Mittwoch, 31. Dezember 2008

Panna Cotta mit Mohn-Keksen


Panna Cotta mit Mohnkeksen

Bei Nysa hatte ich Panna Cotta mit Lebkuchen gesehen. Genauer: Ich hatte den Titel des Beitrags und das Foto gesehen. Mehr nicht, da sauste ich, dankbar für die Anregung, schon in die Küche, um noch vor dem Jahreswechsel schnell die letzten Weihnachtsplätzchenreste zu verwerten. Eine Hand voll Mohn-Minis wanderte in die Sahne, wurde gekocht und in Förmchen gefüllt. Und während ich auf das Abkühlen wartete, setzte ich mich wieder an den Rechner und las Nysas Rezept: In der Lebkuchen-Panna-Cotta sind ja gar keine Lebkuchen drin! Vortäuschung falscher Tatsachen ist das, genau wie die Bergbauernmilch beim Diskonter. Und ich falle prompt drauf rein. :-)

Hierorts aber wird kein Etikettenschwindel betrieben: Wo Mohnkeks-Panna-Cotta draufsteht, sind auch Mohnkekse drin. Zerkrümelt zwar, aber Keks ist Keks. :-) Und gelernt wurde am letzten Tag des Jahres auch noch was: Aus Metallförmchen flutschen Agar-Gelees nicht so schön glatt raus wie aus Glas oder Keramik. Macht aber nix, uns ziert ja auch schon die eine oder andere Runzel, das passt am Esstisch ganz gut zusammen. :-)

Und damit wünsche ich allen LeserInnen einen angenehmen Übergang ins neue Jahr, das viele kulinarische und natürlich auch andere Freuden bringen möge!


Panna Cotta mit Mohn-Keksen

300 g Sahne
200 g Milch
50 g Mohn-Kekse, fein zerkrümelt
20 g Vanillezucker
1 Prise Salz
1/4 TL Zitronenschale, fein gerieben
2 g Agar-Agar (bzw ca 2/3 der Agarmenge,
        die der Hersteller für 1/2 l Flüssigkeit empfiehlt)

Sahne, Milch, Vanillezucker und Salz erhitzen und etwa 5 Minuten sanft simmern lassen. Kekskrümel zugeben und weitere 5 Minuten simmern. Agar-Agar einstreuen und unter stetigem Rühren 2 Minuten köcheln. Zitronenschale einrühren. In kleine Förmchen gießen und abkühlen lassen. Stürzen und mit Fruchtsauce anrichten.

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Dienstag, 30. Dezember 2008

Pikanter Kastanien-Auflauf


Würziger Kastanien-Auflauf

An Maroni im Sonderangebot konnte ich nicht vorbeigehen. Zuhause wollte ich das Säckchen grad ganz nach hinten ins Vorratsregal packen, um irgendwann die Tage mal was damit zu machen, da regte sich eine dunkle Erinnerung: War da nicht irgendwo irgendwas? Ach ja, Maroni-Event im Gärtner-Blog - puh, das war knapp. Beinah hätte ichs verpennt. Und nun hatte ich Stress. Was mach ich mit den Dingern? Wo gibts ein nettes Rezept oder wenigstens eine Anregung? Fündig wurde ich bei Oskar Marti, dem Poeten am Herd, der in seinem "Herbst in der Küche" gleich mehrere Seiten mit Kastanienrezepten präsentiert. Viel Süßes dabei, aber nicht nur: Seine "gesalzenen Kastanienkroketten" gefielen mir ausnehmend gut, und ich hätte sie unverändert nachgekocht, wäre da nicht der finale Zubereitungsschritt des Ausbackens in viel heißem Öl gewesen. Ohne mich. :-)

Also modelte ich die Masse Richtung Auflauf um und passte auch die Gewürze an - Kurkuma, dachte ich, könnte die nur mäßig attraktive natürliche Maronenfarbe aufhübschen. An frischem Weißbrot hatte ich nur solches mit Oliven im Haus und ein wenig Bedenken: Oliven und Kastanien? Geht aber ganz wunderbar zusammen. :-)

Pikanter Maroni-Auflauf

Kastanien-Auflauf

500 g Maroni
250 g Milch
100 g Weißbrot mit schwarzen Oliven, fein zerkrümelt
15 g Butter
2 Lorbeerblätter, frisch
3 TL Koriandergrün, fein gehackt
1 TL Petersilie, fein gehackt
1 1/2 TL Kurkuma
1/4 TL Vanillezucker
Salz & Pfeffer, aus der Mühle
2 Eier, Eigelb & Schnee
Butterflöckchen

Temperatur: 190 Grad, O/U-Hitze, vorgeheizt
Backdauer: 15-20 Minuten

Kastanien kreuzweise einschneiden, in Salzwasser weichgaren, schälen und grob zerkrümeln.

Brotkrumen mit Milch, Butter und Gewürzen vermengen, im Wasserbad (Kochwasser von den Kastanien) unter gelegentlichem Rühren erwärmen. Lorbeerblätter entfernen, verquirltes Eigelb und Kastanien einrühren, Eischnee unterheben. In eine gut gefettete Auflaufform streichen und mit Butterflöckchen belegt nicht zu lange backen - die Masse sollte saftig bleiben.

Heiß oder kalt mit (fruchtigem) Salat servieren.


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Montag, 29. Dezember 2008

Kleine Limetten-Pudding-Kuchen


Limettenpuddingkuchen

Mit allen Krumen haben sie sich dagegen gewehrt, aus den Förmchen gestürzt zu werden. Fotografieren wollten sie sich auch nicht lassen - verständlich, den optisch machen sie ohnedies nicht viel her, und so zerrupft, wie sie aus den Förmchen kamen, noch weniger. Von daher müsste diesen kleinen Puddingkuchen jegliche Festtagstauglichkeit abgesprochen werden - würden sie nicht so limettenfruchtigduftig und cremigsanft auf der Zunge schmelzen, dass die Frage nach einer zweiten Portion unvermeidlich ist. :-)

Die Idee zu diesem Dessert stammt von My Cooking Hut - dort ist es höchst verführerisch (festtagstauglich!) angerichtet, allerdings entgegen den Angaben im Rezept wohl doch nicht in Ramequinförmchen gebacken. Was ich beim nächsten - dem dritten - Mal auch nicht mehr tun werde. :-) Beim ersten Versuch hab ich mich ans Originalrezept gehalten. Das war ziemlich süß und mit dem milden Grapefruitsaft nur mäßig fruchtig, aber lecker genug, um nach Wiederholung zu rufen: mit Limetten, zuckerreduziert, dafür mit Sahne angereichert sind diese Puddingkuchen einfach nur göttlich. :-)

Kleine Limetten-Pudding-Kuchen

2 Eier
1 Prise Salz
100 g Milch
75 g Sahne
85 g Limettensaft, frisch gepresst,
      auf 60 g einkochen
25 g Vanillezucker
50 g Zucker
25 g Mehl
1 TL Limettenschale, fein gerieben

Temperatur: 160 Grad, O/U-Hitze, vorgeheizt
Backdauer: ca 35-40 Minuten
Form: 4 Ramequins, gefettet (besser: kleine eckige Auflaufform)

Ramequinförmchen in eine tiefe Auflaufform stellen. Limettensaft mit Vanillezucker etwas einkochen, abkühlen. Eiweiß mit Salz zu steifem Schnee schlagen. Eigelbe cremig rühren. Milch, Sahne und Limettensaft zugeben und gut verrühren. Mehl mit Zucker und Limettenschale einrühren, dann vorsichtig den Eischnee untermengen. Die ziemlich flüssige Masse in die Förmchen füllen, ins Rohr schieben und so viel kochendes Wasser in die Auflaufform gießen, dass die Förmchen etwa zur Hälfte im Wasser stehen. Garen, bis die Oberfläche goldgelb ist. Förmchen aus dem Wasser nehmen und vor dem Stürzen völlig auskühlen lassen, damit sich der Pudding setzen kann.

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Freitag, 26. Dezember 2008

Weihnachtsbäckerei: Mohn-Minis


Mohn-Minis

Die letzte Sorte Weihnachtsplätzchen aus der 2008er-Serie: Mohn-Minis, die man aber unbedingt mit Graumohn zubereiten sollte, der einen viel feineren Geschmack hat als Blaumohn.

Mohn-Minis

100 g Butter, weich
30 g Shortening (oder Margarine)
45 g Zucker, sehr fein (oder Puderzucker)
15 g Vanillezucker
1 Eigelb
150 g Mehl
40 g (Grau-)Mohn, gemahlen
1/2 TL Zitronenschale, fein gerieben

Temperatur: 180 Grad, O/U-Hitze, vorgeheizt
Backzeit: 8-10 Minuten

Fett, Zucker und Eigelb cremig rühren. Mit Mohn und Zitronenschale gemischtes Mehl einarbeiten. Sollte der Teig sehr weich sein, kurz im Kühlschrank parken; ansonsten gleich zu dünnen (2-2,5 cm) Rollen formen und in 1/2 cm dicke Scheibchen schneiden. Auf mit Backpapier belegtem Blech nicht zu lange backen - die Kekse sollen blass bleiben.

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Donnerstag, 25. Dezember 2008

Winterwald :-)


Winterwald :-)

Als ich bei BitterSweet den "Frosted Forest" sah, war klar, welchen Kuchen es zum Weihnachtskaffee in der Low Budget-Küche geben würde. :-)

Waffeltüten als Backförmchen In meiner Version sind die Bäumchen (Rührteig mit Joghurt und Zitronenfruchtstückchen) allerdings winterlich verschneit - mithilfe des schon bewährten, diesmal aber deutlich zitroniger angelegten Marshmallow-Frostings. Als Backförmchen für die Muffin-Kegel hab ich Eiswaffeltüten verwendet - sehr praktisch: Wenn die fertigen Teilchen nicht rauswollen, kann man einfach die Form zerdeppern statt die Kuchen zu zerstören. :-)

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Dienstag, 23. Dezember 2008

Quark-Kokos-Nockerln mit pochierten Clementinen


Kokosnockerl

Quark-Kokos-Nockerln

250 g Quark, 10%, gut abgetropft
125 g Kokosraspel
knapp 25 g Butter, zerlassen
1 Ei
1 TL Zitronenschale, gerieben
1 Prise Salz
Vanillezucker, nach Geschmack (*)
2 Teile Biskuit- oder Semmelbrösel
1 Teil Butter
1 Teil (Vanille-)Zucker

Zerlassene Butter mit Zitronenschale und Salz sowie evt Vanillezucker, dann mit dem Ei verrühren. Kokosraspel einmengen. Quark zugeben und am besten mit einer Gabel gleichmäßig einarbeiten. Mindestens 30 Minuten im Kühlschrank rasten lassen. Kügelchen formen oder mit Teelöffeln Nockerln abstechen und in schwach siedendem Salzwasser in etwa 10 Minuten garziehen lassen.

Unterdessen Butter aufschäumen, Vanillezucker und Brösel zugeben, unter gelegentlichem Rühren goldbraun rösten. Fertige Nockerln gut abtropfen und in den Bröseln wenden. Heiß oder kalt mit pochierten Clementinen (oder anderem Kompott) servieren.

(*) Ich hab gar nicht daran gedacht, Zucker zuzugeben. :-) Für meinen Geschmack hätten die "nackten" Nockerln zwar etwas Süße vertragen, aber bebröselt waren sie genau richtig. Und das Kompott bringt ja auch noch Zucker mit ...


Kokosnockerln mit pochierten Clementinen

Pochierte Clementinen

500 g kleine Clementinen
1 Zitrone, Saft & Zesten
250 g Orangensaft, frisch gepresst, gefiltert
250 g Wasser
100 g Zucker
2 cm Ingwer, in Scheiben
2 Lorbeerblätter, frisch

Alle Zutaten außer den Clementinen bei moderater Temperatur zum Kochen bringen und einige Minuten sanft köcheln lassen. Unterdessen die Clementinen schälen und in Spalten teilen, dabei weiße Fasern entfernen. Spalten in den Sud legen und ca 5 Minuten knapp unterm Siedepunkt pochieren. Mit einem Schaumlöffel herausheben. Den Sud bei hoher Temperatur auf etwa die Hälfte einkochen, dann über die Fruchtspalten gießen.

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Montag, 22. Dezember 2008

Erdnussbutterberge


Erdnussbutterberge

So richtig verrückt ist anders, sag ich mir immer zur Beruhigung, aber es lässt sich nicht leugnen: Teilbereiche meiner Psyche haben einen gewissen schizophrenen Touch. Nehmen wir nur die Sache mit den Nüssen. Mag ich nicht, egal welche Sorte. Ich mag folglich auch keine Erdnüsse - aber ich liebe Erdnussbutter. Ich versteh's nicht, aber es ist nun mal so. Und weil es so ist, umfasst die Weihnachtsbäckerei in der Low Budget-Küche auch immer eine Partie Erdnussbutterplätzchen.

Jahrelang wurden sie zur vollsten Zufriedenheit aller nach ein und demselben Rezept aus einer Kinderzeitschrift gebacken. Warum ich es nie in meiner Rezeptkladde notiert habe, sondern Jahr für Jahr die Zeitschrift rauskramte, weiß ich nicht - es rächte sich aber, denn das Heft ging bei einer Übersiedlung verloren. Seither sind mir nie wieder zufriedenstellende Erdnussbutterkekse gelungen. Auch heuer nicht. Falls also irgendwer am Speicher einen Stapel "Tiere aus dem Talerwald"-Hefte hat und zufällig das Exemplar mit dem Erdnussbutterkeksrezept dabei ist ... :-)

Diese Kekse hier sind nun nicht gerade Murks, aber auch nicht wirklich überzeugend. Ich habe mich an dieses Rezept gehalten, und zwar - abgesehen von einer Reduktion der Zuckermenge um ein Drittel - ganz exakt, sogar Shortening habe ich besorgt, obwohl mir sowas eigentlich nicht ins Haus kommt. Hat aber nichts genützt. Der Teig, wiewohl relativ weich, machte im Ofen keine Anstalten, auseinander zu laufen. Das ergab dann - obwohl ich die Teighäufchen noch etwas flachgedrückt hatte - ziemlich dicke, fast kuchenähnliche Kekse, die mir schon aus diesem Grund nicht wirklich gefallen wollen. Und dann schmecken sie viel zu wenig erdnussbuttrig - ich meine, wenn schon, denn schon :-) - nee, das ist kein Rezept für mich. Ich suche weiter ...

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Freitag, 19. Dezember 2008

Weihnachtsbäckerei: Husarenkrapferl mit Espresso-Ganache


Husarenkrapferl mit Espresso-Ganache

Obige Kekse sind ganz klar weder Engelsaugen noch Liebesgrübchen. Aber irgendeinen Namen müssen die Kinder ja kriegen, also hab ich sie den Husarenkrapferl zugerechnet. Falls jemand das abschließende "N" bei den Krapferl vermisst: Sein Fehlen ist eine alpenrepublikanische Spezialität bei Verniedlichungen auf "-erl". Ob ein oder mehrere Nockerl, Kipferl, Krapferl gemeint sind, erkennt man, wenn Hauptstädter sprechen, gar nicht; in manchen Provinzregionen aber am Artikel: "a Krapferl" ist eins, "ane Krapferl" sind viele. Nur im Süden der Republik wird die Mehrzahl erkennbar verniedlicht, per Endung auf "-alan": Krapfalan. :-)

Diese schokoladigen Krapferl sind aber gar nicht alpenrepublikanischen Ursprungs. Zuerst hab ich sie bei Foodgawker gesehen. Der Link führte zu einem Blog in italienischer Sprache, die ich nicht mal rudimentär beherrsche; daher suchte ich die Kekse auf der als Quelle genannten Martha-Stewart-Seite, wo ich statt des Rezepts für Chocolate Thumbprints aber nur eine Fehlermeldung erhielt. Also zurück nach Italien und mit Tante Googles Hilfe das Rezept für Schokokekse mit Honig-Ganache übersetzt. Das klappte ganz gut - die Tante nannte die Zutaten, und ich machte damit, was ich für richtig hielt, weil mir ihre holprige Anleitung auf den Keks ging. :-)

Als es aber an die Zubereitung der Ganache ging, kam ich doch ins Grübeln, denn Tante Google befahl: "Sie heizen die Sahne und Honig Kuchen in Brand, fügen Sie die Schokolade und rühren zu umrühren". Verheizen wollte ich die zu jenem Zeitpunkt perfekten Krapferl eigentlich nicht, und erst recht nicht dann noch gute Schokolade ins Feuer werfen. Und weil ich die Kombination von Schokolade und Honig ohnedies nicht sehr reizvoll finde, beschloss ich, auf die hierorts schon erprobte Espresso-Ganache von Martha Stewart auszuweichen. Die erwies sich tatsächlich als perfekte Ergänzung zu den Krapferl, deren Teig auch eine großzügige Menge groben Salzes enthält. Honig würde dazu sicher nicht halb so gut passen wie Espresso. :-)

Husarenkrapferl mit Espresso-Ganache

Teig:
115 g Butter
115 g Zucker
1 Eigelb
1 EL Sahne
120 g Mehl
60 g Kakao
1 TL grobes Meersalz

Ganache:
70 g Sahne
60 g Schokolade, 75%, zerbröckelt
1 knapper TL gemahlene Espresso-Kaffeebohnen

Temperatur: 175 Grad, O/U-Hitze, vorgeheizt
Backdauer: 10 Minuten
ergibt:ca 40-50 Stück

Butter mit Zucker cremig rühren. Erst das Eigelb, dann die Sahne gut einarbeiten. Mit Kakao und Salz gemischtes Mehl zugeben, kurz verrühren, dann mit den Händen schnell zu einem glatten Teig kneten. Zu einer Rolle formen und 30 Minuten kühlen. Teig in 20 (oder mehr für kleinere Kekse) Stücke teilen, diese zu Kugeln rollen und diese wiederum halbieren. Auf ein mit Backpapier belegtes Blech setzen und mit einem Kochlöffelstiel Vertiefungen hineindrücken. Nochmal für einige Minuten kühlen, während der Ofen vorheizt. Ins Rohr schieben und backen, bis die Kekse so gerade eben durch sind, lieber zu kurz als zu lang. Auf einem Gitter abkühlen lassen.

Für die Ganache die Sahne mit dem Kaffeepulver nur kurz aufkochen, dann durch ein feines Sieb auf die Schokolade gießen. 2-3 Minuten stehen lassen, dann glattrühren. Leicht abgekühlt mithilfe eines Spritzbeutels (dünner glatte Tülle) in die Vertiefungen der Krapferl füllen.

Mit der angegebenen Ganache-Menge bin ich haarscharf ausgekommen - lieber etwas mehr machen. Reste werden sicher nicht alt. :-)

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Donnerstag, 18. Dezember 2008

Weihnachtsbäckerei: Engelsaugen reloaded


Engelsauge

Engelsaugen gehören zum Basisprogramm der low budget-Weihnachtsbäckerei. Im Vorjahr mit Limetten-, heuer mit Quittengelee gefertigt - ein bisschen Abwechslung soll ja doch sein. Der diesbezügliche Spielraum ist ohnedies recht eng: Es muss helle Marmelade sein - auf weichen Wolkenbergen geruhsam Harfe zu spielen und ein bisschen zu jubilieren, hält Bindehautentzündungen verlässlich hintan. Rotäugigkeit ist bei Engeln daher unbekannt. Die Verwendung von Ribisel- oder Himbeergelee ist zwar dennoch nicht ausgeschlossen, aber dann entstehen keine Engelsaugen, sondern Liebesgrübchen. :-)

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Mittwoch, 17. Dezember 2008

Tarte Tatin mit Quitten


Tarte Tatin mit Quitten

Notiz an mich: Zum Stürzen einer Tarte Tatin brauchts nur geduldiges Warten. Nachhilfe produziert Bruchstellen. :-)

Ansonsten: Ein himmlisches Dessertvergnügen (nach einem Rezept von David Lebovitz) - wie nicht anders zu erwarten, wenn Quitten im Spiel sind. Wann wird endlich das Geruchsinternet erfunden? :-)

Tarte Tatin mit Quitten

Tarte Tatin mit Quitten   [ Quince Tarte Tatin ]

Teig:
140 g Mehl
10 g Zucker
1/4 TL Salz
85 g Butter, kalt, gewürfelt
3 EL Eiswasser

außerdem:
pochierte Quitten (*), abgetropft; sowie:
ca 250-300 ml der zugehörigen Flüssigkeit

Temperatur:190 Grad, O/U-Hitze, vorgeheizt
Backdauer: 40-45 Minuten
Form: 20-cm-Pfanne

(*) Anders als David Lebovitz habe ich keinen Honig verwendet und die Quitten mit Rosenwasser statt mit Vanille pochiert.

Mehl mit Zucker, Salz und Butter in der Küchenmaschine grob verkrümeln. Wasser zugeben und weiterhäckseln, bis der Teig halbwegs zusammenhält. Mit den Händen kurz glattkneten, flachdrücken und eingewickelt mindestens 30 Minuten kühlen.

Unterdessen den Quittensaft in einer ofenfesten Pfanne bei moderater Hitze auf etwa ein Viertel zu einem Sirup einköcheln (es sollten sich ca 60 ml ergeben). Quitten einlegen, schön dicht an dicht.

Den Teig etwas größer als den Pfannendurchmesser ausrollen. Über die Quitten legen und die Ränder nach innen/unten einklappen. Im unteren Ofendrittel backen, bis die Oberfläche schön goldgelb ist. Herausholen und vor dem Stürzen einige Minuten rasten lassen, damit der Sirup sich setzen und etwas verfestigen kann.

Zum Stürzen erst mit einem Messer den Rand entlangfahren, um evt angebackenen Teig zu lösen. Dann einen Teller auf die Pfanne legen, hurtig umdrehen und warten. Früher oder später plumpst die Tarte schon runter. Sollten wider Erwarten Früchte in der Pfanne bleiben, einfach lösen und an ihren angestammten Platz auf der Tarte legen. :-)

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Weihnachtsbäckerei: Zufallstreffer :-)


Kokosmakrone

Da segelt sie ihrer Bestimmung entgegen. Die Letzte ihrer Art. Nie wieder wird es solche Kokosmakronen geben, so sahneweiß und knusprig, wunderbar saftig, nicht zu süß und mit genau dem richtigen Hauch Zitrone ... entstanden aus einer nicht reproduzierbaren Ursuppe der Backevolution:

Ein Rest Kokosflocken in der das MHD schon überschritten habenden Packung, in einer Tasse lungerte ein Eiweiß, in einer anderen ein Eigelb, und in einer dritten ein paar Löffel Sahne, auf einem Tellerchen traurige Zitronenschalenkrümel ... was sich im Laufe ungehemmter Keksbäckerei eben so ansammelt an Resten. :-)

Das wurde mit etwas Zucker zusammengekippt, verquirlt, auf ein Blech gekleckst und gebacken, während wir unser tägliches Gemüse aßen - und als wir dann alle fertig waren, wir und die Makronen, da war es um sie geschehen. Zum Abkühlen und in Schokolade getunkt werden blieb den kleinen Schätzchen gar keine Zeit. Ehe es so weit hätte sein können, waren sie schon ausgestorben. :-)

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Montag, 15. Dezember 2008

Maisbrot


Nigella Lawson's Maisbrot

Ich fand dieses Brot, das in seiner Konsistenz und mit der leichten Süße eher Richtung Kuchen tendiert, schon beim ersten Versuch lecker - wenn damals auch die Weiterverarbeitung in ein picksüßes Desaster mündete. Diesmal habe ich nur ein Drittel der von Nigella Lawson genannten Zuckermenge zugegeben und finde es so genau richtig. Am besten schmeckts noch warm und mit Butter bestrichen - und es dürfte sich gut als Begleitung zu scharf gewürzten Eintöpfen machen. Dass es für ein Maisbrot ziemlich blass ist, liegt daran, dass ich statt Polentagrieß feines Maismehl verwendet habe, das nahezu weiß ist.

Nigella Lawson's Maisbrot

175 g feines Maismehl (oder Polentagrieß)
125 g Mehl
15 g Zucker
10 g Backpulver
1 kräftige Prise Salz
250 g Milch
45 g Butter, zerlassen und abgekühlt
1 Ei
Butter, für die Form

Temperatur: 200 Grad (Ober-/Unterhitze), vorgeheizt
Backzeit: ca 20-30 Minuten

Beide Mehlsorten mit Zucker, Salz und Backpulver mischen. Milch mit Ei und Butter verquirlen, zu den trockenen Zutaten geben und nur ganz kurz verrühren, ein paar Klümpchen schaden nicht. Teig in eine gefettete flache Form gießen und backen, bis er sich vom Formrand zu lösen beginnt. Stäbchenprobe ist empfehlenswert.


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Sonntag, 14. Dezember 2008

Kartoffelsuppe mit Erbsen


Kartoffel-Erbsen-Suppe mit Ziegenkäse

Das tägliche Grünzeug befand sich heute in einer Kartoffelsuppe. Schön dick und sahnig, eigentlich mehr Eintopf als Suppe, und mit geaschtem Ziegenkäse serviert.

Kartoffelsuppe mit Erbsen

1 EL Ghee
1 kg Kartoffeln, grob gewürfelt
1 dicke Zwiebel, grob gewürfelt
1 Stange Sellerie, grob zerkleinert;
      Blättchen fein gehackt
1 Knoblauchzehe
400 g Erbsen, TK
1 EL Koriandergrün, fein gehackt
Salz & Pfeffer, aus der Mühle
Chili, getrocknet, fein gemörsert
Sahne, Sauerrahm oder/und Käse, nach Belieben

Zwiebelwürfel kurz in Ghee anlaufen lassen. Kartoffeln, Selleriestücke und Knoblauch zugeben, gut mit Wasser (oder Brühe) bedecken und zugedeckt garen, bis alles schön weich ist. Kurz vor Ende der Garzeit die Erbsen mit heißem Wasser übergießen und kurz stehen lassen, um sie aufzutauen. Abgießen, zu den Kartoffeln geben und in wenigen Minuten garen. Beliebig fein zerstampfen, nach Geschmack und Laune noch mit Sahne, Sauerrahm oder Käse vermischen, kräftig abschmecken und den Koriander unterrühren.

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Samstag, 13. Dezember 2008

Gemüse, getarnt :-)


Spinat in Blätterteig

Nur um der Vermutung entgegenzuwirken, in der low budget-Küche würden zurzeit bloß Kekse gefuttert: Es kommt auch Gemüse auf den Tisch. In Teig gehüllt zwar, damit die Umstellung von den Plätzchen nicht gar so groß ist, aber eben doch Gemüse. Spinat in diesem Fall, mit Oliven, Zitrone, Knoblauch ... Und hernach Mandarinen, keine Kekse. :-)

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Donnerstag, 11. Dezember 2008

Weihnachtsbäckerei: Grenadine-Marzipan-Konfekt


Grenadine-Marzipan-Konfekt

Ich mag keine Nüsse. Keine Walnüsse, keine Haselnüsse, keine Erdnüsse, keine Pistazien und auch keine Mandeln. Ergo mag ich auch kein Marzipan. Aber ich mag Granatäpfel. Und Granatapfelsirup. So stritten sich, als ich in der Süßen Küche von Toni Mörwald & Christoph Wagner ein Rezept für Grenadine-Marzipan-Konfekt entdeckte, plötzlich zwei Seelen um den Wohnraum in meiner Brust. Nun, es geht auf Weihnachten zu - also gab ich mir einen Ruck und beschloss, beiden gemeinsam Obdach zu gewähren. :-)

Marzipanfans wissen es wohl, für mich war es eine neue Erkenntnis, dass Marzipanrohmasse in sehr unterschiedlichen Qualitäten angeboten wird. Bei den im Supermarkt erhältlichen Produkten lag der Mandelanteil zwischen 27 und 57 Prozent. (Zu meinem Erstaunen stieg der Preis mit dem Zucker- und nicht mit dem Mandelgehalt, also erwarb ich das Produkt mit den vielen Mandeln drin.) Angesichts der differierenden Zusammensetzung fand ich es dann etwas verwunderlich, dass Mörwald/Wagner in ihrem Rezept nur allgemein von Marzipanrohmasse schreiben, aber diese mit einer bestimmten Menge Puderzucker verknetet sehen wollen. Auch im Glossar wird nichts zum Mandelgehalt der Rohmasse erwähnt. Die buchstabengetreue Befolgung des Rezepts dürfte also je nach Ausgangsprodukt recht unterschiedliche Ergebnisse bringen - weshalb ich besten Gewissens die Anleitung ignorierte und auf die Zugabe von Puderzucker völlig verzichtete. :-)

Ich hab 25 Kügelchen rausgekriegt, von denen ich ob meiner Marzipanabneigung dachte, sie würden bis Weihnachten locker reichen. Nun ja. Morgen kauf ich Rohmasse im Kiloblock. :-)

Grenadine-Marzipan-Konfekt   [ Pomegranate Syrup Marzipan ]

100 g Marzipanrohmasse, 57% Mandeln
10-15 g Granatapfelsirup (Nar eksisi, im türkischen Supermarkt; oder Grenadine)
ca 30-40 g Schokolade, 75%

Den Granatapfelsirup nach und nach gleichmäßig mit dem Marzipan verkneten. Zu kleinen Kügelchen (ca 5 g) rollen. Schokolade schmelzen (Wasserbad). Marzipankugeln eintunken, abtropfen und den Überzug fest werden lassen (von Backpapier lassen sich die Kugeln besser lösen als von einem Gitter).

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Mittwoch, 10. Dezember 2008

Weihnachtsbäckerei: Zitronen-Muskat-Kekse


Zitronen-Muskat-Kekse

Seit vielen Jahren Fixstarter bei der Weihnachtsplätzchen-Rallye in der low budget-Küche, obwohl ich immer grummle: Der Teig verläuft beim Backen ziemlich, sodass in ästhetischer Hinsicht Hopfen und Malz verloren ist - ich kann mich an ein Jahr erinnern, wo viele sorgsam ausgestochene kleine Sterne als backblechgroßes Rechteck aus dem Ofen kamen, ohne sichtbare Nahtstellen. Seither schneide ich nur noch Plätzchen von der Rolle. :-)

Wahrscheinlich ließe sich das Rezept verbessern, aber das mag ich in diesem Fall nicht ausprobieren. Es hat ja seinen Grund, warum sie alljährlich bestellt werden: weil sie nämlich nach leichtem Knuspereffekt zitronig-würzig auf der Zunge zergehen. Wer weiß, ob das bei einem geänderten Verhältnis von Mehl, Stärke und Butter auch so wäre? Und so werden auch in heuer am Ende des Heiligabend-Menüs verwortakelte kleine Kekskreise neben den Espressotassen liegen - und keiner wird übrig bleiben. :-)

Zitronen-Muskat-Kekse

75 g Butter, weich
30 g Zucker
1 TL Zitronenschale, fein gerieben
1 knapper TL Zitronensaft
1/4 TL Muskat (oder mehr), frisch gerieben
1 großzügige Prise Meersalz
70 g Mehl
30 g Speisestärke
1 Prise Backpulver
Zucker und Muskat, zum Wälzen

Temperatur: 160 Grad, O/U-Hitze, vorgeheizt
Backdauer: 13-15 Minuten
ergibt: 1 Blech

Butter mit Zucker, Muskat, Salz, Zitronensaft und -schale cremig rühren. Mit Stärke und Backpulver vermischtes Mehl zufügen und flott zu einem glatten Teig kneten. Zu einer Rolle von höchstens 3 cm Durchmesser formen, in Folie wickeln und 1/2 Stunde kühlen. Die Rolle in Muskatzucker wälzen. Scheiben (ca 5 mm) abschneiden, und mit ausreichend Abstand auf einem mit Backpapier belegten Blech backen - sie sollten vornehm blass bleiben.

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Dienstag, 9. Dezember 2008

Weihnachtsbäckerei: Gepfefferte Schokoladen-Cookies


Zitronenpfefferkeks

Pfeffrige Schokoladen-Cookies - der Titel dieses Rezepts in Christina Kempes Weihnachtsplätzchen-Buch zog meinen Blick magisch an. Der Zauber verflog allerdings beim Betrachten der Zutatenliste: Pfeffer ist darin gar nicht enthalten. Sondern nur Rosa Pfefferkörner (Schinus terebinthifolius), die mit Pfeffer nicht nur botanisch, sondern auch geschmacklich nichts gemein haben, und folgerichtig im Handel meist als "Rosa Beeren" angeboten werden. Grob gemörsert machen sie sich ganz nett als Deko über fertigen Gerichten, Schärfe bringen sie jedoch nicht mit.

Aber die Lust auf scharf-pfeffrige Schokokekse war nun mal geweckt und musste befriedigt werden. Ich begutachtete mein Gewürzregal: Schwarzer Pfeffer? Weißer? Grüner? Szechuan? Chili? Ich entschied mich für Zitronenpfeffer - kann man fertig kaufen, lässt sich aber natürlich auch einfach selbst mixen -, dem ich noch ein wenig Koriander beifügte. Eine gute, eine ausgezeichnete Wahl, wie ich in aller Bescheidenheit vermerken darf. Die Dose ist schon fast wieder leer. :-)

Zitronenpfeffer-Cookies

Schokoladen-Cookies mit Zitronenpfeffer

100 g Butter, weich
75 g Zucker
ca 1 TL Zitronenpfeffer (*)
1 Ei
150 g Mehl
75 g Schokolade, 75%, nicht zu fein gehackt
1/2 TL Backpulver

Temperatur: 175 Grad, O/U-Hitze, vorgeheizt
Backdauer: ca 13-15 Minuten
ergibt: 2 Bleche

(*) Hierorts eine Mischung aus schwarzem Pfeffer, Zitronenschale, Zitronengras, Meersalz und Koriander; Menge nach Geschmack anpassen - einfach den Teig kosten

Butter mit Zucker und Zitronenpfeffer cremig rühren. Ei zugeben und hellcremig schlagen. Mit Schokolade und Backpulver vermischtes Mehl zügig einarbeiten. Walnussgroße Teighäufchen auf ein mit Backpapier belegtes Blech setzen, ein klein wenig flachdrücken, sodass alle etwa die gleiche Höhe haben. Abstand halten, sie laufen beim Backen auseinander. Ins Rohr schieben und backen, bis sich die Kanten goldbraun zu färben beginnen.


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Montag, 8. Dezember 2008

Sweetie


Sweetie

Die kleine Tochter von Pomelo und Grapefruit entstand, wie Onkel Wiki zu berichten weiß, in den USA, wo sie auf den Namen Oroblanco getauft wurde. Seit den 80er-Jahren wird sie auch in Israel kultiviert, und als Sweetie u.a. in die Alpenrepublik exportiert.

Der Name ist Programm: Die Sweetie ist relativ süß und nahezu frei von der typischen Grapefruit-Herbe. Auch bei der Säureverteilung hat sie nur schüchtern zugelangt. Weniger bescheiden war sie bei der Schale. Die ist zwar nicht so dick wie jene der Pomelo, aber doch recht kräftig - und leider standardmäßig chemisch behandelt, daher nicht zu verwerten.

Für mich wirds bei diesem einen Versuch bleiben. Der Geschmack ist zwar ganz nett, aber nicht weiter aufregend, eine Art von sehr milder Grapefruit - nur teurer und mit mehr Abfall als diese. Muss ich nicht haben.

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Sonntag, 7. Dezember 2008

Weihnachtsbäckerei: Champagner-Biskotten


Champagner-Biskotten

Warum die Champagner-Biskotten wohl so heißen? Weder ist Alkohol drin, noch perlen sie - aber ein luxuriöses Vergnügen sind sie allemal, ohne Ähnlickeit mit den trocken-bröseligen Dingern, die im Supermarkt als Eierbiskotten verkauft werden. Das Rezept stammt von Herwig Gasser, Chefpatissier der Wiener Landtmann-Cafés, und fand Eingang in sein zweites Backbuch, Wiener Weihnachtsbäckereien, das zu durchblättern schon wegen der wunderbaren Fotos eine Wonne ist.

Und während ich, das erste Blech mit den kleinen Biskuits grad im Ofen, so blätterte, fiel mir auf, dass noch ein zweites Rezept für Champagner-Biskotten enthalten ist, mit weniger Zucker, einer Mehl-Stärke-Mischung und bei deutlich höherer Temperatur gebacken. An den Zutaten konnte ich nichts mehr ändern, aber die stärkere Hitze probierte ich beim zweiten Blech gleich aus: viel Unterschied macht es nicht. Zwar schmilzt bei 200 Grad der vor dem Backen aufgestreute Puderzucker zu einer Glasur und erfüllt so seinen formstabilisierenden Zweck besser. Und vermutlich wird diese Glasur die Biskotten auch vorm Austrocknen schützen. Bei 160 Grad schmolz der Zucker nur andeutungsweise, trotzdem haben die Biskotten ihre Fasson nicht verloren. Und bei der niedrigen Temperatur kommts auf eine Minute mehr oder weniger Backzeit nicht so genau an, was weniger Stress bedeutet. :-)

Ich habe die im Buch genannten Mengen um ein Drittel reduziert, eine Prise Salz zugegeben und die Eiermengen "übersetzt": Gasser gibt bei seinen Rezepten nämlich nicht nur Flüssigkeiten in Gramm an - was ich schätze und auch selbst so halte, weil die Skalen von Messbechern meist ziemlich freihändig aufgetragen werden -, sondern wiegt auch Eier, Eiweiß und Eigelb ab. Das ist sicher hilfreich, wenn man heute ganz kleine und morgen XL-Eier kauft, aber normalerweise wird in Rezepten (auch in meinen) von Eiern der Gewichtsklasse M ausgegangen. Und ganz ehrlich: Wenn das Gelingen eines Rezepts von den maximal 9 Gramm Gewichtsunterschied innerhalb dieser Eiergrößenklasse abhängt, lass ich die Finger davon. :-)

Champagner-Biskotten

Champagner-Biskotten

2 Eiweiß
      [80 g]
20 g Zucker, Feinkristall
1 Prise Salz
2 1/2 Eigelbe (oder 3)
      [53 g]
15 g Puderzucker
5 g Vanillezucker
60 g Mehl
Puderzucker, zum Bestäuben

Temperatur: 160 Grad, O/U-Hitze, vorgeheizt
Backdauer: ca 12-13 Minuten
ergibt: 2 Bleche

Eiweiß mit Salz zu sehr steifem Schnee schlagen, dabei den Feinkristallzucker einrieseln lassen. Dotter mit Puder- und Vanillezucker sehr schaumig schlagen, vorsichtig mit Mehl und Eischnee mischen. In einen Spritzbeutel mit glatter Lochtülle füllen und kleine Löffelbiskuits auf ein mit Backpapier belegtes Blech spritzen. Mit etwas gesiebtem Puderzucker bestäuben (dadurch behalten sie beim Backen besser die Form) und bei spaltbreit geöffneter Backofentür goldbraun backen.



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Weihnachtsbäckerei: Kardamom-Orangen-Doppeldecker


Orangen-Kardamom-Doppeldecker

Eigentlich wollte ich sie ja nicht backen. Diese klassischen einfachen Ausstechkekse, die mit Marmelade zusammengesetzt oder mit klebrigem buntem Zuckerguss bestrichen werden oder gar beides auf einmal. Diese simplen Dinger aus einem Teig, der alles verzeiht, diese typischen "Wir backen mit Kindern"-Kekse: Die sehen, wenn ich sie backe, auch immer genau so aus - wie von kleinen Kindern gemacht. Peinlich. Aber sie gehören nun mal dazu ...

Kardamom-Orangen-Doppeldecker

Teig:
75 g Butter
65 g Zucker, ein Teil als Vanillezucker
3 Kardamomkapseln, fein gemörserte Samen
1 Ei
185 g Mehl
5 g Reismehl
1 Prise Backpulver
1 Prise Salz

Füllung:
einige EL Orangenmarmelade
1-2 Kardamomkapseln, angequetscht

Temperatur: 160 Grad, O/U-Hitze, vorgeheizt
Backdauer: ca 8-10 Minuten
ergibt: 2 Bleche

Butter mit Zucker und Kardamom cremig rühren. Ei zugeben und zu einer locker-cremigen Masse mixen. Mehl & Co zugeben, nur kurz verrühren, dann mit den Händen zu einem glatten Teig kneten. In einen großen Gefrierbeutel packen und dünn ausrollen. Etwa 1 Stunde kühlen. Kekse ausstechen, aufs mit Backpapier belegte Blech setzen und nicht zu lange backen.

Marmelade mit Kardamomkapseln aufkochen und allenfalls ein wenig einkochen lassen. Je zwei Kekse mit einem Klecks Marmelade zusammensetzen.

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Freitag, 5. Dezember 2008

Skoleboller wie auf der Spielwiese


Skoleboller

Die leckeren puddinggefüllten Teilchen skandinavischer Herkunft gefielen mir sofort, als ich sie erstmals auf Barbaras Spielwiese sah. Damals haben sie mich von meinem Vorhaben abgebracht, Schokomuffins zu backen - und das will was heißen bei mir Schokoholic -, aber richtige Skoleboller sinds dennoch nicht geworden, sondern bloß Puddingmuffins. Seither habe ich immer wieder mal Teilchen gebacken, die denen von der Spielwiese viel ähnlicher waren, sie aber nie verbloggt. Wird Zeit, das zu ändern - umso mehr, als ich mich diesmal auch ganz genau an Barbaras Rezept gehalten habe. Oder jedenfalls fast ganz genau. :-) Aber ein Löffelchen Orangenschale im Teig ist ja wohl keine Verfälschung des Originals, auch nicht, dass die fertigen Teilchen statt mit Zuckerguss mit Mandarinen-Gelee bestrichen wurden. Beim Teig habe ich allerdings deutlich mehr Milch benötigt als Barbara, das liegt vermutlich an unterschiedlichen Mehlqualitäten. Tipp von mir: unbedingt gleich die doppelte Menge backen! Sie werden nicht alt. :-)

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Donnerstag, 4. Dezember 2008

Weihnachtsbäckerei: Schoko-Espresso-Küsschen


Schoko-Espresso-Küsschen

Nach den gestrigen Chili-Orangen-Vanille-Keksen noch ein Rezept aus der aktuellen Lisa Kochen&Backen. Ich bin zwar nicht wirklich ein Fan von Baiser, aber es war ein Eiweiß übrig und das Foto sah so appetitlich aus ... Also hab ich ein Drittel der Rezeptmenge und anstelle von 3-cm-Küssen auch nur halb so große Küsschen gebacken, mit einer schön cremigen Ganache gefüllt, und schließlich skeptisch - Baiser bleibt Baiser - gekostet: Ich bin sehr angetan von diesen kleinen Zärtlichkeiten. :-)

Schoko-Espresso-Küsschen

1 Eiweiß
45 g Zucker
3/4 TL Instant-Espresso-Pulver
3/4 TL Speisestärke
30 g Schokolade, 75%
30 g Sahne

Temperatur: 120 Grad, O/U-Hitze, vorgeheizt
Backdauer: 30-40 Minuten
ergibt: ca 45 kleine Küsschen

Eiweiß steif schlagen, dabei langsam den Zucker einrieseln lassen und so lange weiterschlagen, bis selbiger gänzlich gelöst ist. Mit Stärke gemischtes Espressopulver unterziehen. Masse in einen Spritzbeutel mit kleiner Lochtülle füllen. Auf ein Blech mit Backpapier spiralig kleine Kreise (1,5-2 cm) und außen noch einen erhöhten Rand spritzen, sodass kleine Körbchen entstehen. Für eine gute halbe Stunde ins Rohr schieben, dann auf einem Gitter abkühlen lassen.

Für die Füllung Sahne erwärmen, Schokolade darin schmelzen, glattrühren. In einen Spritzbeutel mit kleiner Lochtülle füllen und in die Körbchen spritzen.

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Mittwoch, 3. Dezember 2008

Weihnachtsbäckerei: Vanille-Orangen-Chili-Kekse


Vanille-Orangen-Chili-Kekse

Früher mal hab ich die "Lisa Kochen&Backen" gern gelesen. Seit ein, zwei Jahren scheinen mir die Hefte deutlich weniger prall gefüllt als früher, zum Ausgleich wurde die Rezeptauswahl für meinen Geschmack zu fleischlastig. Gelegentlich kauf ich sie aber doch, und Dezemberheften kann ich sowieso nicht widerstehen: Plätzchen, Kekse, Cookies! :-)

Diese Vanille-Orangen-Chili-Kekse werden im Heft als Chili-Schokoladen-Stäbchen vorgestellt. Sie in dieser Form nachzubacken, schloss ich gleich mal aus - ich kenne mich, so dünne lange Dinger würde ich nie heile aufs Blech transferieren können. Eigentlich wollte ich einfach Plätzchen von der Rolle schneiden, aber der Teig fühlte sich so perfekt an, dass ich dachte, ich könnte einen Versuch mit Austechförmchen riskieren. Und ich wurde nicht enttäuscht. :-)

Ich hab nur ein Blech gebacken, das Rezept aber nicht exakt halbiert, sondern ein wenig angepasst - insbesondere deutlich mehr Salz verwendet, was kein Fehler war. Auch die Verarbeitung schien mir noch optimierungsfähig ... Aber im großen und Ganzen hab ich mich an die Vorgaben gehalten. ;-)

Vanille-Orangen-Chili-Kekse  

55 g Butter
50 g Zucker
1/2 Vanilleschote, ausgekratztes Mark
1/2 TL Orangenschale (oder mehr), fein gerieben
getrocknete scharfe Chili, feinst gemörsert,
      Menge nach Geschmack (*)
1/2 Ei, verquirlt
125 g Mehl
1 Prise Backpulver
1/4 TL Meersalz
Schokolade, 70%, mit ewas Chili geschmolzen, zum Dekorieren

Temperatur: 160 Grad, O/U-Hitze, vorgeheizt
Backdauer:: ca 15 Minuten
ergibt: ca 25 Stück

(*) Wegen der unterschiedlichen Schärfegrade von Chili sind keine Mengenangaben möglich. Am besten ists, den Teig zu kosten - er sollte einen zwar merklichen, aber dezenten Hauch von Schärfe aufweisen.

Butter mit Zucker, Vanille, Orangenschale und Chili cremig rühren. Verquirltes Ei gründlich einarbeiten. Mehl, Salz und Backpulver untermengen und schnell zu einem glatten Teig kneten. In einen Gefrierbeutel stecken, darin gleich dünn (3 mm) ausrollen und 1 Stunde kühlen.

Beutel aufschneiden, Plätzchen ausstechen, auf ein mit Backpapier belegtes Blech setzen und backen, bis die Kanten sich zart goldgelb zu färben beginnen. Auf einem Gitter abkühlen lassen und nach Belieben noch mit Schokolade verzieren.

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Dienstag, 2. Dezember 2008

Seelöwenköpfe :-)


Seelöwenkopf :-)

Wenn überhaupt ans Tierreich, erinnert obiges Arrangement leider eher an einen derangierten Schlappohrhasen denn an einen stolzen Leu. Insofern wage ich gar nicht, diesen Eintrag mit dem Zusatz "angenähert" zu versehen - obwohl: Bei Chili&Ciabatta gabs gleich überhaupt kein Foto des am Teller angerichteten Essens. War vielleicht auch nur bedingt löwenähnlich, das yang zhou shi zi tou? :-)

Nicht nur die Optik, sondern auch meine Interpretation des Originalrezepts ist nur eine sehr vage Annäherung. Fleisch kommt in der Low Budget-Küche nicht auf den Tisch, daher konnten es nur Seelöwenköpfe werden. Nun hatte ich zwar daran gedacht, Chinakohl zu besorgen, nicht aber daran, Fisch aufzutauen. Zum Glück liegen aber immer ein paar Dosen Nuri im Vorratsschrank, stolze portugiesische Sardinen, als Löwendarsteller bestens geeignet. Die gaben aber durch die mitgebrachten Gewürze schon eine gewisse Richtung vor, ein Rest Baguette mit Sesam und Nigella musste weg, die schwarzen Nudeln fielen von selbst aus dem Schrank ... So kam eins zum anderen, und hat in Summe ganz wunderbar gemundet. :-)

Seelöwenköpfe :-)

Fischbällchen:
2 Dosen Nuri (à 125 g)
Sesam-Baguette, zerkrümelt
1 Ei
1 scharfe rote Chili, feinst gewürfelt
1 großzüger EL Ingwer, fein gehackt
2 Knoblauchzehen, fein gehackt
1/2 TL Nigella
Salz
Olivenöl, zum Braten

außerdem:
1 großer Chinakohl
600 g kräftige Gemüsebrühe
3 cm Ingwer, Scheiben
3 Kardamomkapseln, angequetscht
2 TL Austernsauce
schwarze Nudeln

Die Zutaten für die Fischbällchen vermengen, dabei so viel Brot verwenden, dass sich eine gut formbare, nicht zu feuchte Masse ergibt (ich habs nicht abgewogen). Kleine Bällchen formen und in Olivenöl rundum braten.

Den Strunk des Chinakohls abschneiden und in die Mitte eines Kochtopfs setzen. Kohlblätter von den dicken Rippen befreien und diese rund um den Strunk verteilen, wie bei Chili&Ciabatta gezeigt. Die Fischbällchen darauf verteilen, Brühe mit Ingwer und Kardamom darübergießen. Aufkochen und bei guter Mittelhitze etwa 10 Minuten köcheln lassen.

Unterdessen die Kohlblätter in feine Streifen schneiden. Mit Austernsauce vermengen, in den Topf geben und zugedeckt etwa 15 Minuten garen; dabei nach 5 Minuten die Kohlstreifen in die Brühe drücken.

Parallel dazu die Nudeln in Salzwasser garen. Zum Servieren die Fischbällchen als (See-)Löwenköpfe auf eine Kohl-Steppe setzen und eine Mähne aus Nudeln darüber verteilen. :-)

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Montag, 1. Dezember 2008

Kopfunter gebacken: kleine Orangenkuchen


Verkehrter Orangen-Kardamom-Kuchen

Zufällig war auf der Arbeitsplatte eine Orange neben einem Ramequin-Förmchen zu liegen gekommen, und meinem prüfenden Blick schien es, als würde sie genau hineinpassen. Eine klare Botschaft des Schicksals, die ich nicht überhören konnte. :-)

Mit dem Duft von Orangen und Kardamom passten die saftigen Küchlein wunderbar zur Kaffeestunde am ersten Advent. Als Dessert sind sie etwas zu mächtig, mit Joghurt statt Mascarpone im Teig könnte man aber auch darüber reden. :-)

Kleine Upside-down-Kuchen mit Orangen & Kardamom

Orangenscheibe Teig:
65 g Butter
45 g Zucker, ein Teil als Vanillezucker
2-3 Kardamom-Kapseln, gemörserte Samen
2 Eier
150 g Mehl
1 TL Backpulver
1 Prise Salz
100 g Mascarpone
ca 50 g Milch

Belag:
3 Orangen
50 g Zucker, ein Teil als Vanillezucker
1 Spritzer Zitronensaft
2-3 Kardamom-Kapseln, gemörserte Samen

Temperatur: 175 Grad, O/U-Hitze, vorgeheizt
Backzeit: ca 30 Minuten
ergibt: 6 Ramequin-Förmchen, gut gebuttert

Orangen halbieren und von jeder Hälfte eine knapp zentimeterdicke Scheibe abschneiden, außerdem eine Scheibe zusätzlich. Mit einem scharfen Messer die Schalen entfernen. Scheiben in die Förmchen legen, die Löcher in der Mitte mit Stückchen der Extrascheibe füllen.

Die verbliebenen Hälften auspressen. Mit Kardamom vermischten Zucker mit einem Löffel Orangensaft schmelzen und ganz leicht karamellisieren lassen.

Orangensirup Restlichen Orangensaft und einen Spritzer Zitronensaft zugießen und zu einem dicken Sirup einköcheln lassen. Je 2 EL davon über die Orangen in die Förmchen gießen.

Für den Teig Butter mit Zucker und Kardamom cremig rühren, Eier nacheinander sehr gut einarbeiten. Dann abwechselnd mit Backpulver und Salz vermischtes Mehl sowie Mascarpone und Milch untermengen - allenfalls etwas mehr Milch oder/und weniger Mascarpone nehmen, falls der Teig zu fest zu werden droht. In die Förmchen löffeln und ein paar Mal auf der Arbeitsplatte "aufstoßen". Ins Rohr schieben und goldgelb backen (Stäbchenprobe).

Kuchen in den Förmchen auf angenehme Handwärme abkühlen lassen, dann erst stürzen. Lauwarm oder ganz abgekühlt mit evt noch übrigem Sirup servieren. Nach Belieben Sahne oder Vanille-Eis dazu reichen.

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