreck: unter "Pleiten, Pech & Pannen" wars im Crockyblog abgelegt. Eine Einschätzung, die im Text aber relativiert wurde: Eigentlich hatte nur das Fehlen der erwarteten Puddingschicht und die Ästhetik zu einer leichten Unzufriedenheit geführt, der Geschmack jedoch wurde in den allerhöchsten Tönen gelobt. Ich beschloss, vor dem Nachbacken ein wenig nachzudenken: Vielleicht ließe sich ja doch ein Puddingkuchen mit erkennbaren zwei Schichten daraus machen? Das Rezept müsste nur ein wenig umgemodelt werden ...

So geschah es, und das Experiment war erfolgreich. Wenn ich auch nicht hundertprozentig zufrieden bin: Es hätte gern mehr Erdnussbutter sein dürfen; und die Puddingschicht ist, wiewohl cremig, etwas fest. Ein Zustand, der sich beim Erkalten vermutlich verstärkt hätte, aber so weit kam es ohnehin nicht. :-) Außerdem ist die Cremeschicht im Verhältnis zum Kuchen etwas zu dick; ich würde den Teig beim nächsten Mal höher angießen (und die Backzeit verlängern).

Schoko-Erdnussbutter-Puddingkuchen

50 g Schokolade, 60%
50 g Erdnussbutter, cremig
2 Eier, getrennt
1 Prise Salz
50 g Zucker
25 g Vanillezucker
200 g Milch
50 g Mehl
15 g Kakao

Temperatur: 180 Grad, O/U-Hitze, vorgeheizt
Backdauer: 20 Minuten (oder mehr, je nach Formgröße)
ergibt: 2 flache 16x12-Formen (besser: höhere Form)

Portionsförmchen oder eine größere Form fetten und in eine tiefe Pfanne oder Auflaufform stellen. Schokolade und Erdnussbutter schmelzen, etwas abkühlen. Eiweiß mit Salz zu Schnee schlagen. Eigelb mit Zucker und Vanillezucker hellcremig rühren. Schoko-Erdnussbutter-Mischung zugeben, dann die Milch. Jeweils gründlich mixen. Mit Kakao gemischtes Mehl einrühren und zuletzt den Eischnee unterziehen. In die Form(en) gießen und ins Rohr schieben. So viel kochendes Wasser in die Pfanne gießen, dass die Form(en) etwa zur Hälfte darin stehen. Backen, bis die Oberfläche sich gesetzt hat, aber auf leichten Druck noch schön nachgibt.

Aus dem Wasserbad nehmen und abkühlen lassen, falls die Widerstandskraft reicht. :-) Theoretisch sollten sich die Kuchen stürzen lassen, ich habs nicht geschafft. In Stücke schneiden und mit dem Tortenheber auf Teller stürzen, hat aber denselben Effekt. :-) Oder einfach aus den Förmchen löffeln.

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Mittwoch, 28. Jänner 2009

Panna Cotta ohne Bodensatz :-)


Panna Cotta ohne Bodensatz

In dem einen oder anderen Foodblog wurde festgestellt, dass Vanillemark sich gern am Boden von Panna-Cotta-Förmchen absetzt bzw nach dem Stürzen als dunkle Mütze obenauf liegt. Wieder andere kochen die Sahne mit Agar-Agar und kennen das Problem gar nicht. :-)

Das andere Problem allerdings, das mit den sahnigen Kalorien, die an den Hüften kleben, ist auch hierorts ungelöst. :-)


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Dienstag, 27. Jänner 2009

Kartoffeln, Sellerie & süße Birnen, gratiniert


Kartoffeln, Sellerie & Birnen, gratiniert

Ich bin kein Freund von Knollensellerie. Fast möchte ich sagen: im Gegenteil. Daran vermochten auch einzelne gute Erfahrungen nichts zu ändern. Und so schrumpelte die eigens für den Sellerie-Event im Gärtnerblog angeschaffte Knolle traurig vor sich hin. Als ich mir heute schließlich einen Ruck gab, hatte ich noch keine Ahnung, wohin das führen sollte. Erstmal im Ganzen kochen das Ding, dachte ich, dann wird frau weitersehen. Aber nicht jeder steht diesem Gemüse so distanziert gegenüber wie ich: Da hatte sich doch glatt schon jemand hungrig reingefuttert - oder satt hinaus? So landete gleich mal ein Drittel der Knolle am Kompost, samt guten Reisewünschen für den unbekannten Passagier. Der Rest wurde sicherheitshalber geschält und in Streifchen geschnitten. Und nun? Um irgendwas zu tun, warf ich den Sellerie mit etwas Butter in eine Pfanne. Meine Güte, ein halbes Kilo war es nur, aber was für ein Berg Schnipsel! Mount-Everest-Format. Und zweifellos würde das später beim Kauen noch mehr werden, trocken und holzig den Mund ausfüllen, mir die Luft abschnüren ... Mir wurde schon im Vorfeld ganz eng im Hals. Flüssigkeit, es muss Flüssigkeit dazu. Mein Blick fiel auf ein Glas Birnenmus, jüngst gekocht, fast ohne Zucker, dennoch unglaublich süß und zu nix zu gebrauchen, weil außerdem zu dünn - rein damit! Die süßen Birnen verwandelten sich schneller in Karamell, als ich gucken konnte. Zitronensaft nachgegossen - der eigentlich für den Tee des fiebrig erkälteten Gefährten gedacht und schon mit einem Hauch Ingwer versetzt war -, noch etwas Chili, Deckel drauf und aufgeatmet. :-)

Eine Viertelstunde später überraschte mich die ungeliebte Knolle: Die Schnipsel schmeckten fruchtig, etwas süß, etwas säuerlich, leicht scharf - lecker will ich nicht sagen, denn Sellerie war und blieb es, aber gar nicht übel und auch gar nicht trocken. Sah aber immer noch so aus wie der Sellerie damals, jene Knolle, welche die Vorfahrin nach einem Rezept aus der Bäckerblume oder einem ähnlichen Blättchen in etwas namens Hollywoodsalat verwandelt hatte: wie ihn, so stand es geschrieben, die Filmstars essen, um schlank und schön zu werden und zu bleiben. Und so kauten wir trockene Sellerieraspel mit ein paar Tropfen Zitronensaft, die sich tatsächlich als Wundermittel erwiesen: Schon nach wenigen tapfer hinuntergewürgten Bissen fanden wir uns schön genug und überließen den restlichen Salat jenen, die ihn nötiger hatten, den Kompostwürmern nämlich. :-)

Sellerie, mit Birnenmarmelade gedünstet

In dieser Form konnte die Sache also nicht auf den Tisch. Ich erwog verschiedene Ergänzungen - Pasta? Fisch? Vielleicht Richtung Curry aufbereiten? -, traute aber keiner so recht. Und landete daher schlussendlich bei der klassischen und immer passenden Selleriebegleitung, der Kartoffel. Knapp gar gekocht und grob zerstampft mit dem Sellerie vermischt, etwas Pfeffer, etwas Salz, nochmal Ingwer, Chili und etwas von dem Birnenmus, wieder Chili, Koriandergrün ... passt. Butterflöckchen drauf, ab in den Ofen.

Unterdessen warf ich einen Blick in den Kühlschrank und musste feststellen, dass darin an salattauglichem Grünzeug mangelte. Wie sehr mich das erschütterte, kann nur jemand verstehen, der wie ich an einem trockenen Sellerietrauma leidet. In meiner Panik kippte ich das restliche Birnenmus über das Gratin und servierte dem Gefährten eine Probierportion: Der Mann hielt, was ihm da vorgesetzt wurde, erstens für eine Süßspeise (blöde Birnen), nannte es zweitens das leckerste Selleriegericht, das er je gegessen habe (nun ja, bei zwei Selleriekreationen in zehn Jahren) und tat drittens, was er noch nie getan hat, worüber ich mich hier schon beklagte und weswegen ich die Küchenlateinerin ein wenig um ihre Herren beneide: Er äußerte einen konkreten Essenswunsch: "Kannst du nicht mal", so frug der Gefährte, "einen richtigen Kuchen mit Sellerie und kandiertem Ingwer backen?" Ja, aber sicher kann ich das. Zum nächsten Sellerie-Event, in zehn Jahren oder so - falls deine Fieberphantasie so lange anhält. :-)

Sellerie & Kartoffeln, überbacken

PS: Wir haben alles verputzt. Es war wirklich nicht übel. :-)


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Samstag, 24. Jänner 2009

Abgekupfert: Karottengratin mit Oliven


Karottengratin mit Oliven

Genau nach dem Rezept von Herrn L. zubereitet, allerdings nicht mit Greyerzer, sondern mit einem anderen Käse (dessen Namen & Herkunft ich aber schon kurz nach dem Einkauf wieder vergessen hatte), und mit der vollen im Rezept genannten Menge, denn hierorts gabs das Gratin als Hauptgericht. Nicht zum letzten Mal, das steht schon fest.

Im Wiederholungsfall werde ich die Möhrchen auch so zierlich zu drapieren versuchen, wie's bei Herrn L. zu sehen ist - für diesmal galt es ja aber auch zu demonstrieren, dass entgegen der Einschätzung von Kulinaria Katastrophalia auch in der Low Budget-Küche Teller bekleckert werden. Damit rücke ich hoffentlich eine Stufe nach oben und habe meine Ehre gerettet. :-)


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Montag, 19. Jänner 2009

Abgekupfert: Buttermilch-Honig-Brot


Buttermilch-Honig-Brot

Rosa von Yummy Yums lobte dieses Brot in den allerhöchsten Tönen - da konnte ich nicht widerstehen und musste es auch probieren. Wie versprochen, ists ein typisches Milchbrot, schön weich und fluffig, leicht buttermilchwürzig im Geschmack, aber nicht süß. Und wie Rosa demonstriert, kann es auch sehr hübsch aussehen. :-) Meins hätte eigentlich zwei Zöpfe werden sollen. Ich hatte den Teig schon in Portionen geteilt, aber dann war mir das Flechten doch zu viel Action und ich hab die Teighappen in eine Kastenform gestopft. Die war allerdings zu klein für die Menge und ist beim Backen ziemlich übergangen.

Apropos Menge: Ich hab mich an die Cup-Maße gehalten. Und mich einmal mehr gefragt, welche Art von Allzweckmehl wohl den üblichen Umrechnungstabellen zugrunde liegt. Mit Sicherheit kein alpenrepublikanisches 480er Weizenmehl. Denn mit den 125 Gramm, die meist angegeben sind, krieg ich das Cupmaß nicht voll. Wenn ich den Becher herzhaft in die Mehlbütte tunke und glattstreiche, krieg ich 160 Gramm. Bemühe ich mich, das Maß möglichst locker und luftig zu befüllen, sinds immer noch 140 bis 150 Gramm. Die hab ich auch bei diesem Rezept gebraucht, bis der Teig zwar noch weich, aber glatt und seidig war.

Buttermilch-Honig-Brot

Buttermilch-Honig-Brot

180 g Wasser, warm
1 Pk Trockenhefe
5 EL Honig
        [Originalrezept: 3 EL Honig plus 1 TL Zucker]
360 g Buttermilch, zimmerwarm
2 EL neutrales Pflanzenöl
        [Originalrezept: geschmolzene Butter]
18 g Salz
        [Originalrezept: 1 EL]
ca 875 g Mehl
etwas Eigelb, mit Milch verquirlt, zum Bestreichen

Temperatur: 190 Grad, O/U-Hitze, vorgeheizt
Backdauer: ca 45 Minuten

Honig und Hefe mit Wasser verrühren und ein paar Minuten stehen lassen, bis es zu schäumen beginnt. Buttermilch, Öl, Salz und 3/4 vom Mehl zugeben, in der Küchenmaschine kneten. Restliches Mehl nach Bedarf zugeben, so dass ein weicher, aber glatter und seidiger Teig entsteht. Abgedeckt zu doppelter Größe aufgehen lassen. Abschlagen, ein paar Minuten rasten lassen, dann beliebig formen oder in eine gefettete & bemehlte Form packen. Mit Eigelb bestreichen und nochmal gehen lassen, bis das Volumen sich deutlich vergrößert hat. Ins Rohr schieben und goldbraun backen (Temperatur und Backdauer je nach Größe der Brote anpassen: Ich hab nach 20 Minuten auf 175 Grad reduziert und 55 Minuten gebacken.)

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Sonntag, 18. Jänner 2009

Britische Sahnemeerrettich-Sauce auf österreichische Art


Krenwurzel

Bei allen kulturellen Verwandtschaften: In mancherlei Hinsicht scheinen den Alpenrepublikanern die deutschen Nachbarn auf einem exotischen Eiland zu leben. Zum Beispiel in Sachen Sahnemeerrettich. Auch wenn Sahne bloß die deutsche Übersetzung für Obers und Meerrettich jene für Kren ist, so liegen doch Welten zwischen dem deutschen Sahnemeerrettich und dem alpenrepublikanischen Oberskren:

Während Sahnemeerrettich, wie zum Beispiel jüngst von Fool for Food beschrieben, einfach eine Mischung aus geschlagener Sahne und geriebenem Meerrettich ist, handelt es sich beim Oberskren klassischerweise um eine mit Sahne gekochte Béchamel, mit frischem Meerrettich (und zusätzlich gern auch mit Mandeln) versetzt, die auch warm serviert werden kann, zum Beispiel zu Tafelspitz.

Eine andere alpenrepublikanische Meerrettichspezialität ist der Semmelkren: Dafür werden zerkleinerte Brötchen in (Rinds-)Suppe eingeweicht, mit dieser und frischem Meerrettich zur gewünschten Konsistenz eingekocht und mit Eigelb legiert. Als zusätzliches Gewürz für den Semmelkren ist neben Muskat in manchen Regionen auch Zimt üblich.

So ist es nicht verwunderlich, dass mir der Sahnemeerrettich, den die Briten Nick Sandler und Johnny Acton in ihrem Buch "Eingemacht" vorstellen, ziemlich vertraut erschien: eine Kombination aus Obers- und Semmelkren, die durch Senfkörner noch einen besonderen Kick erhält.

Dabei hatte ich die Sauce erst gar nicht zubereiten wollen. Für den halben Esslöffel, der ins geplante Räucherfischsoufflee (nach einem Rezept aus demselben Buch) sollte, gedachte ich ein Gläschen aus dem Supermarkt zu öffnen. Der Einsatz selbst gemachten Sahnemeerettichs wäre laut Sandler/Acton ja nur eine Resteverwertung für den Fall, dass er (als Begleitung zu geräuchertem Rindfleisch) nicht bis aufs letzte Tröpfchen gegessen würde. Dieser Fall sollte aber doch bei einer Sauce, die als "geradezu luxuriös, feurig und doch samtig" beschrieben wird, gar nicht eintreten, dachte ich. Vielleicht ist sie doch nicht so gut? Das wollte ich nun genau wissen, also machte ich mich an die Zubereitung. Mit halber Menge nur, falls sie doch nicht sonderlich mundet, und da ich ja nicht viel brauchen würde.

Fazit: Ich hätte die volle Menge machen sollen. Mindestens. Ach, was ist das Sößchen lecker! Die doppelte Schärfe von Meerrettich und Senf - ergänzt sich bestens -, dazu ein Hauch von Süße, weil ich statt der im Rezept genannten Hühnerbrühe frische "weiße" Gemüsesuppe aus Petersilienwurzel, Sellerie und gelben Rüben verwendet hatte; und das Ganze in einer wirklich samtigen Konsistenz: Nie wieder Oberskren aus dem Supermarkt. :-)

Oberskren / Sahnemeerrettich

Sahne-Meerrettich

150 g Gemüsebrühe (aus Petersilienwurzeln, Sellerieknolle, gelben Rüben & Lauch)
      [NS: Hühnerbrühe]
75 g Meerrettich, geschält, frisch gerieben
      [für Sensible: Mundschutz empfohlen, nur durch die Nase atmen!]
150 g Sahne
25 g Weißbrot, frisch, entrindet, gewürfelt
5 g helle Senfsaat, feinst gemörsert
1/4 TL Salz
1/4 TL weißer Pfeffer, aus der Mühle
1/2-1 EL Wasser
1/2 Eigelb

Brühe mit Meerrettich erhitzen und köcheln lassen, bis die Brühe um 1/3 reduziert ist. Sahne zugeben und weitere 20 Minuten unter häufigem Rühren köcheln. Nach und nach die Brotwürfel zugeben. Ständig rühren, bis sie sich - in etwa 10 Minuten - völlig aufgelöst haben. Senf, Salz und Pfeffer mit Wasser klümpchenfrei und dann mit dem Schneebesen in die heiße Sauce rühren. Vom Herd nehmen und mit dem Eigelb legieren.

Sofort in fest verschließbare sterilisierte Behälter füllen und in Eiswasser abkühlen lassen: Je schneller die Sauce erkaltet, umso haltbarer ist sie - maximal zwei Wochen im Kühlschrank. Den Inhalt geöffneter Gläser innerhalb von drei Tagen verbrauchen.

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Freitag, 16. Jänner 2009

Pignoli-Beugel


Hefeteighörnchen mit Pinienkern-Füllung

Am Anfang war der Murks: Ich hatte Hefeteig aufgetaut, dann aber vergessen und für den vorgesehenen Zweck frischen Teig geknetet. Im Überlegen, was ich aus dem nun eigentlich überflüssigen Teig machen könnte, fiel mir ein angebrochenes Tütchen Pinienkerne in die Hände, ein übersehener Rest der Weihnachtsbäckerei. Im Kühlschrank fand sich ein fast leerer Becher Sahne, zudem ein halbes Eigelb ... So ergab eins das andere, und am Ende stand großer Genuss in Form von Hörnchen mit Pinienkernfüllung.

Gefüllte (Hefeteig-)Hörnchen werden im Osten der Alpenrepublik Beugel genannt, Pinienkerne heißen hier Pignoli. Die Kombination von beidem scheint unbekannt zu sein, jedenfalls habe ich kein Rezept für eine süße Pinienkernfüllung gefunden. Sollte das etwa meine Erfindung sein? Wahrscheinlicher scheint mir, dass ich falsch oder nicht gründlich genug gesucht habe: Sowas Feines muss doch schon längst mal wem eingefallen sein. :-)

Pignoli-Beugel

1/2 Rezeptmenge Hefeteig
ca 100 g Pinienkerne, fein gerieben
ca 75 g Milch
ca 50 g Sahne
1/4 Vanilleschote, ausgekratztes Mark
2 EL Zucker
1/2 Eigelb, verquirlt mit etwas Milch, zum Bestreichen

Temperatur: 180 Grad, O/U-Hitze, vorgeheizt
Backdauer: ca 20 Minuten
ergibt: 8 große Hörnchen

Milch mit Sahne, Zucker und Vanille auf- und ein wenig einkochen. Pinienkerne zugeben und unter gelegentlichem Rühren zu einem dicken Brei köcheln. Abkühlen lassen.

Teig rund ausrollen, in Dreiecke schneiden. Abgekühlte Füllung auf die Teigstücke verteilen, locker aufrollen. Auf ein mit Backpapier belegtes Blech setzen, mit Eigelb bepinseln, 30 Minuten gehen lassen. Ins Rohr schieben und goldbraun backen.

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Donnerstag, 15. Jänner 2009

Soufflee mit geräucherter Forelle


Soufflee mit geräucherter Forelle

Die längste Zeit völlig ideenlos, zog ich, als der Schlusspunkt des Räucher-Events nahte, den Veronique von Wie Gott in Deutschland ausrichtet, dann doch die Literatur zu Rate. In "Eingemacht" von Nick Sandler & Johnny Ashton erfuhr ich, dass zwischen kaltem und heißem Räuchern als Konservierungsmethode zu unterscheiden ist; beides könne man gut selbst erledigen. Den Bau einer Kalträucherkammer schloss ich unverzüglich aus, als mir beim Querlesen der Bauanleitung Formulierungen wie "1,50 Meter Höhe", "Ytong" und "Schornstein" auffielen. Die Ausstattung fürs Heißräuchern schien mir eher realisierbar: Das Foto zeigte eine zweckentfremdete Mülltonne, und der Text nannte als Vorteil dieser Methode, dass sie unabhängig von den Außentemperaturen ablaufe. Letztere lagen bei etwa minus 15 Grad und ließen mich den Gedanken, mich heimwerkend im Garten zu betätigen, weit von mir schieben. Blieb als Alternative noch das Aromaräuchern, das nicht konserviert, sondern nur Geschmack verleiht. Tante Google verwies mich an etliche Anbieter von Smoker-Boxen. Nach Lektüre einer Anleitung sah ich von einer Bestellung ab: Nichts und niemand, auch kein Event im Kochtopf, wird mich dazu bringen, bei vielen Minusgraden im Garten den Grill anzuheizen. :-)

Der Räucher-Event würde ohne mich stattfinden, beschloss ich, und klappte das Buch zu. Im letzten Moment entdeckte ich die verlockenden Worte "Soufflee" und "geräucherte Makrelen" und schlug den Wälzer hungrig wieder auf: Schließlich gibt es vorschriftsmäßig geräucherte Makrelen auch im Handel zu erwerben. Den ich sofort heimsuchte. Räuchermakrelen hatte der Laden allerdings grad nicht, aber Forellen gabs, heiß geräuchert, frisch und appetitlich aussehend. Ich trug so ein Fischlein nach Haus und verarbeitete es fast exakt nach Rezept, aber nur in halber Menge: ein wunderbar räucherwürziges, lockerluftiges, aber dank Käse und Eiern dennoch sättigendes Abendessen für zwei, die anschließend sehr glücklich waren. :-)

Soufflee mit Räucherforelle

Soufflee mit geräucherter Forelle

200 g Milch, heiß
20 g Butter
20 g Mehl
25 g Cheddar, frisch gerieben
      [LBC: mild-würziger Schafsmilch-Hartkäse]
3 Eier, Eigelb & Schnee
1 Prise Muskat, gerieben
Salz
1/2 TL weißer Pfeffer, aus der Mühle
1/2 TL Paprikapulver
      [LBC: weggelassen]
1/2 EL Petersilie, glatt, gehackt
      [LBC: Koriandergrün]
1/2 EL Sahne-Meerrettich-Sauce
100 g geräucherte Makrele, filetiert, kleine Stückchen
      [LBC: geräucherte Forelle]

Temperatur:180-190 Grad, O/U-Hitze, vorgeheizt
Backdauer: ca 20 Minuten
Form: 2 Auflaufformen à 275 ml plus 2 Ramequins, gefettet

Butter zerlassen, Mehl einrühren, nach und nach unter ständigem Rühren heiße Milch zugießen. Käse zugeben und unter Rühren schmelzen lassen. Vom Herd nehmen. Eigelb, Gewürze und Fisch zugeben, gut vermischen. Eischnee nach und nach behutsam unterziehen. Löffelweise in die Form füllen und backen, bis das Soufflee aufgegangen und goldbraun ist. Sofort servieren.

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Dienstag, 13. Jänner 2009

Angenähert: Wirsing-Spinat-Röllchen


Wirsing-Rouladen mit Kartoffel-Spinat-Füllung

Wirsing und Spinat - eine Kombination, auf die ich wohl niemals selbst gekommen wäre, die mich aber sofort neugierig machte, als ich sie bei Herrn L. in Form gefüllter Wirsingpäckchen entdeckte. Wie's der Zufall wollte, waren alle Zutaten vorrätig - außer dem Fleisch, das aber in der Low Budget-Küche ohnedies nur in den Raubtiernäpfen landet. Aber ein Topf gekochter Kartoffeln war da, denn eigentlich hätte es zum Abendessen Bratkartoffeln geben sollen. Feine kleine aromatische Kipfler könnten das Fleisch sicher würdig vertreten, dachte ich - und so geschah es. Ansonsten hab ich mich weitgehend an Herrn L.s Rezept gehalten, allerdings Ei und Weißwein durch Sahne, und die Schalotte durch eine zweite Knoblauchzehe ersetzt. Und obwohl das Ergebnis natürlich nicht direkt mit Herrn L.s Wirsingpäckchen vergleichbar ist - Fleisch ist Fleisch und Kartoffeln sind Kartoffeln -, weiß ich nun, was ich wissen wollte: Wirsing und Spinat passen bestens zusammen. Die Röllchen haben ausgezeichnet gemundet, vielen Dank in die Schweiz für die Anregung!

Wirsing-Spinat-Röllchen

12 sehr große Wirsingblätter, 4-5 Minuten blanchiert,
      eisgewässert, abgetrocknet, Mittelrippe abgeflacht
ca 350 g Kartoffeln, in der Schale gegart, gepellt,
      abgekühlt, in Scheiben
Olivenöl & Butter
2 Knoblauchzehen, fein gehackt
ca 125 g Sahne
350 g Spinat, TK, aufgetaut, ausgedrückt, grob gehackt
ca 75 g Gruyère, frisch gerieben
Salz & Pfeffer, aus der Mühle
1 Pr Chili, feinst gemörsert
1 Ei, verquirlt
Mehl, nach Belieben

Kartoffel-Spinat-Fülle Kartoffeln in Olivenöl und Butter bei mäßiger Hitze gemächlich goldbraun braten. Aus der Pfanne nehmen. In selbiger den Knoblauch kurz anschwitzen, Sahne zugießen und um etwa ein Drittel einkochen. Gebratene Kartoffeln zerbröckeln oder stampfen, mit Spinat, Käse und Sahne mischen, abschmecken. Jedes Wirsingblatt mit 1-2 EL der Masse füllen (Füllung aufs untere Ende des Blattes setzen, zu 2/3 aufrollen, Seiten einschlagen, halbe Drehung weiterrollen, das letzte Stück in die aus den Seitenteilen entstandene Tasche stecken). Röllchen nach Belieben bemehlen (muss nicht sein), in verquirltem Ei wenden und bei moderater Temperatur schön langsam rundum in Olivenöl braten.

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Montag, 12. Jänner 2009

Apfel-Pfannkuchen aus dem Backofen


Apfel-Pfannkuchen

"Wie entscheidet ihr, was ihr backen wollt?", fragte Sivie von den Küchengeistern - und ich reihte mich mit meiner Antwort in die Riege der SpontanbäckerInnen ein. Nicht unerwähnt sollte aber bleiben, dass es in gewisser Weise ein Luxus ist, ganz spontan entscheiden zu können, was gebacken (oder gekocht) wird - oder ob überhaupt. Im Kleinhaushalt ist das problemlos machbar; für - sagen wir - vollzeitberufstätige Eltern dreier Schulkinder dürfte Küchenspontaneität eher die Ausnahme im ansonsten gut durchgeplanten kulinarischen Alltag darstellen. Insofern befinde ich mich in der kleinen Low Budget-Küche in einer privilegierten Position - allerdings verhindern die spitzkralligen HerrscherInnen nachhaltig das Aufkommen jeglichen spontanen "Heute bleibt die Küche geschlossen"-Übermuts. Bescheiden sei der Mensch und dankbar dienend. :-)

Aber nach Versorgung der Raubtiere durfte es heute für die Zweibeiner doch eine spontane Entscheidung geben. Eigentlich hatte ich Waffeln backen wollen, nach meinem bevorzugten Alltagswaffelrezept aus Sheila Lukins' USA-Kochbuch. Nach so langer Zeit sollte ich es eigentlich blind beherrschen, aber dem ist nicht so. Ich heizte das Waffeleisen an, stellte die Rührschüssel bereit und ließ das Kochbuch sich von selbst auf der richtigen Seite öffnen. Alles wie immer. Warum mein Blick dann einen Absatz höher wanderte, weiß ich nicht - jedenfalls schaltete ich das Waffeleisen wieder aus und machte mich spontan daran, einen schönen, dicken, flaumigen, fruchtigen, duftenden Apple Puff Pancake zu backen. :-)

Apfel-Pfannkuchen aus dem Ofen

Apfelpfannkuchen aus dem Backofen

3 EL Butter
3 Äpfel, geschält, klein gewürfelt
1/2-1 EL Zucker
1/2 TL Zimt, gemahlen
2 Eier
ca 100 g Milch
50 g Mehl
1 Prise Salz
Puderzucker, zum Bestäuben

Temperatur: 225 Grad, O/U-Hitze, vorgeheizt
Backdauer: 20 Minuten

Butter in einer ofenfesten Pfanne zerlassen, die Hälfte in eine Rührschüssel gießen. Äpfel in die Pfanne geben, mit Zucker und Zimt bestreuen und unter gelegentlichem Rühren einige Minuten dünsten.

Unterdessen in der Schüssel die Butter mit Eiern und Milch schaumig schlagen. Mehl und Salz untermischen. Den Teig auf die Äpfel gießen und im Rohr backen, bis er goldbraun und schön aufgegangen ist.

In Portionsstücke teilen und mit Puderzucker bestäubt sofort servieren - beim Abkühlen sackt der Pfannkuchen zusammen.

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Samstag, 10. Jänner 2009

Pressburger Mohnstrudel


Pressburger Mohnstrudel

Schon der Name verheißt süße böhmische Mehlspeisträume - obwohl Pressburg gar nicht zu Böhmen gehört und dieser Mohnstrudel nur wenig Zucker enthält. Letzteres war mir ganz recht, der Gefährte hätte ihn allerdings gern etwas süßer gehabt. Ansonsten gabs aber nichts auszusetzen: Das Rezept aus Marsanos "Kochbuch für Speisen, die mit Öl zubereitet werden" ist alt (1934), aber gut, und ergab einen flaumigen, saftigen Strudel, der zum Samstagnachmittagskaffee wunderbar gemundet hat.

Pressburger Mohnstrudel


Marsano's Ölkochbuch: Pressburger Mohnstrudel

Pressburger Mohnstrudel

Teig:
500 g Mehl
1/2 Pk Trockenhefe
15 g Vanillezucker
1 Pr Salz
1 Ei
60 g neutrales Pflanzenöl
ca 300 g Milch
etwas Öl, zum Bestreichen
Eigelb, verquirlt, zum Bestreichen

Mohnfülle:
375-400 g Milch
        [LBC: 2/3 Milch, 1/3 Sahne]
45 g (Vanille-)Zucker; nach Geschmack auch deutlich mehr
400 g (Grau-)Mohn, gerieben
2 EL neutrales Pflanzenöl
        [LBC: weggelassen wegen Sahne]
50 g Rosinen

Temperatur: 175 Grad, O/U-Hitze, vorgeheizt
Backdauer: ca 35 Minuten

Für die Fülle Milch (und Sahne, falls verwendet) mit Zucker aufkochen, Mohn, Öl und Rosinen einrühren, zu einem dicken Brei köcheln. Abkühlen lassen.

Mehl mit Salz, Hefe und Zucker vermischen. Mit Ei, Öl und so viel Milch verkneten, dass ein weicher Teig entsteht. Eine halbe Stunde gehen lassen. Teig halbieren, jede Hälfte rechteckig ausrollen, mit etwas Öl bestreichen und jeweils die Hälfte der abgekühlten Mohnmasse darauf verteilen. Einrollen, auf ein mit Backpapier belegtes Blech setzen, mit verquirltem Eigelb bepinseln und etwa 30 Minuten trocknen lassen. Mit einer Gabel mehrfach einstechen (hab ich vergessen), ins Rohr schieben und goldbraun backen.

Hinweis: Die im Originalrezept genannten Mengen für die Mohn- bzw Nussfülle reichen jeweils für die gesamte Teigmenge.

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Freitag, 9. Jänner 2009

Pasta mit Fischbällchen in Tomatensauce


Pasta mit Fischbällchen in Tomatensauce

Nichts sei schöner, als eine Schüssel Nudeln mit Fleischbällchen zu servieren, schreibt Nigella Lawson in ihren Leckerbissen. Frau fühle sich dann wie eine italienische Mamma aus einem Hollywoodfilm. Eine, die aussieht wie Sophia Loren, keine Matrone. :-) So war es versprochen, ich kann es aber leider nicht bestätigen: Die Schüssel in den Händen, umringt von hungrigen Raubkatzen, fühlte ich mich eher wie ein unvorsichtige Safaritouristin. Vielleicht hätte ich die Bällchen doch, wie im Rezept angegeben, mit Fleisch machen sollen statt mit Fisch, um mich als katzenäugige Schönheit zu fühlen. :-)

Vom Manko der fehlenden Verwandlung abgesehen, war das aber ein ebenso simples wie leckeres Essen; und auch schnell gemacht, weil die Nudeln hierorts aus der Packung kamen, da es an jenen kindlichen Hilfskräften fehlte, deren Hinzuziehung Nigella Lawson bei der Zubereitung frischer Pasta empfiehlt, zur Bedienung der Nudelmaschine. An der fehlt es auch. :-)

Fischbällchen

Pasta mit Fischbällchen in Tomatensauce

Fischbällchen:
400 g Fischfilets, gehackt
      [NL: 500 g gemischtes Hack]
1 Ei
2-3 EL Parmesan, frisch gerieben
1 Knoblauchzehe, fein gehackt
einige Thymianzweige, gerebelt
      [NL: 1 TL Oregano, getrocknet]
3 EL Weißbrotbrösel
1 TL Salz
Pfeffer, aus der Mühle

Tomatensauce:
1 Zwiebel
2 Knoblauchzehen
einige Thymianzweige
      [NL: 1 gehäufter TL Oregano, getrocknet]
1 EL Butter
1 EL Olivenöl
800 g passierte Tomaten (Dose)
250 g Wasser
1 Prise Zucker
Salz & Pfeffer, aus der Mühle
100 ml Milch

außerdem:
Pasta
Parmesan, frisch gerieben

Für die Sauce Zwiebel, Knoblauch und Thymianzweige in der Küchenmaschine oder mit dem Pürierstab zu feinem Mus zerkleinern. In Butter und Öl bei mittlerer Hitze unter häufigem Rühren etwa 10 Minuten anschwitzen, aber keine Farbe nehmen lassen. Tomaten und Wasser zugießen, würzen und 10-15 Minuten offen köcheln lassen.

Unterdessen für die Bällchen alle Zutaten gut vermengen und zu kleinen Kügelchen (je 1 TL) formen. Bis zur Verwendung kühl stellen.

Milch in die Tomatensauce gießen und verrühren. Fischbällchen einlegen. Halb zugedeckt etwa 20-25 Minuten köcheln lassen - nicht rühren, damit die Bällchen nicht zerfallen. Abschmecken.

Während die Bällchen garen, Pasta kochen. Abgießen und abtropfen lassen. Tomatensauce und etwa ein Drittel der Bällchen unter die Pasta mischen. In eine vorgewärmte Schüssel füllen und die restlichen Bällchen darauf verteilen. Mit Parmesan bestreut servieren.

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Mittwoch, 7. Jänner 2009

König Bilderrezept 37: Königskuchen


Königskuchen

Ein Königskuchen, am Dreikönigstag nach einem König-Rezept gebacken, müsste doch eigentlich als für Zorras Event tauglicher King Cake durchgehen, auch wenn keine Mandel, Bohne oder Erbse drinsteckt. Das verbot sich hierorts nämlich aus tierschutzrechtlichen Gründen: Frau Miez, die unangefochtene majestätische Alpha dieses Haushalts, hätte sich sonst vielleicht ob unseres Größenwahns kaputtgelacht. :-)

Das königliche Rezept hab ich auf zwei Drittel seiner Menge reduziert und ein wenig modifiziert:

König Bilderrezept: Königskuchen Denn auch wenns die Arme-Leute-Version eines Königskuchens ist, so eine winzige Rosinenmenge kann nur ein Druckfehler sein, dachte ich. Rum mag ich nicht, also hab ich die Früchtchen in Granatapfelsirup eingeweicht und dafür auf die Zitronenschale verzichtet. Mit den paar Tropfen Milch aus dem Rezept wollte mein Teig sich auch nicht zufrieden geben, der schluckte deutlich mehr (und es war letztlich immer noch etwas zu wenig). Der Eischnee war bei König nicht vorgesehen, aber irgendwie musste ich Volumen in den Teig bringen, damit er in meiner viel zu großen Guglhupfform (Kastenform war grad besetzt) wenigstens den Boden bedeckte. Die halbe Stunde Rührzeit wiederum fand meine Brave Bosch übertrieben, und warum der Kuchen im Rohr auskühlen sollte, erschloss sich mir so gar nicht, also hab ich ihn gleich rausgeholt. Aber sonst hab ich mich exakt an die königlichen Vorgaben gehalten. :-)

Königskuchen

Königskuchen

100 g Rosinen
1 EL Granatapfelsirup
2 Eier, getrennt
100 g Butter
100 g Zucker, davon 1 EL Vanillezucker
315 g Mehl, gemischt mit:
1 EL Backpulver
ca 125 g Milch (oder mehr)
1 Prise Salz

Temperatur: 160 Grad, O/U-Hitze, vorgeheizt
Backdauer: ca 35 Minuten
Form:: Guglhupfform, gefettet & bemehlt

Rosinen in Granatapfelsirup einweichen. Butter schmelzen, abkühlen lassen. Eiweiß mit Salz zu Schnee schlagen.

Eigelb mit Zucker und Vanillezucker weißcremig schlagen. Butter langsam zugießen, dabei ständig weiterschlagen. Rosinen mit Sirup untermengen. Abwechselnd Mehl mit Backpulver und Milch (nach Bedarf) zugeben, nur kurz verrühren. Zuletzt Eischnee unterheben. In die Form streichen und bis zur erfolgreichen Stäbchenprobe backen. In der Form abkühlen lassen, dann erst stürzen.

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Montag, 5. Jänner 2009

Fisch-Balti mit Paprika


Paprika-Curry mit Fisch

Der Begriff Balti, der ursprünglich "Eimer" bedeutet, bezeichnet, weiß Onkel Wiki, Curry-ähnliche Gerichte, die in speziellen Eisentöpfen gekocht und serviert werden. Insofern ist dieses Balti eigentlich gar keins, denn gekocht wurde es in meinem Allzwecksuppentopf, und serviert in Suppentellern. Aber das zugrunde liegende Rezept von Roopa Gulati - eine von neun AutorInnen meines neuen "Curry"-Kochbuchs - heißt nun mal Balti, also habe ich den Namen beibehalten, auch wenn es kein Garnelen-Balti wie im Originalrezept, sondern ein Fisch-Balti geworden ist. Aber die Hauptrolle spielen ohnedies rote Paprikaschoten, im Original wie bei mir, also wollen wir nicht kleinlich sein. :-)

Übrigens mags ja sein, dass viel Köche den Brei verderben, aber für viele AutorInnen von Curry-Rezepten in einem Buch gilt das nicht. Im Gegenteil macht es sogar den besonderen Reiz dieses Kochbuchs aus, dass mehrere KöchInnen ihre persönliche Note einbringen und mit ihren Rezepten, Tipps und Infos jeweils jene Weltgegenden von Indien bis Afrika abdecken, in denen sie sich besonders zuhause fühlen. Das Balti-Rezept stammt aus Großbritannien, wo diese Art der eigentlich aus Pakistan stammenden Curry-Zubereitung besonders populär ist.

Fisch-Balti mit Paprika

500 g Fisch, gewürfelt (eigentlich: Garnelen, geschält)
1 Limette, Saft
1 1/2 TL Garam Masala (eigentlich: Paprikapulver)
3 EL neutrales Pflanzenöl
1 Zwiebel, gewürfelt
4 cm Ingwer, feine Streifen
2 Knoblauchzehen, fein gehackt
2 Chilis, feine Streifen
2 große rote Paprikaschoten, feine Streifen
1 Dose Tomaten (400 g), Fruchtfleisch gewürfelt
1/2 TL Kurkuma
1/2 TL Garam Masala
1/2 TL Koriandersaat, feinst gemörsert
1/2 TL Vanillezucker
1/4 TL getrocknete Chilis, fein gemörsert
1/4 TL Zimt, gemahlen (LBC: weggelassen)
ca 100 g Wasser, heiß, bei Bedarf
Salz, bei Bedarf (Originalrezept sieht kein Salz vor)
2 EL Koriandergrün, gehackt, zum Garnieren
      (LBC: versehentlich untergerührt, mit Petersilie garniert :-) )

Fischwürfel mit Limettensaft und Garam Masala mischen, beiseite stellen.

Öl bei moderater Temperatur erhitzen (in einem Karahi oder Wok) und die Zwiebeln darin anbraten, bis sie weich sind, aber nur gerade eben Farbe nehmen. Ingwer, Knoblauch und Chilistreifen zufügen, etwa 1 Minute braten. Paprika zugeben und 5 Minuten sanft braten. Temperatur erhöhen. Tomaten (samt Saft), Zucker und alle Gewürze bis auf das Koriandergrün zugeben. Garen, bis die Tomaten schön dick und dunkel sind. Je nach Konsistenz der Sauce heißes Wasser zugießen und gut verrühren.

Hitze reduzieren. Fisch samt Marinade zugeben und 3-4 Minuten simmern lassen, bis er gar ist. Abschmecken, allenfalls leicht salzen.

Mit Koriandergrün bestreut servieren. Dazu passt Fladenbrot.

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Sonntag, 4. Jänner 2009

König Bilderrezept 17: Kaffeecremetorte


Kaffeekuchen

Vor dem Frühstück bin ich kaum in der Verfassung, auch nur Frühstück zu machen. Das ist bekannt, auch mir selbst natürlich. Wie ich auf den absonderlichen Gedanken kommen konnte, in diesem Zustand einen Kuchen zu backen, wird ein Rätsel bleiben. Aber es geschah - und es ging natürlich schief. :-)

König Bilderrezept: Kaffeecremetorte Obwohl - vielleicht lag es gar nicht an meiner morgendlichen Unzulänglichkeit, sondern daran, dass die Backaktion ausgerechnet zum 13. Blogeintrag in Sachen königliche Rezepte und Küchenwinke führen sollte? Oder daran, dass königliche Rezepte, die Kaffee enthalten, für meine Backfähigkeiten grundsätzlich zu schwierig sind? Alles ist möglich - aber ich fürchte, es lag doch allein an mir und dem frühen Morgen. Denn ich hab mich ganz offensichtlich schon mit der Mehlmenge vertan. Oder mit der Kaffeemenge. Jedenfalls kriegte ich einen ziemlich dünnen Teig, in den ich noch eine Schaufel Mehl kippte, worauf er zu fest wurde, weshalb ich noch Kaffee nachgoss, dann wieder Mehl ... am Ende stimmte die Konsistenz, aber das rezeptgetreue Verhältnis der Zutaten war natürlich perdu. In meiner zunehmenden Verzweiflung hatte ich auch den Mixer abzuschalten vergessen, was mir der fertige Kuchen mit Zähigkeit vergalt.

Dennoch ging er im Rohr schön auf und duftete fein nach Kaffee, weshalb ich zur Zubereitung der Creme schritt. Den Zucker schon in der Hand, fand ich plötzlich, das sei zu viel des Süßen. Und ersetzte ihn durch dieselbe Menge dunkelster Schokolade. Das war dann tatsächlich nicht süß - aber sowas von üppig, dass meine Galle schon im Vorfeld erbleichte. Aber das half ihr nun nichts, da musste sie durch: Der Kuchen war fertig, die Creme war fertig, sollte ich das alles in die Tonne kloppen und meine Nerven für nichts ruiniert haben? Also pappte ich das alles zusammen. Und was soll ich sagen - geschmacklich war das Desaster gar nicht mal so schlecht. Gut genug, um erahnen zu lassen, dass dieses Rezept unter besseren Rahmenbedingungen eine ganz nette Torte ergeben könnte. Kein Highlight, aber etwas, wovon der Nachbarin ein Stück anzubieten frau sich nicht genieren müsste. Trotzdem werd ich mich nicht nochmal dran versuchen. Und auch von allen anderen König-Rezepten mit Kaffee fürderhin die Finger lassen. Sicher ist sicher. :-)


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Freitag, 2. Jänner 2009

Lasagne mit Chinakohl-Sabzi


Chinakohl-Lasagne

Angesichts dieser Portion Gelb auf dem Teller möchte mans kaum glauben, aber das Wort Sabzi leitet sich vom persischen Begriff für "grün" ab. :-) Im Iran bezeichnet Sabzi eine Kräutermischung, die nicht nur, aber vor allem in einem würzigen Schmortopf verwendet wird, dem Ghormeh Sabzi, der vor einigen Monden Frau Schnuppschnüss sehr begeistert hat.

Aber Wörter sind, wie nicht nur Anglizismen-Bejammerer wissen, reiselustig. Das Wort Sabzi wanderte, so berichtet Madhur Jaffrey in ihrer "Curry-Bibel", mit iranischen Eroberern nach Nordindien. Dort wurde es, ebenso wie in Pakistan, zu einem bis heute üblichen Sammelbegriff für Gemüse, dessen Händler Sabziwallah genannt wird. Wenn im nordindischen Raum Speisen als Sabzi bezeichnet werden, sind Gemüsegerichte gemeint, die nicht zusammen mit Fleisch zubereitet werden.

So wie diese Lasagne, deren Füllung auf Madhur Jaffreys Rezept für Weißkohl-Sabzi basiert. Ich hab statt dessen Chinakohl genommen, und weil der so ganz allein an kalten Wintertagen doch nicht richtig wärmt, drumherum noch Pasta und Béchamel gepackt. Letztere mit Kichererbsenmehl zubereitet, damits zum indischen Stil passt, was zusammen mit dem Kurkuma ein strahlend sonnengelbes Essen ergab - Sabzi-Grün hin oder her. :-)

Lasagne mit Chinakohl-Sabzi

Sabzi:
ca 1 kg Chinakohl, feine Streifen
1 Zwiebel, dünne Streifen
2-3 Knoblauchzehen, gepresst
3 cm Ingwer, feinst gehackt oder gerieben
1 TL Salz
3/4 TL Kurkuma
1/2 TL Garam Masala
Chili, getrocknet, fein gemörsert,
      Menge nach Schärfe & Geschmack
ca 60 g Wasser
2 EL neutrales Pflanzenöl

Béchamel:
70 g Butter
60 g Kichererbsenmehl
Garflüssigkeit vom Chinakohl, mit:
Milch auf 750 g aufgefüllt
Salz & Pfeffer, aus der Mühle

außerdem:
Lasagneplatten, nach Bedarf

Temperatur: 200 Grad, O/U-Hitze, vorgeheizt
Backdauer: ca 35-40 Minuten

Für das Sabzi alle Zutaten außer dem Öl in einem breiten Topf gut vermengen. Einen dicht schließenden Deckel auflegen und bei mittlerer bis hoher Temperatur erhitzen. Sobald Dampf austritt, Hitze reduzieren und das Gemüse in etwa 8 Minuten knapp gar köcheln lassen. Deckel abnehmen, Öl zugeben. Bei starker Hitze die Flüssigkeit unter Rühren ein wenig einkochen lassen. Abschmecken. Kohl in einem Sieb gut abtropfen lassen, Flüssigkeit auffangen. (Im Originalrezept wird alle Flüssigkeit verkocht und der Kohl anschließend noch kurz pfannengerührt.)

Für die Béchamel die Gemüseflüssigkeit mit Milch auf 750 g auffüllen. Butter aufschäumen und das Kichererbsenmehl darin anschwitzen. Vom Herd nehmen und unter Rühren die Milch zugießen. Mit Salz & Pfeffer würzen. Wieder auf die Platte stellen und unter Rühren andicken lassen. Abschmecken.

Boden einer Auflaufform mit einer Schicht Bechamelsauce bedecken. Lasagneplatten darauf verteilen, dann Chinakohl, dann wieder Sauce. Mit Bechamelsauce abschließen. Ins Rohr schieben und backen, bis die Oberfläche schön goldgelb ist. Vor dem Servieren ein paar Minuten rasten lassen.

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Donnerstag, 1. Jänner 2009

König Bilderrezept 38: Käsestangen in Talerform ;-)


Käse-Kekse

Nach all den Weihnachtsplätzchen ist ein Heißhunger auf Salziges fast unvermeidlich. Mit Käsegebäck lässt er sich wunderbar stillen, und dieses Rezept aus dem König Bilderrezept Kochbuch 2 ist auch wirklich in wenigen Minuten umzusetzen. Faultiere wie ich rollen den Teig nicht aus, um Stangen draus zu schneiden, sondern formen eine Rolle und säbeln Plätzchenscheiben ab. Mehr Mühe auf die Gestaltung zu verwenden, lohnt nicht: Die Kekse werden unweigerlich direkt vom Blech gefuttert; wie sie erkaltet schmecken, kann ich daher nicht beurteilen - warm sind sie unwiderstehlich. :-)

König Bilderrezept: Käsestangen Als Käse hab ich den mir bisher unbekannten Imokilly Regato verwendet, auf dessen Etikett außer dem Namen nicht viel vermerkt war. Weitere Informationen gedachte ich Teubners Käse-Handbuch zu entnehmen, in diesem sonst fast allwissenden Werk scheint er aber gar nicht auf. Ist er zu banal oder zu rar? Tante Google erzählte mir, dass es sich um einen irischen Käse mit EU-geschützter Herkunftsbezeichnung handelt, der aus Milch von Weiderindern produziert wird und 9-12 Monate reift. Das Ergebnis ist ein ziemlich dunkel getönter, sehr würziger, aber nicht zu salziger Hartkäse, der sich wahrscheinlich auch großartig auf Gratins machen dürfte. Für entsprechende Versuche hat mein Käse-Eckchen leider nicht gereicht - was nicht in die Kekse wanderte, wurde so vernascht. :-)

Käsetaler

200 g Mehl
150 g Käse, gerieben
100 g Butter
1 Ei
1 TL Backpulver
Salz & Pfeffer, aus der Mühle

Temperatur: 175 Grad, O/U-Hitze, vorgeheizt
Backdauer: 10-12 Minuten
ergibt: 2 Bleche

Mehl mit Backpulver, Salz, Pfeffer und Käse mischen, mit Butter fein verkrümeln und schließlich das Ei einarbeiten. Zu einer Rolle formen und Scheiben (1/2 cm) abschneiden, auf ein mit Backpapier belegtes Blech setzen und nicht zu lange backen - der Käse soll nicht anbrennen.

Anmerkung: Der Teig ist angenehm fest und lässt sich auch ohne Kühlung gut verarbeiten, auch für Ausstechkekse geeignet.

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